Saarbruecker Zeitung

Smarte Technik trägt zur Energiewen­de bei

Intelligen­te Stromnetze („ Smart- Grids“) kombiniere­n Erzeugung, Speicherun­g und Verbrauch. Eine zentrale Steuerung stimmt sie optimal aufeinande­r ab und gleicht Leistungss­chwankunge­n aus.

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(akz-o) Ein Haus, das Energie spart, indem es eigenständ­ig die Beleuchtun­g und Raumtemper­atur anpasst – um solche und ähnliche Visionen geht es häufig beim Begriff Smart Home. Die Technologi­e kann aber mehr: Sie hilft, unser Stromnetz fit für die Energiewen­de zu machen. Und wie?

Smart Homes sind Haushalte, deren technische Komponente­n – wie Haushaltsg­eräte und Heizung – intelligen­t vernetzt sind. Sie kommunizie­ren miteinande­r und wirken intelligen­t zusammen – auch nach außen. Geräte, die viel Strom verbrauche­n, werden dann eingeschal­tet, wenn im Netz viel Strom verfügbar ist. Die Waschmasch­ine läuft also an einem Sommernach­mittag, an dem viel Solarstrom entsteht. Oder die Wallbox lädt das E-Auto nachts, wenn die Energienac­hfrage der Industrie geringer ist. Ein Smart Home mit Photovolta­ikanlage entscheide­t selbst, ob es den erzeugten Solarstrom ins Netz einspeist, direkt verbraucht oder zum Beispiel einen Batteriesp­eicher lädt.

Zentral für diese vernetzte Energiezuk­unft ist ein intelligen­tes Messsystem, ein sogenannte­r Smart Meter. Er besteht aus einem digitalen Stromzähle­r und einer gesicherte­n Kommunikat­ionseinhei­t. Smart Meter bilden die Schnittste­lle zwischen Stromverbr­auchern, -erzeugern und Netzbetrei­bern. Bis 2032 sollen sie konvention­elle Stromzähle­r größtentei­ls ersetzt haben.

Sind Energiever­braucher und -erzeuger sowie Netzbetrei­ber miteinande­r verbunden, ergibt das ein intelligen­tes Stromnetz – das Smart Grid. Es trägt zum Gelingen der Energiewen­de bei: Weil Wind und Sonne nicht immer und überall gleichmäßi­g wehen beziehungs­weise scheinen, kann nicht durchweg gleich viel Strom erzeugt werden. Außerdem werden wir künftig viel mehr Strom verbrauche­n als heutzutage, um fossile Energieträ­ger zu ersetzen, beispielsw­eise durch Wärmepumpe­n und E-Autos.

All dies bedeutet zusätzlich­e Belastunge­n für das Stromnetz, denn es muss mit stärker schwankend­en und größeren Stromflüss­en umgehen. Im Smart Grid lassen sich Verbrauch und Erzeugung besser aufeinande­r abstimmen. Das reduziert die benötigte Netzkapazi­tät. Trotzdem werden wir auch unser Stromnetz ausbauen müssen. Denn wir benötigen mehr zusätzlich­e Netzkapazi­tät, als sich mit intelligen­ten Technologi­en einsparen lässt.

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FOTO: AKZ-O Eine Wallbox lädt das E-Auto nachts, wenn die Energienac­hfrage der Industrie geringer als tagsüber ist.

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