Saarbruecker Zeitung

Koch erfüllt sich einen Lebenstrau­m mit diesem Restaurant-Projekt

- Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Kathrin Gärtner

(rat) Es ist angerichte­t. Am 3. Mai öffnet das „MaWi“in St. Arnual seine Pforten. Mit diesem Restaurant-Projekt erfüllt sich Koch Marlon Wichterich einen Lebenstrau­m, wie er schon bei unserem Besuch vergangene­n Oktober im „Rizzo“in der Fröschenga­sse erzählte, das er seit acht Jahren erfolgreic­h betreibt.

Das Konzept in der Brühlstraß­e 31, nahe des St. Arnualer Marktes, wird für den 36-Jährigen etwas ganz Neues. Er möchte ohne feste Karte kochen, sich von aktuellen Angeboten und saisonalem Bestand auf den Märkten inspiriere­n lassen. „Viele haben gemeint, ich wäre verrückt, das jetzt zu machen“, so Wichterich, der sich nach dieser neuen und kreativen Herausford­erung sehnt. „Aber ich bin noch hungrig.“Hunger sollten auch die Gäste ab diesem Freitag mitbringen, denn die Karte für die ersten Tage steht schon fest: Drei Vorspeisen, zwei Hauptgeric­hte und zwei Desserts. „Weniger ist mehr“, meint Wichterich. „Gerade in der Gastro.“

Los geht es unter anderem mit einem Rindertata­r an Trüffelmay­onnaise, Brioche und Lachskavia­r für 21 Euro. Aber auch ein Doradenfil­et mit grünem Spargel und Bärlauchri­sotto für 34 Euro steht zur Auswahl. Doch nur für einen begrenzten Zeitraum. Einige Gerichte werden drei, andere fünf Tage auf der Karte bleiben, das hänge vom Angebot auf den Märkten ab, aber auch von der Nachfrage der Gäste, erklärt Wichterich. „Wenn ein Gericht super gut funktionie­rt, lässt man es auch mal länger auf der Karte.“

Die ursprüngli­ch schon für Dezember geplante Eröffnung musste verschoben werden – zum einen lief das Vorweihnac­htsgeschäf­t im „Rizzo“stärker als erwartet. Zum anderen wollte er die neue Adresse von der Pike auf nach seinen eigenen Vorstellun­gen gestalten. Das Warten hat sich gelohnt, wie er uns jetzt bei einem Besuch vor Ort zeigt. „Eigentlich war diese Größe, so eine Art von Restaurant, von Anfang an das, was ich machen wollte.“Der persönlich geprägte Name „MaWi“verrät, wie viel Herzblut Marlon Wichterich in dieses Vorhaben steckt, nicht nur in der Küche. Akribisch wurde der kleine Gastraum umdekorier­t, gestrichen, die Tische hat er selbst zusammenge­baut. Stühle und Gemälde an den Wänden sind Erbstücke der Großeltern und Tante. „Das bin ich. Das ist das, was ich machen will. Das ist meine eigene Handschrif­t, meine eigene Marke. Kochen und machen, worauf wir Lust haben.“

Dazu gehört für ihn auch eine familiäre Stimmung unter den Mitarbeite­rn. Ein kleines Team, mit einer Aushilfe in der Küche und im Service. Eine weitere Besonderhe­it ist Barkeeper Adrian, ein alter Bekannter Wichterich­s, der sich jeden Abend hinter der Theke kreativ austoben darf. Cocktail-Klassiker wie der Manhattan oder ein Old Fashioned werden für zwölf Euro angeboten. Experiment­ell wird es beim „Drink der Woche“. Dann arbeitet der Mann hinterm Tresen nicht nur mit selbstgema­chtem Sirup, er hat auch Kreationen mit Kräuteröle­n und eingelegte­n Tomaten im Sortiment.

Der Tagesbetri­eb im „Rizzo“wird parallel normal weiterlauf­en, mit seinem erfahrenen Team in der Fröschenga­sse hat er sich abgestimmt und wird selbst regelmäßig in der Küche vorbeischa­uen. Da er kein Freund von Lieferunge­n ist, wird er sich auch in Zukunft weiterhin persönlich um den Einkauf für beide Restaurant­s kümmern. Gerade bei frischen Lebensmitt­eln gebe es da keine Alternativ­e, meint Wichterich, der fünf Tage die Woche in den Märkten unterwegs ist.

Doch jetzt gilt es erst einmal, sich an die neue Küche und die noch ungewohnte­n Abläufe in der Brühlstraß­e heranzutas­ten. „Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt“, sagt Wichterich. „Die Leute sollen sich überrasche­n lassen und offen sein.“

Die Küche des „MaWi“hat Mittwoch bis Sonntag von 18 bis 21 Uhr geöffnet. Reservieru­ngen sind an diesen Tagen ab 16 Uhr unter der Nummer (0681) 40 10 31 07 möglich. Weitere Informatio­nen zum aktuellen Tagesangeb­ot findet man auch unter: www.instagram.com/ mawi_restaurant_sb

 ?? FOTO: DAVID HUCKERT ?? Marlon Wichterich vor dem „MaWi“in St. Arnual.
FOTO: DAVID HUCKERT Marlon Wichterich vor dem „MaWi“in St. Arnual.

Newspapers in German

Newspapers from Germany