Koch erfüllt sich einen Lebenstraum mit diesem Restaurant-Projekt
(rat) Es ist angerichtet. Am 3. Mai öffnet das „MaWi“in St. Arnual seine Pforten. Mit diesem Restaurant-Projekt erfüllt sich Koch Marlon Wichterich einen Lebenstraum, wie er schon bei unserem Besuch vergangenen Oktober im „Rizzo“in der Fröschengasse erzählte, das er seit acht Jahren erfolgreich betreibt.
Das Konzept in der Brühlstraße 31, nahe des St. Arnualer Marktes, wird für den 36-Jährigen etwas ganz Neues. Er möchte ohne feste Karte kochen, sich von aktuellen Angeboten und saisonalem Bestand auf den Märkten inspirieren lassen. „Viele haben gemeint, ich wäre verrückt, das jetzt zu machen“, so Wichterich, der sich nach dieser neuen und kreativen Herausforderung sehnt. „Aber ich bin noch hungrig.“Hunger sollten auch die Gäste ab diesem Freitag mitbringen, denn die Karte für die ersten Tage steht schon fest: Drei Vorspeisen, zwei Hauptgerichte und zwei Desserts. „Weniger ist mehr“, meint Wichterich. „Gerade in der Gastro.“
Los geht es unter anderem mit einem Rindertatar an Trüffelmayonnaise, Brioche und Lachskaviar für 21 Euro. Aber auch ein Doradenfilet mit grünem Spargel und Bärlauchrisotto für 34 Euro steht zur Auswahl. Doch nur für einen begrenzten Zeitraum. Einige Gerichte werden drei, andere fünf Tage auf der Karte bleiben, das hänge vom Angebot auf den Märkten ab, aber auch von der Nachfrage der Gäste, erklärt Wichterich. „Wenn ein Gericht super gut funktioniert, lässt man es auch mal länger auf der Karte.“
Die ursprünglich schon für Dezember geplante Eröffnung musste verschoben werden – zum einen lief das Vorweihnachtsgeschäft im „Rizzo“stärker als erwartet. Zum anderen wollte er die neue Adresse von der Pike auf nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten. Das Warten hat sich gelohnt, wie er uns jetzt bei einem Besuch vor Ort zeigt. „Eigentlich war diese Größe, so eine Art von Restaurant, von Anfang an das, was ich machen wollte.“Der persönlich geprägte Name „MaWi“verrät, wie viel Herzblut Marlon Wichterich in dieses Vorhaben steckt, nicht nur in der Küche. Akribisch wurde der kleine Gastraum umdekoriert, gestrichen, die Tische hat er selbst zusammengebaut. Stühle und Gemälde an den Wänden sind Erbstücke der Großeltern und Tante. „Das bin ich. Das ist das, was ich machen will. Das ist meine eigene Handschrift, meine eigene Marke. Kochen und machen, worauf wir Lust haben.“
Dazu gehört für ihn auch eine familiäre Stimmung unter den Mitarbeitern. Ein kleines Team, mit einer Aushilfe in der Küche und im Service. Eine weitere Besonderheit ist Barkeeper Adrian, ein alter Bekannter Wichterichs, der sich jeden Abend hinter der Theke kreativ austoben darf. Cocktail-Klassiker wie der Manhattan oder ein Old Fashioned werden für zwölf Euro angeboten. Experimentell wird es beim „Drink der Woche“. Dann arbeitet der Mann hinterm Tresen nicht nur mit selbstgemachtem Sirup, er hat auch Kreationen mit Kräuterölen und eingelegten Tomaten im Sortiment.
Der Tagesbetrieb im „Rizzo“wird parallel normal weiterlaufen, mit seinem erfahrenen Team in der Fröschengasse hat er sich abgestimmt und wird selbst regelmäßig in der Küche vorbeischauen. Da er kein Freund von Lieferungen ist, wird er sich auch in Zukunft weiterhin persönlich um den Einkauf für beide Restaurants kümmern. Gerade bei frischen Lebensmitteln gebe es da keine Alternative, meint Wichterich, der fünf Tage die Woche in den Märkten unterwegs ist.
Doch jetzt gilt es erst einmal, sich an die neue Küche und die noch ungewohnten Abläufe in der Brühlstraße heranzutasten. „Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt“, sagt Wichterich. „Die Leute sollen sich überraschen lassen und offen sein.“
Die Küche des „MaWi“hat Mittwoch bis Sonntag von 18 bis 21 Uhr geöffnet. Reservierungen sind an diesen Tagen ab 16 Uhr unter der Nummer (0681) 40 10 31 07 möglich. Weitere Informationen zum aktuellen Tagesangebot findet man auch unter: www.instagram.com/ mawi_restaurant_sb