Dr. Cem Özbek verstorben
Er machte das Herzzentrum Saar mit groß, ermöglichte auch die Behandlung französischer Patienten.
(mr) Er war ein renommierter Herzspezialist, Menschenfreund, ab 1997 Chefarzt der Kardiologie und Angiologie in den Völklinger SHG-Kliniken. Außerdem Sanitätsrat, Streiter für die deutschfranzösische Zusammenarbeit im Medizinsektor, wofür ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen wurde: Dr. Cem Özbek ist am Samstag, 27. April, im Alter von 69 Jahren gestorben. Am 21. September 1954 in Istanbul geboren, folgte er 1965 seinen Eltern nach Deutschland, studierte 1973 bis 1979 Medizin im Saarland.
„Sein unermüdliches Engagement und seine Hingabe haben maßgeblich zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der Grenzregion zwischen Frankreich und Deutschland beigetragen“, heißt es unter anderem im Kondolenzschreiben der SHG-Kliniken. In jahrelangen Verhandlungen mit deutschen und französischen Stellen erreichte er, dass auch französische Herzinfarktpatienten auf kurzem Wege in der Völklinger Kardiologie versorgt werden können. Das kam während der Pandemie aber auch COVID19-Patienten aus schwer getroffenen Regionen Frankreichs zugute, die so Beatmungsplätze in Völklingen bekamen. Zuletzt warb Cem Özbek für ein noch größeres Anliegen:
Die Schaffung eines gemeinsamen „Gesundheitskorridors“entlang der deutsch-französischen Grenze.
Der engagierte Arzt, 2002 Mitbegründer des Herzzentrums Saar, war maßgeblich daran beteiligt, Völklingen zu einem bedeutenden Standort auszubauen. Das Ansehen, dass er in der Klinik genoss, war auch an der emotionalen Verabschiedung im September im voll besetzten Saal zu erkennen, bei der ihm alle stehend applaudierten. Kaum im Ruhestand, übernahm er den Vorsitz der „Gesellschaft zur Förderung des Herzzentrums Saar“. „Seine unermüdliche Fürsorge für die Patienten“, würdigen die SHGKliniken, „seine Empathie und sein Engagement während der CoronaPandemie werden immer in Erinnerung bleiben.“