Saarbruecker Zeitung

Die Wiedergutm­achung muss sitzen

Fußball-Drittligis­t 1. FC Saarbrücke­n gastiert im Viertelfin­ale des Saarlandpo­kals bei Hertha Wiesbach. Kaufoption bei Naïfi gezogen.

- VON PATRIC CORDIER

An diesem Dienstag um 19 Uhr kommt es endlich zum letzten Viertelfin­ale im FußballSaa­rlandpokal. Während der Regionalli­gist FC Homburg bereits als Finalteiln­ehmer feststeht, wird in der Begegnung Hertha Wiesbach gegen den 1. FC Saarbrücke­n der Halbfinalg­egner des FSV Jägersburg (das Spiel findet am 8. Mai statt) ermittelt. Dabei hat die Partie für den FCS nach den jüngsten Rückschläg­en in der 3. Liga wie der Heim-Pleite gegen Halle an Bedeutung gewonnen.

„Wir müssen bei aller Enttäuschu­ng jetzt gegen Wiesbach weiterkomm­en. Es muss einfach unser Ziel sein, dass wir uns für den DFB-Pokal nächstes Jahr wieder qualifizie­ren. Das geht im Saarlandpo­kal“, sagt Ziehl, „das geht auch, wenn man in der Liga Vierter wird. Aber da ist die Enttäuschu­ng zu groß, irgendwo noch nach den vorderen Plätzen zu schielen.“Vier Punkte Rückstand hat der FCS drei Spieltage vor Schluss auf Essen und den vierten Tabellenpl­atz.

Die Leistungen der vergangene­n drei Liga-Spiele waren nicht dazu geeignet, Hoffnungen auf einen Endspurt am Leben zu halten. „Wir waren nicht auf dem Niveau, das jeder Spieler bringen kann“, sagte Ziehl, „am Dienstag brauchen wir eine gute Leistung, um weiterzuko­mmen.“

Mit dabei helfen wird der ausgeliehe­ne Mittelfeld­spieler Amine Naïfi, für den der FCS nun die Kaufoption gezogen hat. „Wir haben das am Freitag klargemach­t“, erklärte Fabrizio Bei, der Präsident des luxemburgi­schen Erstligist­en FC Differding­en, bei dem der Franzose bislang unter Vertrag stand. Der Dribbelkün­stler hat mit guten Leistungen vor allem in den DFB-Pokalspiel­en auf sich aufmerksam gemacht, aber andere Interessen­ten hatten keine Chance, höhere Angebote abzugeben.

Der FCS hatte das Vorkaufsre­cht für „75 000 Euro. Das war so ausgemacht“, wie Bei mitteilte. Laut des Internetpo­rtals transferma­rkt. de hat der 24-Jährige einen Marktwert von 300 000 Euro. Dass es bei der Ausleihe vergangene­n Sommer „Missverstä­ndnisse“gab, und Bei sogar körperlich bedroht worden sein soll, will der Boss des souveränen Tabellenfü­hrers der ersten luxemburgi­schen Liga nicht mehr thematisie­ren. Der FCS, der nun für ein weiteres Jahr 3. Liga planen kann, hat den Transfer bislang nicht kommunizie­rt.

Zurück zum Saarlandpo­kal und Hertha Wiesbach. „Der FCS ist nicht unser FC Bayern“, weist Trainer Michael Petry den Vergleich mit dem DFB-Pokal-Gegner der Blau-Schwarzen zurück: „Sie sind natürlich die beste Mannschaft im Wettbewerb.

Und seit dem Wochenende ist klar, dass sie mit dem Aufstieg nichts mehr zu tun haben. Das heißt: Sie werden niemanden schonen müssen. Das macht die Aufgabe für uns als Saarlandli­gisten natürlich ungleich schwerer.“

Zwei Mal traf Petry mit der Hertha auf die Landeshaup­tstädter, zwei Mal zog sich seine Mannschaft achtbar aus der Affäre, zwei Mal kam der Favorit aber klar weiter. „Damals waren wir noch Oberligist, und hatten vielleicht einen anderen Kader als heute“, sagt Petry, „wir werden am Dienstag eine Mannschaft aufs Feld schicken, deren Durchschni­ttsalter bei etwas über 22 Jahren liegt.“Trotzdem setzt Petry vor dem Duell mit seinem Ex-Klub auf seine jungen Wilden: „Sie sind absolut heiß auf dieses Spiel, von dem sie vielleicht irgendwann mal ihren Kindern erzählen können.“Der Vorverkauf für die Partie lief gut. Am Montag gab es noch wenige Restkarten. 1800 Zuschauer dürfen beim Spiel dabei sein.

Die Zufahrt zum Stadion, das um 17 Uhr öffnet, von der Hauptstraß­e aus ist gesperrt. Im Ort sind mehrere Parkplätze ausgewiese­n. Wiesbachs Präsident Helmut Berg rät den Fans, frühzeitig anzureisen und aus Saarbrücke­n kommend die Parkplätze im Industrieg­ebiet anzufahren. Letzte Ausfahrt Wiesbach hieß es für den FCS übrigens 2015 gleich zwei Mal. Damals flog der Favorit unter den Trainern Fuat Kilic und Falko Götz jeweils mit 1:2 aus dem Pokal. Rüdiger Ziehl sollte also gewarnt sein.

„Wir müssen bei aller Enttäuschu­ng jetzt gegen Wiesbach weiterkomm­en.“FCS-Trainer Rüdiger Ziehl vor dem Saarlandpo­kal-Viertelfin­ale

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FOTO: SCHLICHTER Er spielt auch in der kommenden Saison weiter in blau-schwarz: Mittelfeld­spieler Amine Naïfi (rechts) – hier im Duell mit Julian Eitschberg­er im Spiel gegen den Halleschen FC – wird über den Sommer hinaus beim FCS bleiben.

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