Die Wiedergutmachung muss sitzen
Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken gastiert im Viertelfinale des Saarlandpokals bei Hertha Wiesbach. Kaufoption bei Naïfi gezogen.
An diesem Dienstag um 19 Uhr kommt es endlich zum letzten Viertelfinale im FußballSaarlandpokal. Während der Regionalligist FC Homburg bereits als Finalteilnehmer feststeht, wird in der Begegnung Hertha Wiesbach gegen den 1. FC Saarbrücken der Halbfinalgegner des FSV Jägersburg (das Spiel findet am 8. Mai statt) ermittelt. Dabei hat die Partie für den FCS nach den jüngsten Rückschlägen in der 3. Liga wie der Heim-Pleite gegen Halle an Bedeutung gewonnen.
„Wir müssen bei aller Enttäuschung jetzt gegen Wiesbach weiterkommen. Es muss einfach unser Ziel sein, dass wir uns für den DFB-Pokal nächstes Jahr wieder qualifizieren. Das geht im Saarlandpokal“, sagt Ziehl, „das geht auch, wenn man in der Liga Vierter wird. Aber da ist die Enttäuschung zu groß, irgendwo noch nach den vorderen Plätzen zu schielen.“Vier Punkte Rückstand hat der FCS drei Spieltage vor Schluss auf Essen und den vierten Tabellenplatz.
Die Leistungen der vergangenen drei Liga-Spiele waren nicht dazu geeignet, Hoffnungen auf einen Endspurt am Leben zu halten. „Wir waren nicht auf dem Niveau, das jeder Spieler bringen kann“, sagte Ziehl, „am Dienstag brauchen wir eine gute Leistung, um weiterzukommen.“
Mit dabei helfen wird der ausgeliehene Mittelfeldspieler Amine Naïfi, für den der FCS nun die Kaufoption gezogen hat. „Wir haben das am Freitag klargemacht“, erklärte Fabrizio Bei, der Präsident des luxemburgischen Erstligisten FC Differdingen, bei dem der Franzose bislang unter Vertrag stand. Der Dribbelkünstler hat mit guten Leistungen vor allem in den DFB-Pokalspielen auf sich aufmerksam gemacht, aber andere Interessenten hatten keine Chance, höhere Angebote abzugeben.
Der FCS hatte das Vorkaufsrecht für „75 000 Euro. Das war so ausgemacht“, wie Bei mitteilte. Laut des Internetportals transfermarkt. de hat der 24-Jährige einen Marktwert von 300 000 Euro. Dass es bei der Ausleihe vergangenen Sommer „Missverständnisse“gab, und Bei sogar körperlich bedroht worden sein soll, will der Boss des souveränen Tabellenführers der ersten luxemburgischen Liga nicht mehr thematisieren. Der FCS, der nun für ein weiteres Jahr 3. Liga planen kann, hat den Transfer bislang nicht kommuniziert.
Zurück zum Saarlandpokal und Hertha Wiesbach. „Der FCS ist nicht unser FC Bayern“, weist Trainer Michael Petry den Vergleich mit dem DFB-Pokal-Gegner der Blau-Schwarzen zurück: „Sie sind natürlich die beste Mannschaft im Wettbewerb.
Und seit dem Wochenende ist klar, dass sie mit dem Aufstieg nichts mehr zu tun haben. Das heißt: Sie werden niemanden schonen müssen. Das macht die Aufgabe für uns als Saarlandligisten natürlich ungleich schwerer.“
Zwei Mal traf Petry mit der Hertha auf die Landeshauptstädter, zwei Mal zog sich seine Mannschaft achtbar aus der Affäre, zwei Mal kam der Favorit aber klar weiter. „Damals waren wir noch Oberligist, und hatten vielleicht einen anderen Kader als heute“, sagt Petry, „wir werden am Dienstag eine Mannschaft aufs Feld schicken, deren Durchschnittsalter bei etwas über 22 Jahren liegt.“Trotzdem setzt Petry vor dem Duell mit seinem Ex-Klub auf seine jungen Wilden: „Sie sind absolut heiß auf dieses Spiel, von dem sie vielleicht irgendwann mal ihren Kindern erzählen können.“Der Vorverkauf für die Partie lief gut. Am Montag gab es noch wenige Restkarten. 1800 Zuschauer dürfen beim Spiel dabei sein.
Die Zufahrt zum Stadion, das um 17 Uhr öffnet, von der Hauptstraße aus ist gesperrt. Im Ort sind mehrere Parkplätze ausgewiesen. Wiesbachs Präsident Helmut Berg rät den Fans, frühzeitig anzureisen und aus Saarbrücken kommend die Parkplätze im Industriegebiet anzufahren. Letzte Ausfahrt Wiesbach hieß es für den FCS übrigens 2015 gleich zwei Mal. Damals flog der Favorit unter den Trainern Fuat Kilic und Falko Götz jeweils mit 1:2 aus dem Pokal. Rüdiger Ziehl sollte also gewarnt sein.
„Wir müssen bei aller Enttäuschung jetzt gegen Wiesbach weiterkommen.“FCS-Trainer Rüdiger Ziehl vor dem Saarlandpokal-Viertelfinale