Nastassja Kinski will Nacktszenen aus Tatort verbieten lassen
Hamburg. Der Tatort „Reifezeugnis“von 1977 gehört zu den bekanntesten Krimis der deutschen Fernsehgeschichte. Nun gibt es Ärger. Schauspielerin Nastassja Kinski (63) will die weitere Ausstrahlung von Nacktszenen verbieten lassen, weil sie bei den Dreharbeiten erst 15 Jahre alt war. Das teilte die Anwaltskanzlei Schertz-Bergmann in Hamburg mit.
„Nastassja Kinski war damals faktisch ohne Begleitung am Set, als die Szenen gedreht wurden“, sagte ihr Anwalt Christian Schertz dem Spiegel. Eine rechtswirksame Einwilligung als Minderjährige sei damit „denklogisch ausgeschlossen“. Unabhängig davon habe er in ihrem Namen für die Zukunft eine Einwilligung widerrufen. Das richtet sich an den Norddeutschen Rundfunk (NDR), der die Rechte an dem Film hat, der unter der Regie von Wolfgang Petersen entstand.
Eine NDR-Sprecherin teilte mit: „Zur Anfrage von Frau Kinski wird der NDR sich fristgerecht verhalten.“Und: „Eine Ausstrahlung in der ARD ist bis auf Weiteres nicht vorgesehen. Wir sind im Gespräch mit Lizenznehmern, um den Film bis zur Klärung des Sachverhalts auch von Streamingplattformen zu nehmen. Im NDR findet
eine juristische Prüfung statt sowie eine Abschätzung möglicher Folgewirkungen.“
Kinski ist bereits zu Beginn des Films mit nackter Brust an einem See zu sehen. In dem oft wiederholten Kult-Krimi spielte sie die 17-jährige Schülerin Sina, die mit ihrem verheirateten Lehrer (Christian Quadflieg) eine Affäre hat. Der Tabubruch mit der Lehrer-Schülerin-Beziehung löste 1977 großen Wirbel aus und traf auf ein riesiges Zuschauerinteresse. (dpa)