Bringt dieser Sieg noch etwas?
In ihrem vorletzten Spiel der DEL2-Hauptrunde halten die Eislöwen die Hoffnungen auf die Pre-Play-offs am Leben.
Das kleine Fünkchen Hoffnung lodert noch. Trotz lediglich drei statt der eingeplanten und erhofften sechs Punkte könnten die Dresdner Eislöwen theoretisch noch die Pre-Play-off-Plätze in der DEL2 erreichen. Mit Betonung auf theoretisch. Nach der bitteren 1:3-Niederlage am Freitagabend im Sachsen-Derby bei den Lausitzer Füchsen setzten sich die Elbestädter in ihrem vorletzten Spiel der Hauptrunde am Sonntagabend vor 3.878 Zuschauern in der Joynext-Arena gegen die Ravensburg Towerstars mit 1:0 (0:0; 1:0; 0:0) durch.
An der unangenehmen Gesamtsituation für die Dresdner ändert das freilich nichts. Das Team von Trainer Niklas Sundblad hat ein Spiel mehr in den Beinen und sind von den Ergebnissen anderer Mannschaften abhängig. Am kommenden Freitag müssen sie daheim gegen Bad Nauheim ohnehin gewinnen, um zunächst einmal wenigstens auf den zehnten Platz vordringen zu können. Wie gesagt – theoretisch. Die Eislöwen haben wie Crimmitschau ein Spiel mehr als die Konkurrenz absolviert. Das sächsische Duell des 52. Spieltages war für das Hockey Outdoor Triple an der Skisprungschanze Klingenthal in der Vogtland-Arena vorgezogen worden.
Crimmitschau interessiert das als Dritter wenig. Für die Eislöwen dürfte das kampflose Zuschauen am 3. März unangenehme werden. Es droht der Gang in die Abstiegs-Runde, die Play-downs. Dieses Szenario nimmt immer realistischere Züge an.
Nicht zuletzt trauerte Trainer Niklas Sundblad den vertanen Möglichkeiten in Weißwasser nach. „Die ersten zehn Minuten haben wir sehr gut angefangen, leider gehen wir nicht in Führung. Das ist eine bittere Niederlage für uns, wir hatten uns viel mehr vorgenommen. Das waren wichtige Punkte. So brutal ist manchmal der Sport“, konstatierte der Schwede. Auch das ist in dieser Saison nicht neu. Nach Torschüssen sind die Dresdner das fünftbeste Team der DEL2
Dementsprechend energisch starteten seine Schützlinge in die Partie gegen Ravensburg,
erarbeiteten sich aufgrund dynamischer Laufarbeit und aggressiver Zweikampfführung ein leichtes Chancenübergewicht. Allein, ein Tor wollte auf beiden Seiten zunächst nicht fallen. Erst in der 37. Minute erlöste Maxim Rausch mit seinem Nachschuss die Hausherren. Es blieb der einzige Treffer des Spiels.
Wie wertvoll oder -los der letztlich ist, muss sich in der nächsten Woche zeigen. Immerhin haben sich die Elbestädter eine wirklich allerletzte Chance auf den Einzug in die Pre-Play-offs der Mannschaften auf den Plätzen sieben bis zehn erkämpft. Voraussetzung dafür ist am Freitag ein Heimsieg gegen Bad Nauheim – und dann müssen die Eislöwen am Sonntag auf ganz, ganz viel Glück bei den Spielausgängen in den anderen Eis-Arenen hoffen. „In dieser Woche wird sich alles entscheiden. Es ist noch reguläre Saison. Wir sind drin, haben hart gearbeitet in den letzten anderthalb Monaten, um in dieser Position zu sein“, hatte Sundblad vor dem Wochenende erklärt – daran hat sich nichts geändert
Gleichwohl verzeichnen die Dresdner trotz ihrer sportlich misslichen Lage in dieser Spielzeit gleich zwei positive Entwicklungen. Einerseits führen die Sachsen mit durchschnittlich 7,56 Strafminuten die Fairplay-Wertung der DEL2 an. Das ließe sich freilich nicht nur positiv interpretieren. Andererseits zieht der gefühlt stete Abstiegskampf mehr Fans denn je an. Durchschnittlich 3.245 Besucher wollten die bislang 25 Heimspiele sehen. Das ist mit Abstand der beste Wert seit der Gründung. Ausgenommen davon sind nur die besonderen Spielzeiten 2015/16 (3.759) und 2019/20 (3.811) in denen die Dresdner bei zwei Outdoor-Eventgames jeweils gegen Weißwasser mehr als 30.000 Zuschauer ins Rudolf-Harbig-Stadion lockten. Ohne diese Freiluft--Duelle hätte der Durchschnitt deutlich unter 3.000 Besuchern gelegen.