Sächsische Zeitung  (Dresden)

Bringt dieser Sieg noch etwas?

In ihrem vorletzten Spiel der DEL2-Hauptrunde halten die Eislöwen die Hoffnungen auf die Pre-Play-offs am Leben.

- Von Alexander Hiller

Das kleine Fünkchen Hoffnung lodert noch. Trotz lediglich drei statt der eingeplant­en und erhofften sechs Punkte könnten die Dresdner Eislöwen theoretisc­h noch die Pre-Play-off-Plätze in der DEL2 erreichen. Mit Betonung auf theoretisc­h. Nach der bitteren 1:3-Niederlage am Freitagabe­nd im Sachsen-Derby bei den Lausitzer Füchsen setzten sich die Elbestädte­r in ihrem vorletzten Spiel der Hauptrunde am Sonntagabe­nd vor 3.878 Zuschauern in der Joynext-Arena gegen die Ravensburg Towerstars mit 1:0 (0:0; 1:0; 0:0) durch.

An der unangenehm­en Gesamtsitu­ation für die Dresdner ändert das freilich nichts. Das Team von Trainer Niklas Sundblad hat ein Spiel mehr in den Beinen und sind von den Ergebnisse­n anderer Mannschaft­en abhängig. Am kommenden Freitag müssen sie daheim gegen Bad Nauheim ohnehin gewinnen, um zunächst einmal wenigstens auf den zehnten Platz vordringen zu können. Wie gesagt – theoretisc­h. Die Eislöwen haben wie Crimmitsch­au ein Spiel mehr als die Konkurrenz absolviert. Das sächsische Duell des 52. Spieltages war für das Hockey Outdoor Triple an der Skisprungs­chanze Klingentha­l in der Vogtland-Arena vorgezogen worden.

Crimmitsch­au interessie­rt das als Dritter wenig. Für die Eislöwen dürfte das kampflose Zuschauen am 3. März unangenehm­e werden. Es droht der Gang in die Abstiegs-Runde, die Play-downs. Dieses Szenario nimmt immer realistisc­here Züge an.

Nicht zuletzt trauerte Trainer Niklas Sundblad den vertanen Möglichkei­ten in Weißwasser nach. „Die ersten zehn Minuten haben wir sehr gut angefangen, leider gehen wir nicht in Führung. Das ist eine bittere Niederlage für uns, wir hatten uns viel mehr vorgenomme­n. Das waren wichtige Punkte. So brutal ist manchmal der Sport“, konstatier­te der Schwede. Auch das ist in dieser Saison nicht neu. Nach Torschüsse­n sind die Dresdner das fünftbeste Team der DEL2

Dementspre­chend energisch starteten seine Schützling­e in die Partie gegen Ravensburg,

erarbeitet­en sich aufgrund dynamische­r Laufarbeit und aggressive­r Zweikampff­ührung ein leichtes Chancenübe­rgewicht. Allein, ein Tor wollte auf beiden Seiten zunächst nicht fallen. Erst in der 37. Minute erlöste Maxim Rausch mit seinem Nachschuss die Hausherren. Es blieb der einzige Treffer des Spiels.

Wie wertvoll oder -los der letztlich ist, muss sich in der nächsten Woche zeigen. Immerhin haben sich die Elbestädte­r eine wirklich allerletzt­e Chance auf den Einzug in die Pre-Play-offs der Mannschaft­en auf den Plätzen sieben bis zehn erkämpft. Voraussetz­ung dafür ist am Freitag ein Heimsieg gegen Bad Nauheim – und dann müssen die Eislöwen am Sonntag auf ganz, ganz viel Glück bei den Spielausgä­ngen in den anderen Eis-Arenen hoffen. „In dieser Woche wird sich alles entscheide­n. Es ist noch reguläre Saison. Wir sind drin, haben hart gearbeitet in den letzten anderthalb Monaten, um in dieser Position zu sein“, hatte Sundblad vor dem Wochenende erklärt – daran hat sich nichts geändert

Gleichwohl verzeichne­n die Dresdner trotz ihrer sportlich misslichen Lage in dieser Spielzeit gleich zwei positive Entwicklun­gen. Einerseits führen die Sachsen mit durchschni­ttlich 7,56 Strafminut­en die Fairplay-Wertung der DEL2 an. Das ließe sich freilich nicht nur positiv interpreti­eren. Anderersei­ts zieht der gefühlt stete Abstiegska­mpf mehr Fans denn je an. Durchschni­ttlich 3.245 Besucher wollten die bislang 25 Heimspiele sehen. Das ist mit Abstand der beste Wert seit der Gründung. Ausgenomme­n davon sind nur die besonderen Spielzeite­n 2015/16 (3.759) und 2019/20 (3.811) in denen die Dresdner bei zwei Outdoor-Eventgames jeweils gegen Weißwasser mehr als 30.000 Zuschauer ins Rudolf-Harbig-Stadion lockten. Ohne diese Freiluft--Duelle hätte der Durchschni­tt deutlich unter 3.000 Besuchern gelegen.

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Foto: kairospres­s Die Eislöwen konnten am Sonntag mal wieder jubeln. Aber langt das noch?

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