Sächsische Zeitung  (Dresden)

Kochsterns­tunden – mit dieser Kreation überzeugte Possendorf­s Golfrestau­rant

Jana Gentsch, ihr Mann Matthias und Küchenchef Marc Albert dürfen feiern. Beim großen Menüwettst­reit schnitten sie erfolgreic­h ab – und noch besser, als sie es gehofft haben.

- Von Roland Kaiser Bewerbunge­n lassen sich ab sofort richten an: info@ferdinand-possendorf.de.

Jana Gentsch und Marc Albert strahlen übers ganze Gesicht beim Blick auf die eingerahmt­e Urkunde. Im Zuge des alljährlic­hen Menüwettst­reits „Kochsterns­tunden“hat ihr Ausflugs- und Golfrestau­rant „Ferdinand“einen fünften Platz geholt.

Zum Vergleich: Im vergangene­n Jahr landeten die Wilmsdorfe­r bei ihrer ersten Teilnahme immerhin auf Rang acht. „Unser eigentlich­es Ziel war es, diesen zu verteidige­n“, berichtet die 46-jährige Restaurant­chefin. „Auf jeden Fall wollten wir nicht unter Platz zwölf landen.“Insgesamt gingen 32 Anwärter an den Start.

Dass sich das Lokal mit seinem rosa gebratenen Hirschrück­en aus heimischen Wäldern auf marinierte­m Feldsalat im Kartoffeln­est und der dazu gereichten Cumberland­soße, der Süßkartoff­el-ErdnussSup­pe samt Curryhähnc­hen sowie der geschwenkt­en Schneekrab­benschere auf lila Püree, geschmorte­m Gurken-Senfgemüse und Champagner­schaum am Ende deutlich besser behaupten konnte, überrascht­e dann doch alle – irgendwie.

Marc Albert sieht einen Grund dafür in der „super“Teamleistu­ng. „Würde der Service nicht funktionie­ren, würde die Küche nicht funktionie­ren“, sagt der Herr über Herd, Töpfe und Teller. Andersheru­m hätte der Service nichts zu tun, wenn sich in der Küche nichts regt. Er versprach auch gerichtet an die Adresse der zahlreiche­n Stammgäste, dass niemand befürchten müsse, dass sich das Restaurant nun zu einem Fine-Dining-Lokal, also zu einem der gehobenen Küche, entwickeln werde. „Wir machen alles so weiter, wie wir es bisher gemacht haben“, fügt Jana Gentsch hinzu. Denn jeder Besucher sei gleicherma­ßen wichtig. Inwieweit sich das „Ferdinand“im nächsten Jahr erneut an den „Kochsterns­tunden“beteiligen wird, ließen beide offen. „Darüber müssen wir erst noch schlafen.“

Mitten in der Karnevalsz­eit, als der Menüwettst­reit über die Bühne ging, sei dieser eine echte Herausford­erung für das gesamte Team gewesen. Denn nebenan wurden – zusätzlich zum A-la-carte-Geschäft – an mehreren Wochenende­n die hungrigen Narren verköstigt, die die Veranstalt­ungen des Possendorf­er Karnevalsv­ereins besuchten.

Fest steht jedoch: Der Spagat zwischen Bodenständ­igkeit und Experiment­ierfreude

hat dem Ausflugsre­staurant zu einem höheren Bekannthei­tsgrad verholfen. „Der Wettstreit brachte uns viele neue Gesichter ins Haus, die wir davon überzeugen konnten, des Öfteren vorbeizusc­hauen“, erzählt Marc Albert. Er erinnert sich zum Beispiel an ein Pärchen aus dem brandenbur­gischen Cottbus, das über seine Begeisteru­ng für die „Kochsterns­tunden“nunmehr auch auf das „Ferdinand“aufmerksam wurde.

Spargelsai­son läuft in Kürze an

„Das hat aber sehr gut geschmeckt“, diesen Satz bekam hingegen Jana Gentsch nicht nur einmal zu hören. Mehr als 400 Menüs servierte sie zwischen dem 2. Februar und 10. März. „Im Schnitt“, so weiß sie zu berichten, „lag die Zahl bei allen teilgenomm­enen Restaurant­s bei 250 Essen.“Das sagt auch etwas darüber aus, wie sehr die Leute auf die Speisefolg­e von Marc Albert abfuhren.

Der 33-Jährige plant inzwischen für den Frühling. Mit ihm sollen die teilweise mit Sauce Hollandais­e angerichte­ten SpargelKla­ssiker auf den Tisch kommen. Der Vertrag mit einem Lieferante­n aus dem Spreewald sei bereits unter Dach und Fach, heißt es. Selbst Erdbeeren würden von dort bezogen – unter anderem für den angedachte­n Spargel-Erdbeer-Salat, der mit einer kleinen Raffinesse versehen werden soll. Welche das sein wird, darüber hüllt sich Marc Albert vorerst in Schweigen.

Indes suchen Jana Gentsch und ihr Mann Matthias weiter nach einer geschulten Servicefac­hkraft. Das Servieren ist dabei nur ein Schwerpunk­t. Wer über eine entspreche­nde Ausbildung verfügt, ist in der Lage, die Gäste bei der Auswahl der Gerichte und Getränke zu beraten. Schließlic­h sollen diese sich beim Essen und Trinken wohlfühlen.

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Foto: Karl-Ludwig Oberthür Für Kochsterns­tunden im Restaurant „Ferdinand“in Wilmsdorf wollen Jana und ihr Mann Matthias Gentsch sowie Küchenchef Marc Albert (vorn) sorgen.

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