Wie wird mein Rasen wieder schön?
Der Rasen hat unter dem regenreichen Winter gelitten. Gartenprofis erklären im Telefonforum, wie sie gegen kahle Stellen, Moos, Pilze und Löwenzahn ankommen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Rasen nachzusäen?
Dafür gibt es zwei gute Termine: Klassisch jetzt im Frühjahr, also im April und Mai, wenn der Rasen im vollen Wachstum ist. Aber auch der frühe Herbst eignet sich gut für eine Nachsaat. Dann ist es nicht mehr so heiß und meist etwas feuchter – optimal für die jungen Rasengräser, die in der Keimphase nicht austrocknen dürfen. Zudem lassen sich sommerliche Schadstellen gleich mit beseitigen. Bei der Nachsaat wird die Fläche gemäht, der Boden mit einer Harke etwas aufgeraut, gesät und die Samen dünn mit Rasenerde abgedeckt.
Kann ich jetzt schon meinen Rasen vertikutieren?
Greifen Sie nicht zu früh zum Vertikutierer. Ab einer Bodentemperatur von zehn Grad beginnt der Rasen mit dem Wachstum. Dann wird das erste Mal gemäht und ein Dünger ausgebracht. Die ForsythienBlüte dient als zeitliche Orientierungshilfe. Vertikutiert wird frühestens zwei Wochen nach dem Düngen, je nach Region etwa Mitte April. Dann sind die Rasengräser kräftig genug, um nach der Pflegemaßnahme entstandene Lücken wieder zu schließen.
Nach dem Vertikutieren hat mein Rasen kahle Flächen. Geht es schonender?
Wahrscheinlich ist Ihr Vertikutierer viel zu tief eingestellt. Gehen Sie von der höchsten Stellung aus langsam tiefer, bis Sie hören, dass die Zinken auf der Walze den Boden berühren. Bei kleineren Flächen bietet es sich an, den Rasen mit einem Rasenrechen auszukämmen. Er hat nach hinten gerichtete lange Zinken. Schonender sind RasenLüfter, die statt feststehender Messer feine Federn haben, die Rasenfilz lockern, aber nicht in den Boden eindringen.
Kann ich Moos im Rasen vorbeugen?
Rasen wächst nur dort gut, wo er mindestens sechs Stunden Sonne bekommt. Unter Bäumen und im Schatten kann man nicht viel vom Rasen erwarten. Dort findet Moos einfach bessere Wachstumsbedingungen, ebenso auf saurem Boden. Deshalb sollte er
alle zwei Jahre getestet und bei Bedarf gekalkt werden. Der häufigste Grund für Moos ist jedoch ein Nährstoffmangel. Schlecht ernährter Rasen wird schwach und kann sich nicht dagegen durchsetzen. Zwei- bis dreimal jährlich Rasendüngen hilft, zu Beginn des Frühjahrs, dann im Frühsommer und noch einmal im Herbst.
Wie finde ich den richtigen Dünger?
Ein guter Rasendünger enthält alle wichtigen Hauptnährstoffe: Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) sowie Spurenelemente. Diese Pflichtangaben finden sich meist seitlich oder hinten auf der Verpackung. Man unterscheidet zwischen organischen, organisch-mineralischen und rein mineralischen Düngern. Organischer Dünger hat eine Reihe von Vorteilen: Seine Bestandteile aktivieren das Bodenleben und erhalten den Boden gesund, eine Überdüngung ist so gut wie ausgeschlossen, und der Dünger wäscht sich nicht so schnell aus.
Wie verhindere ich, dass sich Rasenfilz neu bildet?
Rasenfilz entsteht, wenn nicht ausreichend Bodenleben vorhanden ist, um die abgestorbenen Halme zu zersetzen und daraus Humus zu bilden. Auch zu häufiges
Mähen mit dem Mähroboter kann dazu führen, dass der Rasen flach gedrückt und verwoben wird. Abhilfe schaffen Bodenverbesserer und organische Dünger.
Wann und wie oft sollte ich mähen?
Wenn Sie mit Fangkorb mähen, sollten Sie das mindestens alle 14 Tage bei trockener Witterung tun. Bitte aber nicht an sonnigen oder sehr warmen Tagen, damit Ihr Rasen keinen Sonnenbrand bekommt. Mähroboter sollten häufiger fahren, damit die gemähten Halmabschnitte klein genug sind, um vom Bodenleben zersetzt werden zu können. Dabei ist darauf zu achten, dass der Mähroboter nur tagsüber seine Bahnen zieht. In der Dämmerung oder nachts kann er nachtaktive Wildtiere gefährden.
Spare ich mit Mulchen die Düngung?
Beim Mulchmähen muss man den Rasen zwar weniger düngen, komplett darauf verzichten kann man jedoch nicht. Gut ist, dass das Schnittgut auf der Fläche verbleibt. Die fein zerhäckselten Halme rieseln in die Grasnarbe, zersetzen sich dort und werden den Rasengräsern direkt wieder als Nährstoffe zugeführt. Nachteil ist, dass man öfter mähen muss – am besten alle zwei bis drei Tage, weil sich kurze Halme besser zersetzen als lange. Mähroboter funktionieren nach diesem Prinzip. Eine Frühjahrs- und Herbstdüngung sollte man auf solchen Flächen trotzdem vornehmen.
Im letzten Jahr hatte ich vermehrt kleine Pilze im Rasen. Ist das schlimm?
Pilze treten vor allem in feuchten Jahren auf. Sie schädigen den Rasen in der Regel nicht. Meist befinden sich an den befallenen Stellen Holzreste von Baumwurzeln im Boden, die von den Pilzen zersetzt werden. Pilze im Rasen weisen aber auch häufig darauf hin, dass zu wenig gedüngt wird. Wenn Sie zweimal im Jahr einen organischen Rasendünger ausbringen, beugen Sie damit auch Pilzwachstum vor.
Was hilft gegen Löwenzahn im Rasen?
Ich rate zum klassischen Ausstechen. Wichtig ist, die Pfahlwurzel zu entfernen, damit der Löwenzahn nicht wieder austreiben kann. Inzwischen gibt es langstielige Geräte, mit denen man die komplette Pflanze aus dem Boden hebeln kann, ohne sich bücken zu müssen. Wer den Insekten etwas Gutes tun möchte, lässt die Blüten zunächst stehen und entfernt das Wildkraut, bevor sich die Samen bilden und auf der Rasenfläche verteilen können.
Mein Rasen ist eher gelblich. Was fehlt?
Das ist ein deutlicher Hinweis auf Nährstoffmangel. Ein organischer Dünger schafft Abhilfe. Damit eine kontinuierliche Nährstoffversorgung gesichert ist, muss Düngen zur Routine werden.
Gibt es Rasensorten, die auch im Schatten wachsen?
Ein klares Nein. Egal welche Rasenmischung Sie aussäen – im Schatten gedeiht Moos immer besser. Allenfalls in leichten Schattenlagen helfen gute Schattenrasenmischungen dabei, dass sich die Gräser behaupten können. Aber es gibt enorme Qualitätsunterschiede. „Schattenrasen“ist kein geschützter Begriff – jeder Hersteller kann seine eigene Mischung erstellen. Ein erster Hinweis auf gutes Saatgut ist ein aufgeklebtes Etikett, das die enthaltenen Gräser prozentual auflistet. Sind die Angaben nur aufgedruckt, sind es meist minderwertigere Sorten. Achten Sie auf einen hohen Anteil von Wiesenrispe – abgekürzt POA. Zudem gilt: Gutes Saatgut hat seinen Preis.