Johann Friedrich Böttger – der Erfinder des Porzellans
An der Herstellung des Meissner Porzellans ist lange geforscht worden. Dessen Entdeckung ist entscheidend mit Johann Friedrich Böttger verbunden. Er gilt als Erfinder des europäischen Hartporzellans. Johann Friedrich Böttger ist vor 305 Jahren, am 13. März 1719, im Alter von nur 37 Jahren in Dresden gestorben.
Eigentlich wollte er Gold machen. Das hätte ihn fast um Kopf und Kragen gebracht. Böttger war 1682 in Schleiz als Sohn eines Münzmeisters zur Welt gekommen. Die Familie war später nach Magdeburg gezogen. Als 14-Jähriger hatte er bei dem angesehenen Apotheker Friedrich Zorn in Berlin eine Lehre begonnen und war mit Alchemisten in Kontakt gekommen. Das hatte seine Begeisterung geweckt, Gold zu machen. Der Adept Lascaris soll ihm eine Substanz geschenkt haben, mit der sich angeblich Gold erzeugen ließ. Um auch seine Meister zu überzeugen, verwandelte Böttger 1701 in einem Experiment
angeblich vor den Augen mehrerer Zeugen 15 silberne Zweigroschenstücke in pures Gold. Wie er das angestellt hat, ist nicht bekannt. Jedenfalls bekam Kurfürst Friedrich Wind von der Sache und befahl ihn auf sein Schloss. Doch Böttger flüchtete nach Wittenberg in Sachsen.
Jetzt sollte er für August den Starken Gold machen, der das Land in den Nordischen Krieg verwickelt hatte und dringend Geld brauchte. Obwohl er nichts verbrochen hatte, kam Böttger in Arrest und erhielt Laboratorien für Experimente. Doch das Goldmachen ging nicht recht voran. Fluchtversuche scheiterten. Der Gelehrte Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, der schon etwa 20 Jahre an der Porzellanherstellung forschte, überzeugte ihn schließlich, bei ihm mitzumachen. In der Jungfernbastei der Dresdner Festung, der jetzigen Brühlschen Terrasse, präsentierte Böttger 1707 August und dessen Gefolge das erste Teekännchen aus Porzellan. Allerdings handelte es sich dabei noch nicht um das weiße, sondern um rotes Porzellan, das sogenannte Böttgersteinzeug.