So finden Sie die passende Powerstation
Sie versprechen Strom für Laube oder Camper. Doch die Stiftung Warentest zeigt, dass nicht alle Geräte leistungsfähig sind.
Haushalts- oder Gartengeräte, die mit einem Akku betrieben werden, müssen irgendwann mal an die Steckdose. Da helfen Powerstationen – tragbare, wiederaufladbare Stromspeicher. „Die tragbaren Akkus sind oft nicht größer als eine Getränkekiste und wiegen je nach Leistung zwischen fünf und sieben Kilo. Aufgeladen werden können sie über eine Steckdose, Solarstrom oder auch den 12-Volt-Anschluss im Auto“, sagt Lisa-Marie Karzick von Online-Magazin Inside-digital.de.
Nützlich ist eine Powerstation nahezu überall. Man kann damit praktischerweise auch Wohn- und Arbeitsbereiche mit Strom versorgen, in denen es keine Steckdose gibt und wo ein Verlängerungskabel für eine Stolperfalle sorgen würde“, sagt Philipp Sussmann vom Technikportal Techstage.de. Im Gegensatz zu den handlichen Powerbanks, die ausreichend Strom für ein Smartphone oder Tablet liefern, sind Powerstations auch in der Lage, ein komplettes mobiles Homeoffice über Stunden unter Strom zu halten. Bei manchen Gartengeräten jedoch kann der Saft schon schneller versiegen, wie Stiftung Warentest bei einem Vergleichstest von elf Powerstations ermittelt hat.
Wie weit der Strom tatsächlich reicht, darüber entscheiden die Leistungsdaten. „Wir haben Powerstations mit bis zu 700 Watt getestet, damit lässt sich eine kleine Stichsäge oder eine Bohrmaschine rund eine Stunde lang betreiben“, sagt Jonas Schönfelder von Stiftung Warentest. Noch leistungshungrigere Geräte wie Kaffeemaschine, Elektrogrill, Wasserkocher oder Föhn funktionierten hingegen nicht. Ein kleiner Ventilator dagegen lief 15 Stunden, eine Kühlbox rund sechseinhalb Stunden.
Fünf von elf getesteten Powerstationen erhielten die Note „gut“, fünf weitere „befriedigend“. Bei Preisen zwischen 435 und 825 Euro konnten nicht alle Geräte ihre Leistungsversprechen einhalten, teils wurde die versprochene Wattzahl nicht erreicht. Zur Abwertung führte aber auch die Geräuschkulisse. „Sowohl beim Aufladen, aber auch wenn sie Strom abgeben, brummen einige Modelle. Speziell, wenn viel Strom fließt“, sagt Schönfelder. „Eine hohe Leistung ist meist nur in Kombination mit höherer Speicherkapazität erhältlich, was die Powerstation auch teurer und schwerer macht“, sagt Sussmann. Im Zweifel sei ein Modell mit optional anschließbaren Zusatzakkus die bessere Wahl.
Zur Standardausstattung einer Powerstation sollten neben einer Schuko-Steckdose mit 230 Volt auch USB-Ports gehören. „Vor allem mehrere USB-C-Anschlüsse sind von Vorteil. Sie werden in Zukunft mehr Verbreitung finden und darüber lassen sich beispielsweise Laptops energieeffizient aufladen“, so Schönfelder. Hintergrund ist der geringere Wandlungsverlust, da der Strom beim USB-Laden nicht von Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt werden muss.
Besonders günstig ist der Strom, wenn die Powerstation über ein Solarpanel aufgeladen wird. „Viele Hersteller bieten Kombisets aus Powerstation und Solarmodul an, die in der Leistung gut aufeinander abgestimmt sind“, sagt Lisa-Marie Karzick. Wer sich ein anderes Solarpanel dazu kaufe, sollte darauf achten, dass die Modulleistung
zur Ladekapazität der Powerstation passt. Allerdings dauert das Aufladen mit der Kraft der Sonne auch länger.
Die Auswahl ist für Laien unübersichtlich. Karzick rät daher zu einer „gesunden Portion Misstrauen“bei der Internetsuche – speziell, wenn Angebote deutlich günstiger als die Konkurrenz seien. (dpa)