Sächsische Zeitung  (Kamenz)

Zehn Aufgaben, um Sachsens Wirtschaft anzukurbel­n

Die CDU stellt ihre Wirtschaft­sstrategie für den Freistaat vor.

- Von Nora Miethke

Dresden. Unternehme­r und Unternehme­rinnen erwarten von der Wirtschaft­spolitik stabile Bedingunge­n, die für Verlässlic­hkeit sorgen, Vereinfach­ungen bei Vorschrift­en und das Arbeiten wieder attraktiv wird. Diese Erwartunge­n will die sächsische Union erfüllen. Am Dienstag stellte der Landesverb­and seine neue Wirtschaft­sstrategie für die Zeit bis 2035 vor. Sie steht unter dem Motto „Wertschätz­ung für Wertschöpf­ung“und umfasst zehn Handlungsp­unkte, allen voran Unternehme­rtum stärken und Innovation­en fördern, aber auch Themen wie Energiepol­itik, Fachkräfte­sicherung, Bildung, Überwindun­g des Stadtland-gefälles und eine stärkere Internatio­nalisierun­g der Unternehme­n. „Es ist kein Regierungs­programm, sondern soll die Leitlinien über die nächste Legislatur­periode hinaus festlegen“, betonte der Cdu-bundestags­abgeordnet­e Markus Reichelt. Er hat an der Strategie maßgeblich mitgearbei­tet.

Wirtschaft­spolitik müsse wieder oberste Priorität haben, sagte Cdu-generalsek­retär Alexander Dierks. Diese Priorität würde man bei der Bundesregi­erung leider vermissen. Wenn Deutschlan­d nur im Durchschni­tt der Industriel­änder wachsen würde, hätte man Steuermehr­einnahmen von etwa 20 Milliarden Euro, so Dierks. Generell gehe es darum, den Wirtschaft­sstandort fit für die Zukunft zu machen und Wachstumsp­rozesse zu unterstütz­en. Entscheide­nd seien dafür die Energiepol­itik und der Abbau von Bürokratie. Man brauche wieder mehr Freiheiten, etwa bei der Arbeitszei­tgestaltun­g. Das Arbeitszei­tgesetz

müsste an Eu-mindestanf­orderungen angepasst werden. Die CDU im Bund wie im Land fordert eine wöchentlic­he Höchstgren­ze für die Arbeitszei­t statt der bisher geltenden täglichen Höchstgren­ze.

Laut Nora Seitz, Landesvors­itzende der Cdu-mittelstan­ds- und Wirtschaft­svereinigu­ng, müsse es auch darum gehen, wieder mehr Freude an der Arbeit zu vermitteln und junge Menschen zu ermuntern, Verantwort­ung zu übernehmen, etwa bei Gründungen. Seitz wies auf das wichtige Thema der Unternehme­nsnachfolg­e hin, „hier müssten Lösungen her, die Übernahmen und Fusionen erleichter­n“.

Cdu-landtagska­ndidat und Präsident der Industrie- und Handelskam­mer Leipzig, Kristian Kirpal, erinnerte daran, dass dem sächsische­n Arbeitsmar­kt bis 2030 laut Prognosen 300.000 und bis 2035 sogar 520.000 Arbeitskrä­fte fehlen werden. „Bei 300.000 Arbeitskrä­ften und 45.000 Euro Bruttoverd­ienst im Jahr bedeutet das eine Wirtschaft­skraft von 13 Milliarden Euro, die dem Freistaat verloren gehen“, rechnete Kirpal vor. Darauf müsse man reagieren.

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