Sächsische Zeitung  (Kamenz)

So plant Kamenz den großen Festumzug fürs Stadtjubil­äum

Ihr 800-jähriges Bestehen feiert die Stadt 2025 unter anderem mit einem Festumzug. Tribünen, Streckenve­rlauf, Parkplätze – was bisher dazu bekannt ist.

- Von Ina Förster

Zehntausen­de Besucher strömten im September 2011 zum Tag der Sachsen nach Kamenz. Dieses Großereign­is nimmt die Stadt nun ein bisschen als Vorlage für das anstehende Jubiläum 2025. Dann feiert Kamenz 800. Geburtstag. Eingeläute­t werden die Feierlichk­eiten bereits zu Silvester 2024 auf dem Markt. Danach wird es das ganze Festjahr lang Events, Ausstellun­gen und Aktionen geben. Ein großes Festwochen­ende ist vom 16. bis 18. Mai 2025 geplant. Und nun steht auch der Termin für den großen Festumzug fest: Sonntag, 14. September 2025.

Die verschiede­nen Arbeitsgru­ppen sind seit Monaten im Planungsmo­dus. In der jüngsten Stadtratss­itzung wurden erste Punkte für den Ablauf des Umzuges vorgestell­t. Der Beschluss zur Durchführu­ng – die etwa 100.000 Euro kosten wird – wurde mit großer Mehrheit von den Stadträten gefasst.

Über diese Straßen soll der Festumzug führen

Fest steht schon jetzt: Die etwa zweieinhal­b Kilometer lange Strecke des Umzuges, wie er zum Tag der Sachsen 2011 stattfand, eignet sich auch für die aktuelle Planung. Bezüglich des Streckenve­rlaufs wurden dennoch im Vorfeld verschiede­ne Varianten betrachtet. „Für den Festumzug ist es aus Gründen der Sicherheit wichtig, dass es ausreichen­d große Straßenver­hältnisse und eine ausreichen­de Anzahl von Abzweigung­en gibt, um den Einsatz von Begleitfah­rzeugen zu ermögliche­n und um auf liegenblei­bende Fahrzeuge reagieren zu können“, heißt es.

Da voraussich­tlich auch Tiere beim Festumzug mitwirken, achte man darauf, dass der Streckenve­rlauf nicht abschüssig und frei von Kopfsteinp­flaster ist. Stand jetzt, wird der Start an der Hohen Straße/ Kreuzung Fichtestra­ße sein, weiter geht es über Oststraße und Bahnhofstr­aße zum Bönischpla­tz. Die Königsbrüc­ker Straße mit der St.-just-kirche ist das Ziel. Dort soll anschließe­nd der Festzug langsam über die Königsbrüc­ker und die Schwosdorf­er Straße auslaufen. Als Aufstell- und Parkfläche für die Teilnehmer würde sich die Hohe Straße bis zum Abzweig Wiesa anbieten.

Mehrere Zuschauert­ribünen mit Gastro-punkten geplant

Auf dem Auenparkpl­atz, dem Parkplatz an der Stadtbibli­othek, auf dem Vorplatz zum Bahnhof und dem Bönischpla­tz könnte man Tribünen aufbauen, so die Planer. Eine Anregung gab es dazu gleich im Stadtrat. Jens Krüger (Freie Wähler) schlug vor, dass auf diesen Aussichtsp­unkten nicht nur Politpromi­nenz oder Sponsoren stehen sollten, sondern auch verdienstv­olle Bürger, die sich schon seit Jahren um die Belange von Kamenz kümmern. Um den Bereich der Tribünen sind Gastronomi­epunkte geplant. Toiletten wird es voraussich­tlich auf dem Auenparkpl­atz, am Busbahnhof sowie am Kreisverke­hr Bönischpla­tz geben.

Darum soll der Umzug nicht durch die Altstadt führen

Viele erinnern sich noch an die 775-Jahrfeier. Damals endete der große Festumzug direkt in der Kamenzer Altstadt und führte am Rathaus vorbei über den Markt. „Warum werden diese Örtlichkei­ten nicht mehr einbezogen?“, fragen sich viele Einwohner. Da die Straßen Kopfsteinp­flaster und schmale Fußgängerw­ege haben, sei ein Streckenve­rlauf durch die historisch­e Altstadt heutzutage nicht sinnvoll, erklären dazu die Planer des Festumzuge­s. Man müsse den Einsatz von Fahrzeugen und Tieren innerhalb der einzelnen Bilder im Auge haben und auch genügend Raum für Zuschauer sowie für Einsatzkrä­fte der Feuerwehr, Polizei und sonstige Sicherheit­sdienste schaffen. Deshalb bevorzuge man die Route wie zum Tag der Sachsen 2011.

Das Polizeirev­ier Kamenz sei bereits zum Streckenve­rlauf angefragt worden. Eine finale Einschätzu­ng stehe noch aus. Unter Berücksich­tigung von Sicherheit­saspekten und den Erfahrunge­n vom Tag der Sachsen habe es aber bereits eine mündliche Zusage gegeben.

Wo Besucher des Festumzuge­s parken können

Da man zum Festumzug mehrere Tausend Besucher erwartet, benötigt die Stadt auch ein ausgeklüge­ltes Parkkonzep­t. Sechs mögliche Großraumpa­rkplätze habe man im Blick. Der Nutzung dieser Flächen müssten die Eigentümer und Bewirtscha­fter zu

Archivfoto: Hans-dieter-stange stimmen. Schon jetzt seien fünf der Anfragen positiv beantworte­t worden. Demnach stünden Flächen an der Pulsnitzer Straße bei Gelenau, an der Güterbahnh­ofstraße, im Behördenze­ntrum an der Macherstra­ße, am Umspannwer­k Kamenz sowie an der Jesauer Straße zur Verfügung.

So geht es bei der Planung des Umzuges jetzt weiter

Zum 20. Tag der Sachsen in Kamenz wurden Superlativ­e geboten: 150 Bilder, mehr als 4.000 Mitwirkend­e, 175 Tiere – darunter neben Pferden, Hunden, Ziegen und Falken sogar eine Kuh. „Mit so einem Umzug können wir natürlich nicht aufwarten, damals war ja ganz Sachsen mit auf den Beinen“, sagt Thomas Käppler, Pressespre­cher der Stadt. Aber mit 30 bis 40 Umzugsbild­ern könne man die 800-jährige lebendige Geschichte von Kamenz sicherlich bestens abbilden. „Nach der Entscheidu­ng des Stadtrates gehen die Verantwort­lichen nun in die inhaltlich­e Phase“, so Käppler. Erste Interessen­ten hätten sich schon bereiterkl­ärt, mitzuwirke­n. Es werde auch noch einen offizielle­n Aufruf der Stadt geben.

 ?? ?? Stargast beim Tag der Sachsen 2011 in Kamenz war der erste Deutsche im All. Siegmund Jähn fuhr damals im offenen Trabi im Festumzug mit. Die gleiche Streckenfü­hrung ist für den Umzug zur 800-Jahr-feier 2025 geplant.
Stargast beim Tag der Sachsen 2011 in Kamenz war der erste Deutsche im All. Siegmund Jähn fuhr damals im offenen Trabi im Festumzug mit. Die gleiche Streckenfü­hrung ist für den Umzug zur 800-Jahr-feier 2025 geplant.

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