Das Prinzip Hoffnung
Menschen in Angst – aus den unterschiedlichsten Gründen fürchten sich Menschen. Doch der Glaube an die Auferstehung gibt neuen Mut.
Ostern, früher Morgen – drei Frauen machen sich auf den Weg, heimlich, still und leise. Sie haben Angst. Deshalb sind sie so früh unterwegs. Nachts sind bekanntlich alle Katzen grau. Die Frauen sind ratlos, mutlos, ohne Hoffnung.
Ostern, früher Morgen – mehrere Männer haben sich zu Hause eingeschlossen. Vielleicht sind sie auch gar nicht zu Hause, sondern bei dem Freund eines Freundes. Auf jeden Fall haben auch Sie Angst. Sie fürchten sich davor, dass sie die Nächsten sind, die geschlagen, gefoltert, verschleppt und getötet werden. Ostern, früher Morgen – eine alte Frau sitzt allein zu Hause, sie trauert um ihren Mann. Sie weiß, dass sie heute niemand anrufen oder besuchen wird. Sie weiß, dass der Tag genauso wird, wie der letzte und der nächste Tag. Sie hat Angst vor der Einsamkeit.
Beginn vieler Geschichten
Ostern, früher Morgen – unendlich viele Geschichten könnten so anfangen. Geschichten, wie die von den Frauen am Grab, Geschichten von Menschen, die auf der Flucht sind oder im Kriegsgebiet leben. Geschichten von Menschen, die nicht wissen, was sie heute essen sollen oder Menschen, die krank oder einsam sind. Für viele Menschen ist der Ostertag genau wie alle anderen Tage – besetzt mit Angst, Leid, Trauer und Hoffnungslosigkeit.
Und doch ist Ostern anders. Am Ostermorgen, so lesen wir es in der Bibel, erscheint den Frauen am Grab ein Engel. Wieder einmal ein Engel. Genauso, wie schon in der Weihnachtsgeschichte. Und er berichtet ihnen das Unvorstellbare, er erzählt von einer Auslöschung des bisher geglaubten: Jesus Christus ist nicht mehr tot, er lebt. Und die Frauen machen sich auf den Weg zu ihren Freunden, erzählen die Botschaft weiter, stecken andere Menschen an. Ratlosigkeit wird zu einer Idee, Mutlosigkeit wird zu Mut, Hoffnungslosigkeit wird zu Hoffnung.
Ostern ist das Prinzip Hoffnung. An Ostern hören wir jedes Jahr neu davon, wie Gott seinen Sohn Jesus Christus und uns alle nicht im Stich gelassen hat. Gott setzt sich über alles hinweg, was Gültigkeit zu haben scheint und öffnet eine Tür, die über unser Leben, über alles Vorstellbare hinaus geht. Es geht dem Tod.
Viele Menschen gründen ihre Zuversicht und Kraft auf diese Geschichte. Und noch mehr Menschen können angesichts von den vielen Katastrophen in ihrem Leben dieses Wunder nicht glauben. Ihnen fehlt ein Engel. Einer, oder auch eine, die ihnen sagt, da ist noch mehr. Gott baut in seiner Schöpfung auf unzählige Engel, er zählt auf uns. An Ostern müssen wir uns bewusst machen, dass auch wir mit dem Engel am Grab stehen und sagen dürfen: „Fürchtet euch nicht“.
Es gibt noch Hoffnung auf der Welt. Viel mehr als wir glauben. Und wir müssen sie sichtbar werden lassen. Gerade an Ostern, denn Ostern ist Gottes Antwort an unsere Zweifel und Ängste, Ostern ist das Prinzip Hoffnung. weiter. Immer. Sogar nach