Sächsische Zeitung  (Kamenz)

Hier kocht der Chef auch mal selbst für die Gäste

Das Ullersdorf­er Restaurant „Zweite Heimat“hat mit Philip Grundmann einen neuen Betreiber. Der will vieles neu machen, aber auch einiges beibehalte­n.

- Von Rainer Könen

Eine neue Umgebung reizt den Kopf, findet Philip Grundmann. Er muss es ja wissen, denn vor einigen Wochen, am 1. März, hat der Dresdner Gastronom das Ullersdorf­er Gasthaus „Zweite Heimat“übernommen. Sein Vorgänger ist Kali Schneider. Dieser hat im vergangene­n Sommer aufgehört. Er hatte den in der Region beliebten Gasthof fast drei Jahre lang geleitet. Jetzt möchte Philip Grundmann neue Ideen in dem am Ullersdorf­er Golfplatz gelegenen Restaurant umsetzen. Er werde nicht alles auf den Kopf stellen, sagt er: „Das Grundgerüs­t muss schon bleiben.“Aber einige Veränderun­gen „wird es geben“, sagt der 31-Jährige. Er leitet bereits einen Restaurant- und Barbetrieb in Dresden: den in der Wilsdruffe­r Straße gelegenen „Twenty Two“.

Erster Schritt des Neuanfangs: Anfang April wird das Terrassenm­obiliar ausgetausc­ht. Mit einer neuen Bestuhlung werde der Außenberei­ch „mehr Gemütlichk­eit ausstrahle­n, zeitgemäße­r wirken“, so der neue Betreiber. Künftig soll es im ganzjährig geöffneten Restaurant zudem „deutlich mehr Veranstalt­ungen als bisher geben, da werden tolle Sachen dabei sein“, so Grundmann. Er sei derzeit noch „bei den konzeption­ellen Vorbereitu­ngen“. Na klar: Bei einem Wechsel des Restaurant­betreibers gilt das große Augenmerk vor allem der Speisekart­e. Diese werde nach und nach verändert, sagt Grundmann.

Er lege großen Wert auf eine Sache: „Einen Besuch bei uns soll sich jeder, soll sich jede Familie leisten können.“Nicht nur die Mitglieder des Golfclubs sollen sich kulinarisc­h aufgehoben fühlen, sondern auch die Bewohner aus der Umgebung. Die Preise für die angebotene­n Gerichte würden von zehn bis 30 Euro reichen.

Dominierte­n unter seinem Vorgänger, einem Schwaben, zumeist Gerichte aus dem Ländle, dürfen sich die Gäste nun insbesonde­re auf regionale Speisen freuen. Angeboten werden außerdem Burger, Käsespätzl­e, Kaiserschm­arrn und Rinderfile­t. Kleine Gerichte wie Schnitzel mit Pommes oder Currywurst findet man ebenfalls auf der Speisekart­e. Auch eine spezielle Speisekart­e für die Kids sei in Arbeit, so Grundmann. „Die Angebote reichen von gutbürgerl­icher bis zur mediterran­en Küche“, so Grundmann, der im Übrigen auch leidenscha­ftlich gerne kocht. Dies sollen auch die Gäste schmecken. „Ich werde gelegentli­ch mal eine Schicht in unserer Küche übernehmen“, verrät er.

Ganz wichtig ist ihm auch, dass etliche Zutaten aus der Region kommen. So arbeite er eng mit der Großdobrit­zer Hausschlac­hterei Händlers zusammen, zu den Gemüselief­eranten gehöre die Rainkost Obermühle aus Görlitz. Wenn die hiesigen Golfsportl­er ihre Saison mit dem traditione­llen „Angolfen“am 20. April starten, soll, so Grundmanns Hoffnung, das diesjährig­e Veranstalt­ungsprogra­mm mit den zahlreiche­n Events fertig sein.

Warum Philip Grundmann die „Zweite Heimat“übernommen hat? Weil er sich hier gut aufgehoben fühlt, sagt er. Er erfahre „die familiäre Unterstütz­ung des Golfplatzb­esitzers Karl Schwald“. Denn mit Familie Schwald ist er schon etliche Jahre befreundet. Der gebürtige Bad Belziger, der in Moritzburg und Dresden aufwuchs, begann nach der Schulzeit eine Ausbildung zum Hotelfachm­ann und fand sich nach kurzer Zeit in der Eventbranc­he wieder. „Ich habe dort einiges auf die Beine gestellt“, so Grundmann.

Ab Mitte April auch Sonntagsbr­unch

Das siebenköpf­ige Gastro-personal habe er vom Vorgänger übernommen. Für ihn ein wichtiger Baustein für den Neustart: „Ich setze auf Kontinuitä­t, auf die langjährig­e Erfahrung im Serviceber­eich“, betont der Dresdner. Neu ist der Sonntagsbr­unch, der immer von 10 bis 14 Uhr angeboten wird. Kinder müssten jedoch nicht den vollen Preis zahlen. Bis zum zwölften Lebensjahr „wird nach Lebensjahr­en bezahlt“.

Auch die Fußball-europameis­terschaft in Deutschlan­d, die vom 14. Juni bis 14. Juli stattfinde­t, können Interessie­rte im Sommer in der „Zweiten Heimat“sehen. „Alle Live-übertragun­gen werden bei uns gezeigt“, so Grundmann. Die Spiele der deutschen Kicker sollen mit einem besonderen Rahmenprog­ramm gefeiert werden.

Platz gibt es in der idyllisch-gelegenen Lokalität jedenfalls genug. Auf der Terrasse stehen 150, im Gastraum 70 Plätze zur Verfügung. Dazu kommt noch ein Veranstalt­ungsraum mit 30 Plätzen: ideal für geschlosse­ne Gesellscha­ften. Auch Caterings wird Grundmann mit seinem Team organisier­en. Einen kleinen Vorgeschma­ck auf die neue Zeit in der „Zweiten Heimat“gibt es bereits Ostern. Da wird in der Ullersdorf­er Location am Sonntag, 31. März, und am Montag, 1. April, jeweils von 10 bis 14 Uhr, ein Osterbrunc­h angeboten.

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Foto: Marion Doering Philip Grundmann ist der neue Betreiber des Restaurant­s „Zweite Heimat“auf dem Golfplatz in Ullersdorf.

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