Erneut schweres Busunglück auf der Autobahn
Auf der A 44 kommt ein Reisebus von der Fahrbahn ab und stürzt auf die Seite. Diesmal ist eine Gruppe von Berufsschülern aus Warburg betroffen.
Werl. Bei einem Busunglück auf der Autobahn 44 in Nordrhein-westfalen sind in der Nacht zu Freitag mehr als 20 Menschen verletzt worden. In dem Reisebus mit rund 60 Insassen, der bei Werl von der Fahrbahn abkam und auf die Seite stürzte, saßen nach Angaben eines Polizeisprechers Schüler eines Berufskollegs aus Warburg an der Grenze zu Hessen. Sie befanden sich demnach auf der Rückfahrt von einer Reise nach England. Bei den Schülern handelte es sich um junge Erwachsene.
Der Polizeisprecher sprach zunächst von 21 leicht und einer schwer verletzten Person. Später gab die Leitstelle in Dortmund 20 Leichtverletzte und einen Schwerverletzten an. In Lebensgefahr sei niemand, hieß es übereinstimmend. Der Fahrer des Busses blieb den Angaben zufolge unverletzt. Zur Unfallursache werde noch ermittelt. Weitere Fahrzeuge seien nach ersten Erkenntnissen nicht beteiligt gewesen. Das Unglück passierte in Fahrtrichtung Kassel. Die A 44 wurde daraufhin von den Ausfahrten Unna Ost bis Werl einseitig voll gesperrt. Die Sperrung dürfte noch mehrere Stunden andauern, sagte der Polizeisprecher am frühen Morgen. Der Bus musste vor der Bergung aufgerichtet werden. Neben der Feuerwehr war auch ein Rettungshubschrauber im Einsatz.
Erst am Mittwochmorgen war es zu einem schweren Unglück auf der A 9 bei Leipzig gekommen, als ein Reisebus mit 54 Insassen auf dem Weg von Berlin nach Zürich von der Fahrbahn abkam und auf die Seite stürzte. Dabei starben vier Frauen. Sechs weitere Menschen wurden schwer und 29 leicht verletzt. Auch an diesem Unfall waren nach bisherigen Erkenntnissen keine anderen Fahrzeuge beteiligt. Gegen den Busfahrer wurden Ermittlungen wegen des Verdachts fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen. Der Doppeldeckerbus wurde am Freitagmorgen geborgen und abtransportiert.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder schwere Reisebusunfälle. Dennoch zählen Busse zu den relativ sicheren Verkehrsmitteln. Der Statistik zufolge sind sie vergleichsweise selten in Verkehrsunfälle mit Personenschaden involviert.
„Dennoch sind Fälle, in denen es zu Unfällen kommt, oft dramatisch, weil die Zahl der Betroffenen hoch sein kann“, sagte ein Sprecher des ADAC. 2022 kamen den Angaben zufolge bei Busunfällen innerhalb und außerhalb von Ortschaften insgesamt acht Menschen ums Leben. (dpa)