Es geht ums Amtsblatt
Eine Petition zur Erhöhung der Auflage des Meißner Amtsblattes hatte keinen Erfolg. Stattdessen soll dessen Zukunft diskutiert werden.
Hin und wieder gehen bei der Meißner Stadtverwaltung Petitionen ein. So zum Beispiel für einen Überweg auf der Großenhainer Straße oder für ein Hospiz. Bereits im November 2023 war auch eine Petition zur Verteilung des Meißner Amtsblattes eingegangen. In dem Mitteilungsblatt der Stadtverwaltung werden Bekanntmachungen veröffentlicht, und es wird über Neuigkeiten informiert. Einen Veranstaltungskalender gibt es auch. Das Amtsblatt erscheint monatlich - in der letzten Woche des laufenden Monats. Es wird an die Meißner Haushalte verteilt. Zudem gibt es mehrere Auslagestellen, u.a. im Rathaus und Wellenspiel.
Petent Holger Köhler monierte, dass das Amtsblatt nur unregelmäßig im Bereich Nossener Straße/Korbitzer Straße verteilt werde. Er macht sich dann meistens auf den Weg zu bekannten Auslagestellen. In beiden Kaufland-Filialen ist ihm aufgefallen, dass die ausgelegten Exemplare recht schnell vergriffen sind. Ihn beschlich schon länger das Gefühl, dass die Auflage des Amtsblattes reduziert wurde. Sein Vorschlag: Die Auflage einfach wieder erhöhen. So steht es jedenfalls in der entsprechenden Petition. Wie das Rathaus nun mitteilte, kann dieser nicht abgeholfen werden.
Aktuelle Auflage: 16.000 Exemplare
Inhaltlich zuständig für das Amtsblatt ist die Pressestelle der Stadt Meißen. Die Produktion und Verteilung ist Sache der DDV Elbland GmbH, zu der auch die Sächsische Zeitung gehört. Die Verteilung erfolgt gemeinsam mit der „SamstagSZ“.
Wie aus der Antwort der Stadtverwaltung hervorgeht, hat es in der Vergangenheit tatsächlich eine Anpassung der Auflage gegeben. „Bis September 2022 wurde das Amtsblatt teilweise nach Klipphausen, Weinböhla und Käbschütztal zugestellt, da sich in diesen Touren auch Adressen mit der Postleitzahl 01662 befanden“, teilte Anne Dziallas, die Büro-Leiterin des Oberbürgermeisters
mit. Logistisch sei das leider nicht anders möglich gewesen.
Die damalige Auflage betrug: 18.780 Exemplare. Danach wurden einzelne Touren angepasst. Die Auflage sank auf 15.500. Der Stadt Meißen, so heißt es, seien durch die erhöhte Auflage bis September 2022 auch keine zusätzlichen Kosten entstanden. D
Die Auflage unterliegt Schwankungen. Das liegt u. a. auch an „Werbeverweigerern“. Wer das Schild mit der Aufschrift „Bitte keine Werbung einwerfen“am Briefkasten
angebracht hat, der bekommt keine SamstagSZ und damit auch kein Amtsblatt. Die Situation wird vom Vertrieb quartalsweise überprüft. Die März-Ausgabe aus diesem Jahr wurde mit einer Auflage von 16.000 Exemplaren angegeben.
Wie die Stadt von seinem Vertriebspartner erfahren hat, seien die Amtsblätter in den vergangenen Monaten weniger gut nachgefragt gewesen. Gegenwärtig wird deshalb überlegt, ob die Auflage reduziert oder die übrigen Exemplare an neue Auslagestellen verteilt werden sollen. Weiteres
Problem: Altpapier-Sammler bedienen sich hin und wieder an den Auslagestellen.
Offenbar macht man sich im Rathaus schon Gedanken darüber, wie das Amtsblatt in Zukunft erscheinen und verteilt werden soll. Hintergrund ist die zunehmende Digitalisierung. „Hierzu werden wir im Laufe des Jahres Gespräche führen und den Prozess auf den Prüfstand stellen“, teilte Anne Dziallas in der Antwort mit. Denkbar sei, so hieß es, auch die Bürger und ihre Wünsche einzubeziehen.
Petent Holger Köhler zeigte sich nicht zufrieden mit dem Verlauf seiner Petition. Zudem fühlte er sich auch falsch verstanden. „Mein Vorschlag war, die Verteilung direkt in die Haushalte zu beenden, und dafür das Netz an Auslagestellen auszubauen“, sagte er gegenüber der SZ. Das würde seiner Ansicht nach eine Menge Geld sparen. „Gleichzeitig müsste man das OnlineAngebot zum Amtsblatt bekannter machen“, sagte er. Die Amtsblätter gibt es auch im PDF-Format zum Download. Das Archiv reicht bis ins Jahr 2019 zurück.
Wer das Amtsblatt nicht bekommt, kann sich per Telefon unter 3521 467-202 melden oder per E-Mail an amtsblatt@stadt-meissen.de wenden.