Global und lokal auf Erfolgskurs
Mit der „Glokalisierung“will die EU die Zusammenarbeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen fördern. Das kann auch Jobs bringen.
Mal schnell über die Grenze – das ist in Südund Ostsachsen kein Problem. In Polen oder Tschechien einkaufen, wandern und arbeiten zu gehen, ist längst Normalität. Genau wie die Tatsache, dass Menschen aus den beiden Nachbarländern all diese Dinge in Sachsen tun. Ein neues EU-Projekt will die wirtschaftliche Zusammenarbeit speziell im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet weiter fördern. Unter dem Motto „Glokalisierung – global denken, lokal handeln“fiel vor wenigen Tagen der offizielle Startschuss bei einem Workshop in Karlovy Vary. Knapp 50 Teilnehmer aus Sachsen und Tschechien hatten dabei eine erste Gelegenheit zur Diskussion über die Frage, wie der Grenzraum mit gemeinschaftlichem Engagement wirtschaftlich gestärkt und attraktiver werden kann.
Digitales Netzwerk für die Region
Künftig soll dabei ein neues Netzwerk-Tool helfen. „Die Wirtschaftsförderung Sachsen und die tschechische AHK Services sind im Bereich Wirtschaft stark vernetzt und erfahrene Partner in der Zusammenarbeit. Ich bin daher überzeugt davon, dass das Projekt ‚Glokalisierung‘ den wirtschaftlichen Austausch und die Vernetzung zwischen sächsischen und tschechischen Unternehmen intensivieren und ausbauen wird“, so der sächsische Minister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt.
Er verweist auf steigende Anforderungen an die Unternehmen, um mit dem Strukturwandel Schritt zu halten. „Hierfür benötigen die Firmen Impulse und Unterstützung. Das Interreg-Programm kann dazu einen konkreten Beitrag leisten“, so der Minister weiter. Gefördert werden demnach unter anderem der Ausbau von Vernetzungsaktivitäten für kleine und mittelständische Firmen (KMU) und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und KMU für den Know-how- und Technologietransfer. Neben dem Aufbau des digitalen Netzwerk-Tools zur Unterstützung der Kooperationen zwischen Unternehmen und Einrichtungen im Fördergebiet soll es weitere zwei Workshops und vier branchenübergreifende Informations- und Kooperationsveranstaltungen geben, von denen zwei im sächsischen und zwei im tschechischen Teil des Fördergebiets geplant sind.
Das von der EU geförderte Projekt wird federführend von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) gemeinsam mit der AHK Services s.r.o., einer Tochtergesellschaft der Deutsch-Tschechischen Industrieund Handelskammer – AHK Tschechien, umgesetzt und läuft bis Ende Juni 2026. (WeSZ)