Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)

Saatgutbör­se in Stolpen geöffnet

Hier gibt es kostenlos Samen von alten und regionalen Sorten. Wer etwas abholt, soll aber auch etwas zurückbrin­gen.

- Von Anja Weber

Allen Hobbygärtn­ern kribbeln im Frühjahr die Finger. Die neue Gartensais­on kann beginnen. Es wird gepflanzt und gesät. Aber auch beim Samen klettern die Preise mittlerwei­le in die Höhe. In Stolpen gibt es eine Saatgutbib­liothek – ein Geheimtipp für Hobbygärtn­er. Das Prinzip ist einfach. Wer Interesse hat, geht in die Saatgutbib­liothek und bekommt kostenlos eine kleine Tüte mit Samen. Bedingung ist, man bringt den Samen im heimischen Garten oder auf dem Balkon in die Erde und gewinnt dann von den Pflanzen erneut Samen. Dieser soll getrocknet wieder in die Bibliothek gebracht werden. So haben dann auch andere Gartenlieb­haber etwas davon.

Die Saatgutbib­liothek ist eine Kooperatio­n des Gogelmosch-Vereins und der Stadt Stolpen und Teil des Förderprog­rammes „Soziale Orte“. In diesem Projekttei­l geht es um Mitmachakt­ionen rund um das Grünen, Blühen und Ernten im eigenen Garten und im gesamten Ort. Hier sind Ideen gefragt, die zur Vielfalt und zum Schutz der Natur beitragen - angefangen von der Saatgutbib­liothek bis hin zu noch möglichen Blühstreif­en an Straßen und Wegen. Außerdem wurde in dieser Sparte im Gogelmosch-Haus Stolpen ein Regional-Schrank aufgestell­t. In diesem werden Produkte aus der Region angeboten.

Pfirsichto­maten und Ochsenherz

Einige Sorten, die in diesem Jahr in der Saatgutbib­liothek angeboten werden, wären zum Beispiel: Rettich, Karotte „Ochsenherz“, ungarische­r Spitzpapri­ka, Horngurke, Endivien-Salat, Feuerbohne, Pfirsichto­mate und noch einiges mehr. Überwiegen­d ist es Gemüse, aber es gibt etwa auch eine essbare Blütenmisc­hung.

Die Saatgutbib­liothek in Stolpen gibt es nun das dritte Jahr in Folge und so langsam kommt der Samen offenbar ins Rollen. „Es ist ganz wunderbar zu erleben, dass der Grundgedan­ke einer Saatgutbib­liothek langsam greift. Immer mehr Nutzer bringen ganz eigenes Saatgut oder aus dem Samenangeb­ot der Bibliothek der vergangene­n zwei Jahre gewonnenes in den Bestand zurück“, sagt Vera Tuschling, die das Projekt mit betreut. Der Grundstock an Samen wird durch das Projekt „mitEINande­r Stolpener Land“zunächst bereitgest­ellt. Das Saatgut in diesem Jahr wurde ganz regional aus Wilschdorf von dem Unternehme­n „Saatguterh­altung und Jungpflanz­en Albrecht Vetter“bezogen.

Die Saatgutbib­liothek ist in Form einer Holzkiste sowohl in der Stolpen-Informatio­n im Alten Amtsgerich­t als auch im Eingangsbe­reich des Gogelmosch-Hauses, am immer gut bestückten Schranklad­en, zu finden.

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