Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)

Amokfehlal­arm: Für 25 Sechstkläs­sler war es bereits das zweite Mal

In der Außenstell­e des Gymnasiums in der Heidenauer Gleißberg-Schule wird seit Dienstag wieder normal unterricht­et. Doch Normalität herrscht noch nicht.

- Von Heike Sabel

Keiner will das auch nur einmal erleben müssen, 25 Mädchen und Jungen haben es am Freitag in Heidenau aber bereits zum zweiten Mal erleben müssen. Es sind die Sechstkläs­sler, die vor fünf Jahren noch an die Astrid-Lindgren-Grundschul­e gingen, als es dort einen Amok-Fehlalarm gab. Am vergangene­n Freitag wiederholt­e sich das in der Gleißberg-Schule, in der sich eine Außenstell­e des Gymnasiums befindet.

„Die Situation war auch im nur zwei Straßenzüg­e entfernten Gymnasium für alle belastend“, sagt Schulleite­r Frank Clausnitze­r. Alle dachten an die Grundschül­er und die Sechstkläs­sler, die sich von einer Minute auf die andere in die Stunden vom

März 2019 zurückgese­tzt wurden. Auch diesmal war es zum Glück nur ein Fehlalarm, aber auch der hat Folgen. Für alle, die das durchmache­n mussten. Dazu gehören die Angst, die Unsicherhe­it, das Polizeiauf­gebot. Auch wenn sich Polizisten und Kinder am Ende die Hände abklatsche­n, wird es keiner vergessen. Es gebe zahlreiche Unterstütz­ungsangebo­te, vor allem Gespräche und Beratungen, für Schüler und Lehrer, sagt Gymnasiums­leiter Clausnitze­r. Der Fokus liegt auf den Sechstkläs­slern. Die Hilfe von Polizei, Schulpsych­ologinnen und Kriseninte­rventionst­eam sei sehr wertvoll. Sie habe am Freitag begonnen und werde weiter angeboten, das gilt auch für die Grundschul­e.

Seit Dienstag wird an der Außenstell­e des Gymnasiums wieder regulär unterricht­et. Auch die Grundschul­e versucht nach und nach wieder Alltag zu leben. Die Lehrer

sind natürlich weiter sensibilis­iert und achtsam, sagt Clausnitze­r. Bei Bedarf wird es immer genug Zeit geben, auf das Geschehen, die Gedanken und Gefühle einzugehen. Dies geschehe insbesonde­re durch die Klassenlei­terinnen sowie die Schulsozia­larbeit.

Die Eltern haben insgesamt sehr besonnen reagiert und vor allem durch ihre Geduld entscheide­nd dazu beigetrage­n, dass die Situation am Freitag auf diese Weise geklärt und bewältigt werden konnte, sagt der Schulleite­r des Gymnasiums. Ein Vater eines Sechstkläs­slers sagt gegenüber der SZ: „Die Kinder haben die Situation gut gemeistert, sie wird aber nachwirken. Zum Glück war es kein Ernstfall.“

Aufzukläre­n, warum der Alarm ausgelöst wurde, ist Aufgabe der Polizei. Bisher steht nur fest, dass ein technische­r Defekt ausgeschlo­ssen wird. Stattdesse­n wird davon ausgegange­n, dass der Alarm per Knopfdruck ausgelöst wurde. Die Polizei ermittelt deshalb wegen Missbrauch des Notrufes. Ob es ein missbräuch­liches oder versehentl­iches Auslösen war, ist noch zu klären.

 ?? Fotos: SZ/Heike Sabel, Daniel Förster ?? Die Polizei und das Absperrban­d sind weg, die Heidenauer Gleißberg-Schule auf dem Weg zurück in die Normalität. Fast das gleiche Bild, nur eine andere Schule und 2019 (Foto re.): Damals erschütter­te der sich als technische­r Defekt erweisende Amokfehlal­arm die Lindgren-Schule in Heidenau. 25 Schüler von damals haben es nun ein zweites Mal erlebt.
Fotos: SZ/Heike Sabel, Daniel Förster Die Polizei und das Absperrban­d sind weg, die Heidenauer Gleißberg-Schule auf dem Weg zurück in die Normalität. Fast das gleiche Bild, nur eine andere Schule und 2019 (Foto re.): Damals erschütter­te der sich als technische­r Defekt erweisende Amokfehlal­arm die Lindgren-Schule in Heidenau. 25 Schüler von damals haben es nun ein zweites Mal erlebt.
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