Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)
Kletterfelsen mit Burgblick entsteht in Hohnstein
Der Kleine Stadtplatz an der Fleischergasse war bislang eher trist. Jetzt soll er ganz groß herauskommen. Das ist geplant.
Hohnstein bekommt nun doch einen Kletterfelsen. Keine Kletterwand, wie eigentlich unterhalb der Burg Hohnstein einmal angedacht war. Das Vorhaben wurde vor mehreren Jahren abgelehnt. Der Naturschutz. Doch jetzt kann sich die Stadt doch stärker mit ihrer Klettergeschichte in Verbindung bringen. Dafür soll der kleine Platz unterhalb des ehemaligen Ferienheimes „Hoher Stein“an der Fleischergasse umgestaltet werden. Ursprünglich wollte man sich mit der künftigen Gestaltung eher dem Hohnsteiner Kasper widmen. Jetzt gab es die Idee, doch lieber das sächsische Klettern in den Vordergrund zu rücken. Das Vorhaben ist eine Maßnahme aus dem Städtebauförderprogramm. Zusätzlich kann die Stadt noch ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro dafür verwenden. Das stammt aus dem Wettbewerb „Ab in die Mitte“. Da hatte die Stadt im Jahr 2022 einen Preis erhalten hatte. Der Auftrag für die Umgestaltung wurde bereits vergeben. An der Stelle des Platzes stand früher ein Haus, das wurde abgerissen. Eine Sandsteinmauer umfasst den Platz, der bislang nur gesplittet war und trotz der zwei Blumenkübel eher trist aussieht. Nach der Umgestaltung soll es praktisch eine kleine Oase für jedermann werden. Zunächst habe man zum Gebäude Hoher Stein hin eine Boulderwand setzen wollen, sagt Hohnsteins neuer Quartiermanager Axel Stein. Das wäre aber technisch nicht so einfach umzusetzen gewesen. Deshalb habe man sich für einen Boulderfelsen entschieden. Fachmännische Beratung gab es da bereits von Hohnsteins Kletterlegende Bernd Arnold. Geplant sich außerdem Tafeln auf denen über das sächsische Klettern informiert werden soll. Und es wird für Kinder eine Spieletafel geben, auf der die sächsischen Kletterknoten geübt werden können. Es soll ein Platz werden, auf dem die Besucher auch etwas verweilen können.
Knotenpunkt für Wanderwege
Von dort aus können sie dann auf einer Treppe in mehreren Wendungen die Marktgasse auf der einen Seite und die Obere Straße auf der anderen Seite erreichen. Darüber hinaus ist der Platz praktisch auch Knotenpunkt verschiedener Wanderwege. Einheimische sollen sich dort zu einem Schwatz treffen können genauso auch Touristen.
Der Clou des Kleinen Stadtplatzes wird jedoch der Kunstfelsen sein. Dieser steht auf einem festen Fundament. Hier können sich Neugierige beim Bouldern ausprobieren, also Klettern ohne Seil und Gurt, immer aber in Absprunghöhe. Um den Felsen wird Fallschutzkies verteilt. Hoch hinaus geht es zwar nicht, aber immerhin kann man dann zumindest bis auf etwa 2,10 Meter in die Höhe kraxeln. Vorgesehen ist auch, den Platz ansprechend zu begrünen, sodass hier Hohnsteins lauschiges Fleckchen entstehen könnte. Diskussionen gab es zuletzt um die Nutzung der Fläche beim Weihnachtsmarkt. Da steht an der Fleischergasse offenbar immer eine Modelleisenbahn. Hier wird vermutlich nach einer neuen Lösung gesucht werden müssen.
Die Bauarbeiten am Platz haben bereits begonnen. Im August sollen sie abgeschlossen sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 112.000 Euro. Etwa 74.000 Euro bekommt die Stadt als Fördermittel und eben noch das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro. Die Restsumme muss die Stadt dann selbst aufbringen. Übrigens müssen Kasperfreunde nicht auf ihren Liebling verzichten. Am Kleinen Stadtplatz wird passend dazu ein Kletterkasper aufgestellt, der dann die Familie der lebensgroßen Kasperfiguren in Hohnstein ergänzt.