Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)
Deciner Roma-Kinder feiern dank Spenden aus Pirna
Zum Welttag der Roma gibt es in Pirnas Partnerstadt eine Feierstunde, um der Ermordeten während der Nazi-Diktatur zu gedenken.
Es war ein Novum in diesem Jahr: Erstmals seit langer Zeit konnte Klaus Fiedler, Koordinator der Pirnaer SPD-Arbeitsgruppe „Euroregion Elbe-Labe“, nicht zum Welttag der Roma in die Pirnaer Partnerstadt Decin reisen, gesundheitliche Gründe hinderten ihn. Gleichwohl wäre eine Feierstunde im Deciner Roma-Zentrum „Kamarad“ohne ihn undenkbar. Fiedler hatte abermals im Vorfeld um Spenden geworben, Geldgeber gaben so viel, dass der Tag würdevoll begangen werden konnte. Normalerweise gedenken die Angehörigen der größten Minderheit in Tschechien am 8. April den in der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten Roma. 1971 fand am 8. April der erste Welt-Roma-Kongress in London statt, um die Rechte der ethnischen Minderheit zu stärken. Weil aber der Leiter des Deciner Roma-Zentrum, Miroslav Grajcar, am 8. April dieses Jahres im Urlaub war, wurde die Gedenkfeier auf den 12. April verschoben. Etwa 50 Kinder, Jugendliche und Gäste waren zu der Feierstunde gekommen, u. a. auch Decins Bürgermeister Jiri Andel. Dabei erklang auch die Roma-Hymne, die bei der Konferenz 1971 mehrheitlich angenommen wurde. „Es war eine sehr beeindruckende und gelungene Veranstaltung“, sagte Grajcar im Nachgang. Zugleich bedankte er sich bei den vielen deutschen Spendern, ohne deren finanzieller Beitrag die Feierstunde nicht hätte ausgerichtet werden können.
Fiedler und die SPD-Arbeitsgruppe sammeln auch für andere Projekte des RomaZentrums Geld, beispielsweise für Geschenke zum Kinder- und Nikolaustag sowie für einen gemeinsamen FerienlagerAufenthalt von tschechischen und RomaKinder in den Sommerferien. Für die soziale Arbeit im Roma-Zentrum, so Fiedler, werden auch weiterhin Spenden benötigt.
Das Geld kann überwiesen werden an: Ostsächsische Sparkasse Dresden, Kontoinhaber: Impreuna e.V., IBAN: DE38 8505 0300 3120 0014 13, Betreff: Roma-Projekt