Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)
Riskante Mutprobe an den Bahnhofstreppen in Pirna
Radfahrer verhalten sich nicht immer korrekt und rasen auf dem Mountainbike die Personenunterführung hinunter. Was die Bahn dazu sagt.
Wie gefährlich ist der Pirnaer Bahnhof? Diese Frage stellt sich durchaus, denn es kommt immer wieder vor, dass Radfahrer es mit den Regeln und Vorschriften nicht so ganz genau nehmen. Erst vor Kurzem rasten zwei Mountainbiker die Treppe der Personenunterführung hinunter. Auch wird berichtet, dass immer wieder Radfahrer auf dem Bahnsteig fahren würden.
Dabei ist beides verboten, wie DB-Presssprecher Jörg Bönisch betont. Das Verhalten in Bahnhöfen regele die Hausordnung der DB. „Fahren, Rollen mit Kraftfahrzeugen, Kleinstfahrzeugen, Zweirädern, Kickboards, Skateboards sowie Inlineskates sind nicht erlaubt“, zählt der Sprecher auf. Nur das Schieben oder Tragen ist gestattet. Allerdings gibt es eine Ausnahme. Schwerbehinderte Reisende dürfen orthopädische Hilfsmittel, wie zum Beispiel einen elektrischen Rollstuhl, nutzen.
Die Hausordnung werde durch die Mitarbeiter der DB Sicherheit durchgesetzt.
„Pirna wird in unregelmäßigen Abständen bestreift“, betont Bönisch. Verstöße können unter anderem zu Hausordnung führen zu Hausverweis, Hausverbot, Strafverfolgung und/oder Schadenersatzforderungen führen. „Unfälle sind uns bis dato nicht bekannt“, informiert der Sprecher.
Tatsächlich allerdings kam es im Oktober vergangenen Jahres zu einem Unfall auf dem Bahnhof in Pirna. Damals fuhr ein Zwölfjähriger mit seinem Fahrrad vom Bahnsteig die Treppe in die östliche Unterführung herunter. „Aufgrund der hohen Geschwindigkeit konnte er in der Unterführung nicht mehr bremsen und prallte gegen die Wand“, sagte Lukas Reumund, Sprecher der Polizeidirektion Dresden. Dabei verletzte sich der Jugendliche leicht.
Notarzt, Rettungswagen und Polizei wurden alarmiert. Der Jugendliche wurde ins Klinikum gebracht. Zur Motivation des verunglückten Radfahrers konnte der Polizeisprecher nichts sagen. „Es kommt generell vor, dass solche Taten von Jugendlichen quasi als Mutprobe angesehen sehen. Manche stellen ihre Fahrten dann auch ins Netz“, so Reumund.
Die Polizei hatte damals eine Unfallanzeige gefertigt. „Mit großer Wahrscheinlichkeit wird der Vorfall aber nicht weiter verfolgt, da keine weiteren Personen zu Schaden gekommen sind“, sagte der Sprecher.