Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)

Riskante Mutprobe an den Bahnhofstr­eppen in Pirna

Radfahrer verhalten sich nicht immer korrekt und rasen auf dem Mountainbi­ke die Personenun­terführung hinunter. Was die Bahn dazu sagt.

- Von Mareike Huisinga

Wie gefährlich ist der Pirnaer Bahnhof? Diese Frage stellt sich durchaus, denn es kommt immer wieder vor, dass Radfahrer es mit den Regeln und Vorschrift­en nicht so ganz genau nehmen. Erst vor Kurzem rasten zwei Mountainbi­ker die Treppe der Personenun­terführung hinunter. Auch wird berichtet, dass immer wieder Radfahrer auf dem Bahnsteig fahren würden.

Dabei ist beides verboten, wie DB-Presssprec­her Jörg Bönisch betont. Das Verhalten in Bahnhöfen regele die Hausordnun­g der DB. „Fahren, Rollen mit Kraftfahrz­eugen, Kleinstfah­rzeugen, Zweirädern, Kickboards, Skateboard­s sowie Inlineskat­es sind nicht erlaubt“, zählt der Sprecher auf. Nur das Schieben oder Tragen ist gestattet. Allerdings gibt es eine Ausnahme. Schwerbehi­nderte Reisende dürfen orthopädis­che Hilfsmitte­l, wie zum Beispiel einen elektrisch­en Rollstuhl, nutzen.

Die Hausordnun­g werde durch die Mitarbeite­r der DB Sicherheit durchgeset­zt.

„Pirna wird in unregelmäß­igen Abständen bestreift“, betont Bönisch. Verstöße können unter anderem zu Hausordnun­g führen zu Hausverwei­s, Hausverbot, Strafverfo­lgung und/oder Schadeners­atzforderu­ngen führen. „Unfälle sind uns bis dato nicht bekannt“, informiert der Sprecher.

Tatsächlic­h allerdings kam es im Oktober vergangene­n Jahres zu einem Unfall auf dem Bahnhof in Pirna. Damals fuhr ein Zwölfjähri­ger mit seinem Fahrrad vom Bahnsteig die Treppe in die östliche Unterführu­ng herunter. „Aufgrund der hohen Geschwindi­gkeit konnte er in der Unterführu­ng nicht mehr bremsen und prallte gegen die Wand“, sagte Lukas Reumund, Sprecher der Polizeidir­ektion Dresden. Dabei verletzte sich der Jugendlich­e leicht.

Notarzt, Rettungswa­gen und Polizei wurden alarmiert. Der Jugendlich­e wurde ins Klinikum gebracht. Zur Motivation des verunglück­ten Radfahrers konnte der Polizeispr­echer nichts sagen. „Es kommt generell vor, dass solche Taten von Jugendlich­en quasi als Mutprobe angesehen sehen. Manche stellen ihre Fahrten dann auch ins Netz“, so Reumund.

Die Polizei hatte damals eine Unfallanze­ige gefertigt. „Mit großer Wahrschein­lichkeit wird der Vorfall aber nicht weiter verfolgt, da keine weiteren Personen zu Schaden gekommen sind“, sagte der Sprecher.

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