Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)
Spektakuläre Aktion: Sadisdorfer Windrad hat jetzt alle Flügel
Die Montage der Rotorblätter am neuen Windrad ging schneller als gedacht. Strom wird es voraussichtlich im Mai liefern.
Technikbegeisterte kamen in den vergangenen Tagen in Sadisdorf im Osterzgebirge auf ihre Kosten. Am Ortsrand wurde im Auftrag der Freiberger Firma Sabowind ein neues, 200 Meter hohes Windrad errichtet. Die SZ hatte Gelegenheit, bei der Montage des ersten Rotorblattes dabei zu sein. Ursprünglich war geplant, die anderen beiden Rotorblätter einen Tag später anzubauen. Doch die Bauleute hatten den Plan verworfen. Die beteiligten Firmen aus Niedersachsen und Polen nutzten das gute Wetter am vergangenen Donnerstag, um nach dem ersten auch die beiden anderen Flügel zu montieren, sagt Bauleiter Maik Hoffmann. Die Arbeiten dauerten bis in die späten Abendstunden. Gegen 21.45 Uhr habe man am Donnerstag Vollzug melden können, sagte Hoffmann. Bis zur Inbetriebnahme gibt es noch einiges zu tun. Wenn es keine Komplikationen gibt, könnte das neue Windrad Anfang Mai den ersten Strom liefern, sagt Hoffmann.
Derzeit blinkt die Anlage noch nachts, um herannahende Flugzeuge zu warnen. Das permanente Blinken, das sogenannte „Befeuern“, sorgt vor allem bei den Anwohnern für Verwunderung, denn das Windrad ist weithin sichtbar. Bauleiter Maik Hoffmann erklärt die Hintergründe. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, da die Technik der Anlage nach und nach in Betrieb genommen werde, erklärte er auf Nachfrage. Voraussichtlich Ende Mai werde jenes Modul gestartet, das nur dann Signale sendet, wenn sich Flugzeuge der Anlage nähern.
Um die Blinklichter an Gondeln und Türmen von Windenergieanlagen nur dann einzuschalten, wenn sich ein Luftfahrzeug nähert, werden Transponder in Hubschraubern und Flugzeugen eingesetzt. Mit deren Signal wird die Befeuerung der Windenergieanlagen gesteuert. Nach Angaben des Informationsportals Energiewinde.orsted.de leuchten die Warnlichter auf, wenn sich ein Flugzeug im Umkreis von vier Kilometern um einen Windpark und 600 Metern darüber befindet. Die Einführung dieses reduzierten Blink-Regimes soll die Akzeptanz der Windenergie bei den Anwohnern erhöhen.