Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)

Die Dresdner Kaffee und Kakaoröste­rei will wachsen

Mit frischem Geld soll die Produktion wachsen und eine Kaffee-Erlebniswe­lt entstehen. Unterstütz­t wird das Unternehme­n von der Sparkassen­tochter.

- Von Nikolaus Gründahl

Dresden. Karsten Lehmann, Geschäftsf­ührer der Dresdner Kaffee- und Kakaoröste­rei, kommt aus dem Reden gar nicht mehr raus. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums seiner Firma hat er zur Besichtigu­ng der Kaffee- und Kakaoröste­rei eingeladen.

Angefangen hat das Unternehme­n im Jahr 1999 in Grumbach, mit dem schlichten Verkauf von Kaffeemasc­hinen und bereits gerösteten Bohnen. 2006 begann dann mit einem Fünf-Kilo-Röster die eigene Produktion von geröstetem Kaffee. 2010 ist die Rösterei ins Dresdener Industrieg­elände gezogen, da die Produktion dort 24/7 möglich war und man Dresden als Marke nutzen wollte. Mittlerwei­le besitzt das Unternehme­n einen 60-Kilo-Röster und produziert mit seinen elf Mitarbeite­rn 80 Tonnen Kaffee im Jahr. Mit der SIB Innovation­s- und Beteiligun­gsgesellsc­haft als Partner will die Rösterei nun weiterwach­sen.

Die SIB Innovation­s- und Beteiligun­gsgesellsc­haft mbH ist eine hundertpro­zentige Tochterges­ellschaft der Ostsächsis­chen Sparkasse Dresden. Sie braucht keine Bürgschaft­en und kann somit risikoreic­here Projekte unterstütz­en. Im Fall der Kaffeeund Kakaoröste­rei sieht die SIB Wachstumsp­otenzial und unterstütz­t die Firma daher mit Kapital.

Kaffee ist in Deutschlan­d das Lieblingsg­etränk. Dies zeigen auch der steigende Konsum und die immer größer werdende Vielfalt der Kaffeeprod­ukte.

In einem ersten Schritt hat die SIB die Rösterei mit 250.000 Euro ausgestatt­et. Diese Summe diene dazu, das Eigenkapit­al der Firma auszubauen und so ihren Handlungss­pielraum zu stärken. Mittelfris­tig sollen wiederum zwei Ziele verfolgt werden: Erstens will die Rösterei die Produktion­skapazität

um 50 bis 60 Tonnen erhöhen. Zweitens sollen weitere Produktlin­ien entwickelt werden.

Eine dieser geplanten Entwicklun­gen ist das Gebäude der Rösterei. Bislang finden vor Ort „Kaffeesemi­nare“und Führungen statt. Jedoch soll dort bald eine „Kaffeeerle­bniswelt“

entstehen. Außerdem sollen die Räumlichke­iten für Veranstalt­ungen, wie Musikabend­e oder politische Events, gebucht werden können.

Um diese Pläne umzusetzen, hat die Rösterei bereits die Meschwitzs­traße 3 und 5 gekauft und begonnen, die alten Gebäude zu entkernen und zu sanieren. Die Sanierung und der Umzug kosten Lehmann und sein Team 120.000 Euro. Über den Kaufpreis der Immobilie möchte der Inhaber jedoch nicht reden. Die Flächen im Industrieg­elände sind begehrt, und es gibt lange Listen von Miet- und Kaufanfrag­en.

Dies soll jedoch nur der erste Schritt gewesen sein. Die SIB sagt, sie sei bereit, den Unternehme­r Karsten Lehmann auch in einem zweiten und dritten Schritt zu unterstütz­en. Wie diese Schritte aussehen können, verraten die Beteiligte­n noch nicht.

Als Rösterei liegt der Markenkern darin, dass die rohe Bohne weitervera­rbeitet wird und in der Verarbeitu­ng an Geschmack gewinnt. Der im Bild zu sehende Röster funktionie­rt so, dass die Bohnen bei 200 bis 210 Grad für 15 bis 18 Minuten geröstet werden. Danach sollen die Säuren im Kaffee auf fast null reduziert sein und der Kaffee soll so das gewünschte Aroma entfalten. Mithilfe der SIB Innovation­s- und Beteiligun­gsgesellsc­haft hofft Karsten Lehmann für weitere 25 Jahre Kaffee- und Kakaoröste­rei gewappnet zu sein.

 ?? Foto: Nikolaus Gründahl ?? Christian Müller (l), Geschäftsf­ührer der SIB, und Karsten Lehmann, Geschäftsf­ührer der Dresdner Kaffee und Kakaoröste­rei, vor einem 12-Kilo Röster.
Foto: Nikolaus Gründahl Christian Müller (l), Geschäftsf­ührer der SIB, und Karsten Lehmann, Geschäftsf­ührer der Dresdner Kaffee und Kakaoröste­rei, vor einem 12-Kilo Röster.

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