Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)
Die Dresdner Kaffee und Kakaorösterei will wachsen
Mit frischem Geld soll die Produktion wachsen und eine Kaffee-Erlebniswelt entstehen. Unterstützt wird das Unternehmen von der Sparkassentochter.
Dresden. Karsten Lehmann, Geschäftsführer der Dresdner Kaffee- und Kakaorösterei, kommt aus dem Reden gar nicht mehr raus. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums seiner Firma hat er zur Besichtigung der Kaffee- und Kakaorösterei eingeladen.
Angefangen hat das Unternehmen im Jahr 1999 in Grumbach, mit dem schlichten Verkauf von Kaffeemaschinen und bereits gerösteten Bohnen. 2006 begann dann mit einem Fünf-Kilo-Röster die eigene Produktion von geröstetem Kaffee. 2010 ist die Rösterei ins Dresdener Industriegelände gezogen, da die Produktion dort 24/7 möglich war und man Dresden als Marke nutzen wollte. Mittlerweile besitzt das Unternehmen einen 60-Kilo-Röster und produziert mit seinen elf Mitarbeitern 80 Tonnen Kaffee im Jahr. Mit der SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft als Partner will die Rösterei nun weiterwachsen.
Die SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft mbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Ostsächsischen Sparkasse Dresden. Sie braucht keine Bürgschaften und kann somit risikoreichere Projekte unterstützen. Im Fall der Kaffeeund Kakaorösterei sieht die SIB Wachstumspotenzial und unterstützt die Firma daher mit Kapital.
Kaffee ist in Deutschland das Lieblingsgetränk. Dies zeigen auch der steigende Konsum und die immer größer werdende Vielfalt der Kaffeeprodukte.
In einem ersten Schritt hat die SIB die Rösterei mit 250.000 Euro ausgestattet. Diese Summe diene dazu, das Eigenkapital der Firma auszubauen und so ihren Handlungsspielraum zu stärken. Mittelfristig sollen wiederum zwei Ziele verfolgt werden: Erstens will die Rösterei die Produktionskapazität
um 50 bis 60 Tonnen erhöhen. Zweitens sollen weitere Produktlinien entwickelt werden.
Eine dieser geplanten Entwicklungen ist das Gebäude der Rösterei. Bislang finden vor Ort „Kaffeeseminare“und Führungen statt. Jedoch soll dort bald eine „Kaffeeerlebniswelt“
entstehen. Außerdem sollen die Räumlichkeiten für Veranstaltungen, wie Musikabende oder politische Events, gebucht werden können.
Um diese Pläne umzusetzen, hat die Rösterei bereits die Meschwitzstraße 3 und 5 gekauft und begonnen, die alten Gebäude zu entkernen und zu sanieren. Die Sanierung und der Umzug kosten Lehmann und sein Team 120.000 Euro. Über den Kaufpreis der Immobilie möchte der Inhaber jedoch nicht reden. Die Flächen im Industriegelände sind begehrt, und es gibt lange Listen von Miet- und Kaufanfragen.
Dies soll jedoch nur der erste Schritt gewesen sein. Die SIB sagt, sie sei bereit, den Unternehmer Karsten Lehmann auch in einem zweiten und dritten Schritt zu unterstützen. Wie diese Schritte aussehen können, verraten die Beteiligten noch nicht.
Als Rösterei liegt der Markenkern darin, dass die rohe Bohne weiterverarbeitet wird und in der Verarbeitung an Geschmack gewinnt. Der im Bild zu sehende Röster funktioniert so, dass die Bohnen bei 200 bis 210 Grad für 15 bis 18 Minuten geröstet werden. Danach sollen die Säuren im Kaffee auf fast null reduziert sein und der Kaffee soll so das gewünschte Aroma entfalten. Mithilfe der SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft hofft Karsten Lehmann für weitere 25 Jahre Kaffee- und Kakaorösterei gewappnet zu sein.