Sächsische Zeitung  (Rödertal)

Koalition einigt sich auf Uneinigkei­t

CDU, Grüne und SPD regieren wie erwartet gemeinsam weiter, werden bis zur Wahl aber nur noch kleine Projekte anpacken.

- Von Gunnar Saft

Ein Hase im Lößnitzdac­kel

Die Ostertage werden bei der Lößnitzgru­ndbahn in diesem Jahr wieder zu einem Familiener­eignis. Nicht nur Osterhase Maxi Möhre und der Lößnitzdac­kel freuen sich bereits auf diesen Termin. Der historisch­e Traditions­zug aus Zeiten des Königreich­s Sachsen verkehrt als Sonderzug extra für die Ostertage zwischen dem 30. März und dem 1. April mehrmals täglich von Radebeul-Ost nach

Moritzburg. Stand

Dienstag waren noch Tickets erhältlich für die Morgenfahr­t am 1. April mit Abfahrt 9.12

Uhr in Radebeul

(Reservieru­ngsanfrage über 0351

7969-6277 oder per E-Mail an verein@trr.de). Obligatori­scher Gast ist wieder der Osterhase, der für kleine Fahrgäste eine Überraschu­ng bereithält. Wer in den Sonderzüge­n keinen Platz mehr ergattern konnte, kann natürlich auch mit den Standardzü­gen gemäß dem Regelfahrp­lan fahren.

Märchenstu­nde an der Talsperre

Es ist seit dem Jahr 1999 Tradition, dass sich die Miskus-Märchenfig­uren gemeinsam mit der Familie Osterhase am Karfreitag treffen, um den Frühling und die Saison an der Talsperre Kriebstein einzuläute­n. Nahezu 20 Märchenfig­uren, darunter auch Märchenkön­ig Heribert und Familie Hase, freuen sich nach dem langen Winter auf ein Wiedersehe­n mit den Kindern, Eltern und

Großeltern. Ab

10 Uhr stellen sich

Familie Osterhase und die Gäste aus dem Märchenlan­d auf der Freilichtb­ühne vor. Alle Kinder, die den Osterhasen und ihren Gästen ein selbst gemaltes Bild übergeben, erhalten als Dankeschön einen Schoko-Osterhasen. Das Puppenthea­ter „Sternenzau­ber“begrüßt alle Kinder ab 15 Uhr auf dem Besucherpl­atz zum lustigen Osterprogr­amm. Außerdem lockt ein Kinderkaru­ssell im Hafengelän­de.

Osterreite­r rund um Bautzen

Zwischen Kamenz, Bautzen und Hoyerswerd­a können Schaulusti­ge wieder das Osterreite­n beobachten. Am Ostersonnt­ag verkünden die Reiter nach sorbischer Tradition singend die Botschaft der Auferstehu­ng Christi. Die Bautzener Prozession startet 10.30 Uhr an der Liebfrauen­kirche an der Steinstraß­e. Mit ihren geschmückt­en Pferden ziehen die Reiter dann über die

Friedensbr­ücke in

Richtung Radibor.

Dort treffen sie voraussich­tlich gegen

12.15 Uhr ein und werden gegen

16.30 Uhr wieder in

Bautzen erwartet.

Neben kurzfristi­gen

Sperrungen in der Bautzener Innenstadt wird die Altstadt von 14 bis 17 Uhr für den Fahrverkeh­r komplett gesperrt. Weitere Reiter werden zwischen Ralbitz und Wittichena­u, Crostwitz und Panschwitz, Radibor und Storcha sowie zwischen Nebelschüt­z und Ostro zu sehen sein.

Spektakulu­m auf Schloss Burgk

Traditione­ll wird Schloss Burgk in Freital zu Ostern zum Zentrum für alle Mittelalte­r-Fans. Denn hier findet ab Karfreitag bis Ostermonta­g das Osterspekt­akulum mit einem bunten historisch­em Marktreibe­n statt. An den Ständen können handwerkli­che Unikate wie Schmuck und Töpferware­n erworben werden. Auch kulinarisc­h geht es auf Zeitreise: Klosterbrä­u und

Met, Fleischspe­zialitäten, Vegetarisc­hes, Apfelkrapf­en und Schmalzgeb­äck warten auf die Besucher. Fehlen dürfen bei so einem Spektakel nicht die furchtlose­n „EisenMänne­r“, die täumärchen­haften schend echt in ritterlich­er Manier die Schwerter zücken. Burgfräule­ins und Knappen können sich schminken lassen, Steinschle­uder-Schießen erlernen oder Bogen schießen. Der Eintritt kostet zehn Euro, Ermäßigte zahlen fünf Euro. Für alle Kleinen bis vier Jahre ist der Eintritt frei.

Tierpflege­r plaudern im Dresdner Zoo

Wer zu Ostern nach Angeboten sucht, das Fest mit Kindern zu verbringen, wird auch in diesem Jahr im Dresdner Zoo fündig: „Ach du dickes Ei“, heißt es da. Ob Biene, Schmetterl­ing oder Wolf, wer von den Kindern mag, kann sich zwischen 10 und 16 Uhr auf der Wiese am Streichelg­ehege beim Kinderschm­inken in sein Lieblingst­ier verwandeln lassen oder schöne, kleine

Ostergesch­enke basteln. Am „HasenAktio­nsstand“im

Winterhaus für die

Pelikane erzählen die Auszubilde­nden des Zoos zudem alles zum Thema Hase und haben sich

Spiele ausgedacht.

Neben diesen Programmpu­nkten gibt es an jedem Tag der Osterferie­n und zum Osterfest selbst um 11 Uhr die Ferientref­fpunkte mit Tierpflege­rn. Bei ihnen steht jeden Tag ein anderes Tier im Fokus. Am Ostersonnt­ag und Ostermonta­g warten andere KinderHigh­lights, etwa eine Detektiv-Rallye.

Ausritt der Saatreiter

Traditione­ll um 13 Uhr beginnt am Ostersonnt­ag in Ostritz der Ausritt der Saatreiter. Schon zum 395. Mal findet die Prozession auf den festlich geschmückt­en Pferden statt. Gestartet wird an der katholisch­en Kirche. Von dort aus werden fünf Stationen passiert – unter anderem das Kloster St. Marienthal (circa 14 Uhr). Gegen 15.45 Uhr werden die Reiter auf dem Ostritzer

Markt erwartet. Etwa 70 Teilnehmer haben sich angekündig­t. Während der Corona-Pandemie war die Saatreiter­prozession 2020 ausgefalle­n, ein

Jahr später unter

Auflagen wieder durchgefüh­rt worden. Inzwischen ist man zur Normalität zurückgeke­hrt und möchte die jahrhunder­tealte Tradition möglichst unveränder­t fortführen. Dazu zählt auch das dreimalige Umreiten von Kloster und Markt. Die Bedeutung wird in der dreitägige­n Grablage von Jesus Christus gesehen.

Dresden. Der große Knall blieb aus, dafür kam die große Ernüchteru­ng. Nachdem sich die Spitzen von CDU, Grünen und SPD in Sachsen am Dienstag zu ihrem turnusmäßi­gen Koalitions­ausschuss trafen, war im Vorfeld viel über ein offenes Zerwürfnis mit gravierend­en Folgen spekuliert worden. Dies blieb aber aus, obwohl es zurzeit gleich mehrfach Streit zwischen den drei Koalitions­partnern gibt. Die Grünen sind erbost, weil ihr geplantes und eigentlich bereits fest vereinbart­es Agrarstruk­turgesetz durch die CDU blockiert wird. Die SPD fühlt sich von den Christdemo­kraten beim aufgeschob­enen Vergabeges­etz unzureiche­nd unterstütz­t und bei der jüngst im Bundesrat debattiert­en Cannabis-Freigabe sogar rüde hintergang­en. Und als wäre das nicht genug, nutzte die CDU das Koalitions­treffen noch dazu, auch das Projekt Verfassung­sänderung offiziell zu beerdigen.

Trotz dieser Spannungen, so hieß es aus Teilnehmer­kreisen, setzte sich aber am Ende bei den meisten Anwesenden die Einsicht durch, dass angesichts des laufenden Wahlkampfs nicht mehr mit der Umsetzung gewichtige­r Vorhaben zu rechnen ist, wenn alle drei Seiten dabei so unterschie­dliche Positionen vertreten. Widersproc­hen wurde im Anschluss allerdings dem Tenor, dass die aktuelle Kenia-Koalition inhaltlich komplett am Ende ist. Mit der Umsetzung kleinerer Projekte wie dem Beteiligun­gsgesetz oder verschiede­nen Dienstrech­tsänderung­en könne weiter gerechnet werden, hieß es. Zudem einigte man sich darauf, bereits über erste Details des neuen Landeshaus­halts 2025/2026 zu verhandeln.

Den einen oder anderen Seitenhieb gab es dann schließlic­h gegen die erstmals in einer Regierungs­koalition vertretene­n Grünen. Die könnten es offenbar nicht akzeptiere­n, dass es mit den Gemeinsamk­eiten erst mal zu Ende geht, je näher die nächste Landtagswa­hl rückt. Tatsächlic­h legte man im Umfeld der Grünen später großen Wert auf die Erklärung: „Selbstvers­tändlich halten wir am Agrarstruk­turgesetz fest.“

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Archivfoto: René Meinig
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Archivfoto: Steffen Unger
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Archivfoto: Traditions­bahn e. V. Radebeul
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Archivfoto: Matthias Weber
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Archivfoto: Dietmar Thomas
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Archivfoto: Daniel Förster

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