Sächsische Zeitung  (Rödertal)

Königsbrüc­k hat jetzt ein Fitnessstu­dio

Sportverei­ne gibt es in Königsbrüc­k eine ganze Menge. Doch ein Fitnessstu­dio fehlte bisher. Anfang 2024 wurde eins eröffnet. Das erwartet die Mitglieder dort.

- Von Heike Garten

Es riecht noch nicht wie in einem Fitnessstu­dio. Eher nach Farbe und frischem Leder. Das neue Studio in Königsbrüc­k ist erst seit Anfang des Jahres 2024 in Betrieb. Es ist die erste Einrichtun­g dieser Art in der Stadt. Damit haben die Königsbrüc­ker jetzt die Möglichkei­t, individuel­l und ohne feste Zeiten etwas für die Fitness und ihre Gesundheit zu tun.

Die 23-jährige Janine ist eine derjenigen, die an diesem Vormittag im Fitnessstu­dio Sport treiben. Sie trainiert ihre Muskeln, wechselt von einem Gerät zum anderen. Trainer Tristan Kirsten begleitet sie, gibt Tipps, wie sie ihre Haltung verbessern kann oder in welchen Intervalle­n die Übungen am effektivst­en sind. Er ist so eine Art Personaltr­ainer und das für alle Besucher. „Ich mag es nicht, hinter dem Tresen zu stehen und zuzuschaue­n. Lieber gebe ich mein Wissen an die Mitglieder weiter“, sagt der 24-jährige Sport- und Physiother­apeut. Janine kommt ins Studio, weil es sich gleich in der Nähe ihrer Wohnung befindet. „Mir gefällt die Ausstattun­g, und dass ich mich einerseits im Studio frei bewegen kann, anderersei­ts auch immer Tipps erhalte, wenn ich sie benötige, auch ohne zusätzlich­e Kosten für Trainerpau­schalen“, sagt sie.

Interessie­rte von 15 bis 76 Jahren

Das neue Fitnessstu­dio befindet sich im Zentrum von Königsbrüc­k auf der Louisenstr­aße – kein extra Bau, sondern in einem Gebäude mitten in einer Häuserzeil­e. Der Eigentümer hat die Flächen 2023 von einer Eigentümer­gemeinscha­ft gekauft und dann begonnen, auf rund 600 Quadratmet­ern die einzelnen Bereiche für das Fitnessstu­dio umzubauen und einzuricht­en. Er, der in der Nähe von Großenhain lebt, kannte die Situation in Königsbrüc­k, ist selbst begeistert­er Sportler und wollte das Angebot für die Stadt schaffen.

Bereits in den ersten Wochen hätten sich schon sehr viele Mitglieder angemeldet. Die Werbung lief über Social Media und über Mund-zu-Mund-Propaganda. „So was spricht sich schnell rum. Inzwischen trainieren hier Sportinter­essierte im Alter von 15 bis 76 Jahren“, weiß Tristan Kirsten. Für den Trainer ziemlich überrasche­nd.

Das neue Fitnessstu­dio trägt den Namen Body-Line. Mitglieder haben über ein Armband auch außerhalb der CoachingZe­iten selbststän­dig Zugang zu allen Bereichen und können alles in eigener Verantwort­ung nutzen. Das Studio ist nämlich sieben Tage die Woche von 6 bis 23 Uhr nutzbar, sodass Mitglieder ihre Trainingsz­eit selbst bestimmen können. „Sie öffnen mit dem Band die Türen, gehen in den jeweiligen Wunschbere­ich und trainieren“, erklärt Tristan Kirsten. Natürlich gebe es für jeden, der das erste Mal kommt, eine Einweisung – zum einen zum Fitnessstu­dio selbst, aber auch zu einem individuel­len Trainingsp­lan. Neue Mitglieder müssen deshalb zunächst zu den Zeiten kommen, zu denen der Trainer auf jeden Fall da ist – montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr.

Tristan Kirsten lebt in Dresden und hat nach seiner Ausbildung über ein Jahr im Fitnessber­eich in Schneeberg gearbeitet. Jetzt also der Wechsel nach Königsbrüc­k, auch weil der Weg von Dresden in die Kleinstadt leicht zu bewältigen sei. Das Spezialgeb­iet von Kirsten ist die Faszien- und Muskelwelt. Faszientra­ining soll gezielt die Eigenschaf­ten des muskulären Bindegeweb­es, also der Faszien, fördern.

Das neue Fitnessstu­dio ist in drei Bereiche unterteilt: den Kraftberei­ch mit etwa 45 Geräten, den Cardio- und Ausdauerbe­reich und den Bereich für das Muskel-Längentrai­ning. Besonders einladend wirkt der Raum mit den Laufbänder­n und Steppern. Warme Farben – hellbraun und mintgrün – dominieren. Auch der Fußboden ist holzfarben. Es gibt eine kleine Küche, die Sportler können sich Musik anstellen oder den Fernseher beim Training laufen lassen.

Kurse werden im Body-Line keine angeboten. Im Einzelfall ist Rehasport auf Rezept möglich, dank des Trainers, der dafür ausgebilde­t ist. Aber einem Thema will er sich in Zukunft besonders widmen: der Bewegung von Kindern. „Viel zu oft sitzen sie heute vorm Smartphone, dem Fernseher oder am Tablet, keine gute Voraussetz­ung für die Gesundheit“, schätzt Tristan Kirsten ein. Deshalb will er in den Sommerferi­en einen kostenlose­n Kurs für Kinder und Jugendlich­e bis 18 Jahre anbieten.

Und auch im baulichen Bereich gibt es noch Pläne. Der Innenhof des Gebäudes soll in einen Outdoor-Trainingsb­ereich umgestalte­t werden. Dazu werden auch verschiede­ne Geräte aufgebaut. Doch das ist erst mal noch Zukunftsmu­sik.

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