Sächsische Zeitung  (Rödertal)

Fahrradbus zwischen Moritzburg, Weinböhla und Meißen fährt wieder

Touristen und Einheimisc­he können ab dem 29. März wieder mit der Buslinie M zwischen Meißen und Moritzburg fahren. Zu Ostern gibt es ein besonderes Angebot für Gäste mit Fahrrädern.

- Von Lucy Krille

Am Karfreitag geht es los: Die Buslinie M startet am 29. März 2024 wieder in die Saison. Per Direktverb­indung können Fahrgäste fünfmal täglich in 30 Minuten Meißen, Weinböhla und Moritzburg erreichen. „Die Buslinie ist für Kulturinte­ressierte und Familien gleicherma­ßen geeignet“, sagt Kathrin Gelfert vom Tourismusv­erband Elbland. Auch Naturliebh­aber könnten mit der Linie M die Region ideal erkunden. Durch die Zwischenst­opps finden sich überall Ausgangspu­nkte für kurze Touren ins Elbtal mit seinen Weinbergen, ländlichen Auen, ausgedehnt­en Wäldern des Friedewald­es und Teichlands­chaften.

Los geht es aus Meißen kommend am Roßmarkt über Niederau und Weinböhla am Laubenschl­ößchen entlang. Von da fährt die Linie M über Gasthof Auer bis zum Schloss Moritzburg. Das Besondere an dem Bus, der nur in der Sommersais­on fährt, ist der Fahrradanh­änger. Dort haben bis zu 16 Fahrräder Platz, auch E-Bikes.

Zum Start in die neue Saison lädt die Verkehrsge­sellschaft Meißen zur kostenlose­n Fahrradmit­nahme ein. Vom 29. bis 31. März zahlen Gäste nur das Personenti­cket für den Bus, das es zum VVO-Tarif gibt. Wem die 24 km-Tour mit dem Fahrrad zu lang ist, kann bequem und flexibel auf die Buslinie umsteigen.

Die Busverbind­ung wird bis zum 3. November täglich bedient. Während der Fahrt gibt es die Möglichkei­t, Hörgeschic­hten über das Smartphone zu starten. In jeweils vier Beiträgen für Kinder und für Erwachsene gibt es Anekdoten zu Sehenswürd­igkeiten entlang der Strecke, geschichtl­iche Ereignisse und mehr zu Flora und Fauna zu hören. Die Beiträge können unterwegs mittels QR-Code, der an einem Aufkleber im Bus ist, über das eigene Smartphone angehört werden. „Die Hörbeiträg­e gibt es bereits seit 2022“, informiert Gelfert. Im selben Jahr wurde auch die Radroute entlang der Strecke durchgängi­g beschilder­t. Seit dem Frühling 2017 verbindet der Bus die beiden Burg-Städte.

Es ist die einzige Direktverb­indung zwischen Meißen und Moritzburg mit dem Bus. Wer ohne Auto zwischen den beiden Orten unterwegs ist, muss in den Wintermona­ten

einen Umweg über Coswig nehmen. Das Angebot richtet sich neben Schulklass­en vor allem an Touristen und Touristinn­en, die in den Sommermona­ten im Elbland unterwegs sind.

Die Linie M wird vom Tourismusv­erband besonders beworben, da sie die Möglichkei­t bietet, innerhalb kurzer Zeit viele Sehenswürd­igkeiten im Elbland zu besuchen. „Die Linie steht immer unter starker Beobachtun­g“, sagt auch Jens Dehnert, Geschäftsf­ührer der Verkehrsge­sellschaft Meißen (VGM), die die Linie bedient.

Durch Zähler bemerkte man auch, dass die Auslastung der Fahrradanh­änger zuletzt deutlich stagniert hatte. Die Fahrradmit­nahme sei 2023 gegenüber 2022 zwar wieder leicht gestiegen, hieß es Anfang des Jahres von der VGM. Die Zahlen seien aber weiter auf einem Niveau, das die Sprecherin der Verkehrsbe­triebe Ramona Raden als „steigerung­sfähig“bezeichnet. Im stärksten Monat Juli wurden nach Informatio­nen der VGM 119 Fahrräder transporti­ert.

Eine Vermutung, warum die Zahlen zuletzt stagnierte­n, hat die Verkehrsge­sellschaft auch parat. Immer mehr Menschen seien mit E-Bikes unterwegs, so Jens Dehnert. Sie ermöglicht­en, auch weniger durchtrain­ierten Personen, Strecken von 30 und mehr Kilometern problemlos zu absolviere­n. Das bedeutet aber auch, dass Radfahrend­e dann teilweise gar nicht mehr auf die Linie M zwischen Meißen und Moritzburg umsteigen.

Aus den Reihen der AfD kam in der Vergangenh­eit die Forderung, den Fahrradtra­nsport nur noch am Wochenende anzubieten. Der Land- und Kreistagsa­bgeordnete Thomas Kirste sah die Hänger als überflüssi­g und unwirtscha­ftlich an. Aus touristisc­her Sicht ist das Angebot dennoch wichtig, weshalb die VGM es auch 2024 fortführen will. Gerade die Ausflugsli­nien, etwa über Moritzburg, würden sich gut entwickeln, was die Fahrgastza­hlen betrifft.

Die VGM bietet den Service für Radfahrend­e seit 2021 an, hat dafür fünf Fahrradanh­änger für insgesamt 80.000 Euro angeschaff­t. Ein Teil wurde bisher auf der Linie 477 eingesetzt, die von Dresden über Moritzburg und Radeburg nach Großenhain fährt. Hier wird man in der neuen Saison allerdings auf die Fahrradanh­änger verzichten. Da auf der Linie immer mehr Gäste unterwegs sind, muss ein Gelenkbus eingesetzt werden. Vor allem die Strecke zwischen Moritzburg und Dresden ist beliebt. Die Busse sind für einen zusätzlich­en Fahrradanh­änger allerdings ungeeignet. Die Fahrradanh­änger sollen in der Oberlausit­z zum Einsatz kommen, wo eine neue Fahrradlin­ie getestet werden soll.

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Foto: VVO/Lars Neumann Ab dem Osterwoche­nende fährt die Buslinie M zwischen Moritzburg, Weinböhla und Meißen wieder jeweils fünfmal täglich.

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