Dezenter Multifeedempfang
Außerhalb der Astra-satellitenposition auf 19,2 Grad Ost gibt es auf diversen Satellitenpositionen weitere interessante Programme aus aller Welt zu sehen. Eine der wichtigsten Positionen ist dabei Hotbird auf 13 Grad Ost. Die Technisat Multytenne Duosat m
Der Empfang von mehreren Satellitenpositionen parallel wird oft mit klobigen, nicht Balkon-tauglichen Satellitenantennen gleichgesetzt. Dass dem nicht so sein muss, beweist seit einigen Jahren der Hersteller Technisat. Mit seiner Multytennen-antennenserie zeigt der deutsche Hersteller, dass Multifeed keine Riesenantennen erfordert. Im nachfolgenden Test nehmen wir die Multytenne Duosat für einen Teilnehmer einmal genauer unter die Lupe. Zugegeben, der Karton wirkt für eine kleine, gerade einmal 45 × 45 Zentimeter große Antenne doch sehr groß. Außen ist jedoch schon gut sichtbar, was mit dem Produkt alles empfangbar ist, auch die technischen Daten sind auf der Verpackung zu finden. Ein Blick ins Innere des Kartons zeigt auf, dass die Verpackung gut durchdacht ist. Insgesamt drei Komponenten sind hierin zu finden. Neben dem Reflektor befindet sich darin der LNB-ARM samt Halterung, ein separater Wandhalter sowie der LNB, welcher zum Schutz noch einmal separat verpackt ist. Natürlich kommt noch die Anleitung hinzu sowie ein Inbus-schraubenschlüssel für die unkompli- zierte Montage der Antenne. Weiteres Werkzeug wird zum Aufbau der Technisat-antenne nicht benötigt.
Schnelle Montage
Nur fünf Schrauben müssen bewegt werden, um die Multifeedantenne zu montieren. Im ersten Schritt wird der Reflektor mittels vier Inbus-schrauben am LNB-ARM befestigt, danach der LNB auf den LNB-ARM aufgeschoben und mittels weiterer Schraube fixiert. Nicht einmal fünf Minuten vergehen in unserem Test vom Auspacken bis zur kompletten Montage der Antenne. Einmal mehr zeigt sich der hohe Qualitätsanspruch, den Technisat an seine vertriebenen Produkte stellt, die Materialqualität ist ausgezeichnet, scharfe Kanten oder sonstige Mängel können wir an der Antenne nicht diagnostizieren. Die Verarbeitung des LNBS ist ebenfalls sehr gut. Das in Hellgrau gehaltene Lnb-gehäuse ist dank der Farbwahl auch nicht zusätzlichen Wärmebelastungen bei direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Beim Reflektor hat der Interessent insgesamt die Wahl zwischen vier Farben, dieser ist im Fachhandel in Beige,
Ziegelrot, Anthrazit oder Polarweiß erhältlich. Als alternative Lnb-version ist auch eine Twinausführung zu haben.
Installationsort
Wie eingangs erwähnt liegt auch noch ein Wandhalter dem Lieferumfang bei. Soweit es eventuelle Vermieter erlauben, kann dieser mittels vier Schrauben an der Fassade, natürlich in Südrichtung, angebracht werden. Die Antenne wird einfach auf diesen Halter aufgesetzt und fixiert. Wer keine baulichen Veränderungen am Mietbalkon durchführen möchte oder keine Möglichkeit auf eine Wandbefestigung hat, der findet im reichhaltigen Zubehörsegment von Technisat weitere Befestigungsmöglichkeiten wie etwa einen Balkonständer. Dieser kann als Zusatzzubehör im Fachhandel erworben werden. Für vorhandene Antennenmasten wird eine zusätzliche alternativ montierbare Mastschelle angeboten.
Ausrichtung
Auch die Schrauben an der Azimut-elevationshalterung lassen sich mit dem mitgelieferten Inbusschlüssel lösen, sodass auch bei der Inbetriebnahme der Antenne kein zusätzliches Werkzeug benötigt wird. Etwas schade empfinden wir, dass Technisat keine Elevationsskala an der Antenne verbaut hat, was die Ausrichtung der Antenne etwas in die Länge zieht. Mittels Messgerät oder Profisatfinder geht es aber trotzdem schnell von der Hand. Es empfiehlt sich, die Antenne sehr genau auf Astra 19,2 Grad Ost, der sich auf Diseqc-position 1 befindet, auszurichten. Ist dies ordnungsgemäß erledigt, sollte Hotbird auf 13 Grad Ost in der Regel auch eine korrekte Ausrichtung erfahren haben. Das Nachmessen im Test bestätigt dies. Im Gegensatz zu dem einen oder anderen Bastel-multifeedempfangssystem ist bei der Multytenne Duosat kein Kompromiss beim Empfang nötig, beide Positionen werden parallel mit Vollleistung empfangen. Somit ist die Installation abgeschlossen.
Messergebnisse
Während der Zuschauer nun den Tv-alltag beginnen kann, werden wir die Güte der Antenne anhand der Empfangsleistung bestimmen. Dazu kommt einmal mehr unser Rover-messempfänger zum Einsatz. Anhand von 14 Frequenzen auf Astra 19,2 Grad Ost und 8 Frequenzen auf Hotbird schauen wir, wie die Ergebnisse ausfallen. Das Wetter zum Testzeitpunkt war leicht wolkig bei einer Außentemperatur von fünf Grad Celsius. Die Werte können sich für die kleine Reflektorgröße sehen lassen. Auf Astra erreichen wir Empfangsergebnisse von durchschnittlich 13 Dezibel beim Träger-tauschabstand, auf Hotbird 13 Grad Ost sind die durchschnittlichen Ergebnisse auf gleichem Niveau. Somit steht fest, dass auch bei schlechteren Wetterverhältnissen der Empfang aller über beide Positionen verbreiteten Programme noch möglich ist und somit die Programmvielfalt nicht eingeschränkt wird. Natürlich kann es bei extremen Wetterverhältnissen wie Starkregen, Gewitter oder nassen Schneefällen etwas eher zu Signaleinbrüchen kommen als bei gewohnten Hausantennen mit Reflektorgrößen über 80 Zentimeter.
Mehr Vielfalt
Die Multytenne Duosat bietet dem Zuschauer eine deutlich erhöhte Programmvielfalt. Dank der zusätzlich empfangenen Hotbirdposition sind arabische, italienische, polnische, aber auch exotische Sender aus Fernost nun auch mit einer Balkonanlage empfangbar, die nicht den Freizeitspaß auf dem Balkon verhindert und sich gut ins Gesamtumfeld einpasst. In unserem Praxistest überzeugt die Multytenne Duosat des Herstellers Technisat auf ganzer Linie und sichert sich das Prädikat sehr gut. Optimal ist die Antenne auch zur mobilen Nutzung am Campingmobil oder auch als Gartenanlage geeignet. Dank der einfachen Montage kann sie hier unkompliziert auch bei Nichtbenutzung abgebaut werden, um Einbrechern nicht zu suggerieren, dass sich im Gartenhaus hochwertige Technik befindet.