Vu+ Ultimo 4K - Das neue Uhd-flaggschiff im Test
Die Fans mussten dann doch ein wenig warten, doch nun ist endlich auch der Vu+ Ultimo bei den Händlern lieferbar. Und das Warten hat sich gelohnt, denn das Gerät ist wirklich ein Paukenschlag, nicht nur unter den Linux-receivern, sondern generell bei alle
Ultimo kommt aus dem italienischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Letzter(r/s)“. Im Bankwesen steht das Wort für den letzten Buchungstag. Bei Vu+ dachte man bei der Namensgebung aber wohl eher an das letzte Machbare, was momentan in einem aktuellen Digitalreceiver umgesetzt werden kann. Und das haben die Entwickler in der Tat wörtlich genommen. Denn es wäre wohl einfacher, fehlende Features aufzuzählen. So besticht das Gerät unter anderem mit einem hochauflösenden 4-ZOLL-TFTDisplay mit Mini-tv-funktion, zwei Ci-einschüben, 2 Kartenschächten, insgesamt 3 Usb-anschlüssen – davon 2 mit USB 3.0 sowie beeindruckenden „inneren Werten“. So sorgt ein Arm-quadcore-prozessor mit 4 × 1 500 MHZ (20 000 DMIPS) unterstützt von 3 Gigabyte DDR3-RAM für sagenhafte Bootzeiten und einen durchweg flüssigen 4K-betrieb. Hinzu kommen großzügig dimensionierte 4 Gigabyte Flash-ram für diverse Erweiterungen. Unübertroffen ist aber die Tunerausstattung des Gerätes, die keine Wünsche mehr offen lässt.
Fbc-tunerparade
Blickt man auf die Rückseite des Gerätes, entdeckt man eigentlich nichts Spektakuläres: Drei Steckplätze erlauben den Einbau beliebiger passender Tunermodule. Im Falle unseres Testgerätes entdecken wir hier zwei F-buchsen für den Sat-empfang sowie zwei durchgeschleifte Anschlüsse für Koaxialstecker, welche erst einmal nicht besonders innovativ aussehen. Da es sich dabei aber um neuartige Fbc-tuner handelt, die zum ersten Mal beim Vu+ Solo 4K Ende 2015 eingesetzt wurden, lässt sich mit den passenden Signalen ein wahres Empfangsfeuerwerk zünden. Der Reihe nach: Tuner A ist ein Kabel-fbc-tuner. Steht ein Kabelanschluss zur Verfügung, können damit 8 verschiedene Sender gleichzeitig empfangen bzw. aufgezeichnet werden. Das entspricht sagenhaften 8 Kabeltunern. Ebenso verhält es sich beim Satellitentuner. Dieser kann wahlweise als herkömmlicher Tuner mit den entsprechenden Konfigurationsmöglichkeiten oder über Unicable ebenfalls als 8-fach-tuner genutzt werden. Selbst beim normalen Betrieb kann der Nutzer vom Fbc-tuner profitieren, denn im Durchschleifbetrieb kann dieser zumindest 8 Sender auf 2 von 4 möglichen Satellitenebenen empfangen. Da sich fast alle deutschen Programme auf den beiden horizontalen Ebenen des Astra-satellitensystems tummeln, reicht diese Anschlussmöglichkeit oft aus. Schließlich steht noch ein Kombituner für DVB-C/T2 zur Verfügung. Summa Summarum stehen unserem Ultimo also 17 Tuner zur Verfügung. Im unwahrschein-
lichen Fall, dass das noch nicht ausreichen sollte, lassen sich noch weitere vier virtuelle Sat-tuner einrichten, falls ein Sat-ip-konverter im heimischen Netzwerk verfügbar sein sollte. Uns ist kein Gerät auf dem Markt bekannt, das auch nur annähernd über ein ähnliches Tuner-arsenal verfügt. Natürlich bleibt die Frage nach dem praktischen Nutzen. Selbstverständlich lässt sich das Gerät damit als Mega-aufnahmegerät oder auch als heimische Ausspielzentrale in Verbindung mit passenden Clients nutzen. Abgesehen davon ist der Käufer auch flexibel bei der Nutzung der Steckplätze. So lassen sich die beiden ersten Einschübe mit Fbc-tunern bestücken. An Kombinationsmöglichkeiten stehen entweder zwei DVB-S2-FBC-TUNER oder ein Mischbetrieb aus einem DVB-C- und einem DVB-S2-FBC-TUNER wie in unserem Testgerät zur Wahl. Der dritte Steckplatz kann je nach Wunsch einen Single- oder Twin-tuner für DVBS2/C oder T2 aufnehmen.
Weitere Ausstattung
Selbstverständlich lässt sich im Ultimo auch eine interne Festplatte (wahlweise 2,5 oder 3,5 Zoll) verbauen. Hier finden wir nun endlich auch ein fehlendes Feature: Denn auf den esata-anschluss hat Vu+ verzichtet. Allerdings ist dieser dank USB 3.0 wirklich zu verschmerzen. Soundbars oder Kopfhörer lassen sich direkt über Bluetooth 4.0 koppeln und schließlich gibt es neben dem Hdmi-ausgang auch einen Hdmi-eingang im neuen Hdmi-standard 2.0 für UHD. Selbstverständlich lässt sich das Gerät wahlweise per Kabel oder drahtlos ins Netzwerk einbinden. Hierfür steht ein Lan-anschluss mit Gigabit LAN zur Verfügung. Drahtlos lässt sich der Receiver via Dualband Wifi (2,4/5 GHZ) einbinden und er beherrscht sogar Wake on Wireless LAN (wowl). Dank Dual-hd-transcoding können zwei Tablets oder Smartphones gleichzeitig mit Hd-streams versorgt werden. Eine wirklich beeindruckende Auflistung an Features, aber natürlich muss sich das Gerät erst in der Praxis beweisen.
Installation
Wie bei Enigma2 üblich ist die Installation schnell erledigt. Etwas verwirrt wird der Nutzer bei der Installation der zahlreichen Tuner sein. In unserem Fall stand natürlich erst mit Tuner I der erste Sat-empfänger zur Verfügung. Ausgeliefert wird das Gerät mit einer Standard-firmware mit schon zahlreichen integrierten Features. Dennoch empfehlen wir zuerst die Installation des deutlich umfangreicheren Images des Vti-teams. Dieses findet sich wie immer im Vti-forum im Web. Das Aufspielen via Usb-stick ist schnell erledigt, später können komplette neue Vti-images direkt mit den Vti-softwarewerkzeugen eingespielt werden. Nach dem ersten Start des Gerätes überzeugt uns der Ultimo mit extrem guten Umschaltzeiten und einer recht guten Bootzeit. So braucht der Vu+ exakt 44 Sekunden aus dem Deep-standby bis zur Darstellung des ersten Bildes.
Vti-image
Wie erwähnt haben wir uns den Ultimo in Verbindung mit dem Image vom Vti-team angesehen. Hier sind wichtige Erweiterungen wie HBBTV bereits installiert