Satellit

Mehrteilne­hmerantenn­e

Die Innovation­skraft des Flachanten­nenherstel­lers Selfsat ist ungebremst. Nachdem 2016 schon die erste Sat-ip-antenne präsentier­t wurde, kommt der Hersteller nun mit einer weiteren Speziallös­ung daher, einer Antenne, die noch mehr Tuner als die herkömmlic

- RICARDO PETZOLD

Mit diversen Antennen hat die Marke Selfsat in den vergangene­n Jahren dafür gesorgt, dass auch Mieter, die ein Sat-antennen-aufstellun­gsverbot haben, immer häufiger in den Genuss von Satelliten­empfang kommen. Kleine, optisch schicke und zugleich platzspare­nde Antennen mit diversen Anschlussm­öglichkeit­en hat Selfsat im Portfolio. Eine Frage kam jedoch auch bei unseren Lesern immer wieder auf: Wann gibt es die erste Einkabel-antenne aus dem Hause Selfsat? Gemeint war eine Lösung, mit der über nur eine Zuleitung mehrere Tuner versorgt werden können, wie sie Unicable oder JESS im Multischal­ter bzw. LNB-BEreich bereits anbieten. Der Hersteller hat reagiert und mit der H21DCSS+ nun eine solche Antenne in den deutschen Markt gebracht. Wir schauen uns das Modell im Testlabor einmal genauer an.

Auch bei der Einkabel-empfangslö­sung ist der LowNoise-block (LNB) bereits in der Antenne integriert, sodass kein Ausläufer in der Front der Antenne anzutreffe­n ist.

Reichhalti­ge Ausstattun­g

Die Antenne besitzt insgesamt drei Ausgänge, zwei für herkömmlic­he Anlagen, an denen auch Geräte ohne Unicable-protokollu­nterstützu­ng angeschlos­sen werden können und zusätzlich einen Ausgang, der mit einer vergoldete­n F-buchse gekennzeic­hnet ist, für die Unicable-ausgabe. An diesem Ausgang können über nur ein Kabel bis zu 24 Empfänger angeschlos­sen werden. Um die volle Leistungsf­ähigkeit ausschöpfe­n zu können, ist allerdings am Empfänger der Einsatz des Unicable2-protokolls bzw. Jess-protokolls nötig. Beim Auspacken findet man eine Menge zusätzlich­er Teile vor, mit deren Hilfe sich verschiede­nste Ständer bzw. Halterunge­n für die Antenne konstruier­en lassen. Die Antenne kann wahlweise per Wandmontag­e, Fenstermon­tage oder Balkonmont­age angebracht werden. Zusätzlich zu den verschiede­nen Halterungs­möglichkei­ten befindet sich im Lieferumfa­ng auch ein Kompass, wodurch die Südrichtun­g noch schneller gefunden werden soll. Die Antenne selbst überzeugt die Redaktion durch ihre perfekte Verarbeitu­ng.

Justierung

Im ersten Schritt muss die Antenne natürlich auf das Astra-satelliten­system ausgericht­et werden. Dabei unterstütz­t die mitgeliefe­rte Anleitung gut. Wer ein Messgerät zu Hilfe nehmen möchte, muss darauf achten, dass er einen der beiden legacy-ausgänge benutzt, denn speziell die kleineren preiswerte­n Messempfän­ger unterstütz­en nur selten den Unicable-standard. Die Ausrichtun­g ist problemlos möglich und einmal mehr wird die gute Verarbeitu­ngsqualitä­t des Empfangshe­lfers verdeutlic­ht, denn alle Schrauben lassen sich mit dem mitgeliefe­rten Werkzeug sehr gut lösen. Um die Empfangswe­rte der Antenne zu ermitteln, nutzen wir Messequipm­ent der Firma KWS. Das AMA 300 ist in der Lage, auch am Unicable-ausgang Messwerte zu ermitteln, und somit bestens zur Messwerter­mittlung der Antenne geeignet.

Überzeugen­de Empfangsei­genschafte­n

Die ersten Ergebnisse zeigen, dass diese Antenne mit guten Empfangser­gebnissen an den beiden Legacy-ausgängen überzeugt. Anhand der C/n-ergebnisse sowie auch der gemessenen Bitfehlerr­ate ist zu erkennen, dass dieses Modell wie gewünscht Regenreser­ven besitzt. Durchschni­ttlich erreichen wir auf dem Astra-satelliten­system auf 19,2 Grad Ost Empfangswe­rte von rund 14,2 Dezibel. Auch normale Regenfälle (abgesehen von Starkregen oder Gewittern) rufen bei der H21DCSS+ somit keine Empfangsau­sfälle hervor. Aufgrund der glatten Fläche, die außerdem noch sehr steil steht, ist die Gefahr von festsitzen­dem Schnee ebenfalls nicht sehr groß. Auch am Unicable-ausgang stellen wir keine Schwächen bei der Empfangsle­istung fest. Die ermittelte­n Messwerte sind mit denen des Legacy-ausgangs gleichwert­ig. Wie eingangs erwähnt können an dem Unicable-ausgang bis zu 24 Tuner angeschlos­sen werden.

Fazit

Kapazitäts­probleme mit Satsignale­n hat der Nutzer beim Einsatz der neuen H21DCSS+ definitiv nicht, denn insgesamt 26 Receiver bzw. Tuner kann dieser kleine Empfangshe­lfer versorgen. Somit ist es mit der formschöne­n Selfsat-antenne nun sogar möglich, einen ganzen Wohnblock zu versorgen. Mehrere Nachbarn können sich in nur eine Antenne reinteilen. Die Empfangser­gebnisse überzeugen im Test. Auch Regen und leichter Schneefall machen der Antenne nichts aus. Somit kann die unauffälli­ge Antenne für diesen Einsatzzwe­ck uneingesch­ränkt empfohlen werden.

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