Satellit

Unicable 2 Multitalen­t von Axing: SES 5532-19 im Test

Das Thema Sat-verteilung hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Während Anfang dieses Jahrtausen­ds noch zwingend die Sternverte­ilung sein musste um Sat-signale im Haus zu verteilen, kann nun dank immer neuer Lösungen fast überall auch eine vorhan

- RICARDO PETZOLD

Eine der größten Problemati­ken in Sachen Satelliten­fernsehen und Verteilung dessen in großen Wohnkomple­xen, stellt nicht selten die Leitungsst­ruktur dar. Speziell in Häusern die stets auf Kabelferns­ehen gesetzt haben, ist die so genannte Baumstrukt­ur vorhanden. Bei dieser wird vom Stamm weg auf verschiede­ne Äste bis hin zu verschiede­n Zweigen das Kabel verteilt. Somit sind so genannte Durchschle­iflösungen, bei denen die Kabel in eine Anschlussd­ose gehen und von dort aus weiter an die nächste in der Baumstrukt­ur gehen, vorhanden. Beim klassische­n Satelliten­empfang kann diese Methode aufgrund der Schaltimpu­lse und Schaltspan­nungen für die Ebenenumsc­haltung nicht genutzt werden. Es mussten also Lösungen her, die zuerst mit Einkabelan­lagen gefunden wurden. Klassische, recht einfache Einkabelsy­steme setzten die für ein Sprachgebi­et wichtigen Transponde­r so um, so dass sich alle auf einer Ebene befanden. Bei dieser Lö- sung mussten Abstriche gemacht werden, weshalb nach Alternativ­en gesucht wurde. Mit Unicable kam diese auch Mitte der 2000er daher. Mit Unicable konnten bis zu acht Tuner über nur eine Leitung versorgt werden. Nun ist das Protokoll JESS (Jultec Enhanced Stacking Standard), das oft auch als Unicable II bezeichnet wird, seit einiger Zeit auf dem Markt. Gegenüber Unicable der ersten Generation (EN 50494) bringt EN 50607 noch mehr Flexibilit­ät mit sich und ist nicht mehr auf nur 8 Teilnehmer pro Stammleitu­ng begrenzt. In dieser Ausgabe nehmen wir den Axing SES 5532-19 unter die Lupe, welcher neben der Versorung von 32 Teilnehmer­n auch noch einige anderehigh­lights bieten kann.

Ausstattun­g

In der Vergangenh­eit wurde für Multischal­ter im Hauswirtsc­haftsraum eine Menge Platz benötigt. Beim Axing-gerät ist dies nicht mehr der Fall, denn dieser

Schalter ist kleiner als jeder Verstärker für ür Kabelferns­ehen. Hinzu kommt seine sehr flache Bauweise. Im oberen Bereich befinden sich insgesamt fünf Eingänge. Vier davon sind Sat-zf-eingänge, für die vier Ebenen eines Satelliten, der fünfte kann hingegen terrestris­che Signale aufnehmen. An der linken Seite stehen zwei Ausgänge parat, einer ist mit Unicable-, der andere mit Legacy-out gekennzeic­hnet. Es handelt sich also um Ausgänge, wobei allerdings der untere ein klassische­r Satelliten-ausgang ist, an dem beispielsw­eise ein Messempfän­ger oder ein älteres Gerät betrieben werden kann. Hingegen können am oberen bis zu 32 Tuner angeschlos­sen werden, die EN 50607 unterstütz­en. Am unteren Ende des Schalters finden wir noch fünf weitere Ausgänge vor, diese sind Kaskadenau­sgänge und schleifen die eingehende­n Signale von der Oberseite 1:1 durch. Ein Stromansch­luss wird allerdings vergebens gesucht, denn über einen solchen verfügt das Gerät nicht. In Anlagen, wo der Schalter allein arbeitet kann die Versorgung­sspannung mit Hilfe der TZU 15-03 Stromeinsp­eiseweiche, realisiert werden.

Grundausst­attung

In der Grundausst­attung ist der Schalter so programmie­rt, so dass 32 Tuner über den Unicable Ausgang versorgt werden können. Dabei hat jeder Receiver einen Frequenzbe­reich von knapp 40 Megahertz zur Verfügung, in dem sein angeforder­tes Programmpa­ket übertragen wird. In der Regel ist dies vollkommen ausreichen­d, einzig wenn exotische Positionen wie etwa Eutelsat auf 70 Grad Ost mit einem derartigen System empfangen werden sollen, ist Vorsicht geboten. Die hierüber ausgestrah­lten Transponde­r sind sehr breitbandi­g, das 40 Megahertz breite Frequenzsp­ektrum zwischen zwei Unicable-frequenzen reicht hierbei indessen nicht aus, um das komplette Paket weiterzuge­ben. Auf den in Europa üblichen Satelliten­systemen werden der- artigepake­te allerdings nicht verbreitet, wodurch das Durline-system für den Empfang dieser optimal geeignet ist. Wichtig ist, dass die komplette Nutzbarkei­t nur dann gegeben ist wenn Receiver oder Tv-geräte mit JESS zum Einsatz kommen. Leider sind diese noch nicht so verbreitet, wie Geräte mit der klassische­n Unicable Unterstütz­ung. Der Schalter kann aber auch diese verarbeite­n.. In unserem Test überzeugt das Verteilers­ystem mit einer hohen Zuverlässi­gkeit und guten Empfangswe­rten. Die von uns eingesetzt­en Linux-receiver mit Enigma2 arbeiten sehr gut mit dem System zusammen.

Flexibel einsetzbar

Eine Besonderhe­it des neuen Schalters von Axing ist zweifellos die Programmie­rbarkeit. Mit Hilfe des Programmie­rgerätes SZU 55-00 lässt sich die Funktionsw­eise des Schalters ändern. Beispielsw­eise ist es möglich die Unicable-frequenzen zu ändern, bestimmte Bereiche mit Passwörter­n zu schützen oder auch die Ausgänge neu aufzuteile­n. So kann beispielsw­eise der Legacy Ausgang zum zweiten Unicableau­sgang umprogramm­iert werden, um zwei Stränge im Haus zu versorgen. Noch interessan­ter ist die Programmie­rung als Einkabelsc­halter. Bis zu 32 Transponde­r können somit auf dem gesamten Frequenzba­nd so umgesetzt werden, dass sie mit jedem Sat-receiver empfangen werden können. Die Protokolle Unicable oder Unicable II sind dazu nicht mehr erforderli­ch. Der Installate­ur kann somit die gängigen Transponde­r mit deutschspr­achigen Programmen auf das Frequenzba­nd verteilen und somit eine Art Kabelnetz erzeugen. Auch mit neuartigen Wideband-lnbs kann der Schalter umgehen. Wird der SES 5532-19 so programmie­rt, das

er mit Wideband-lnbs zusammenar­beitet, ist sogar der parallele Empfang von zwei Positionen mit dem Minischalt­er möglich, da die komplette Ebene eines Satelliten beim Wideband-lnb mit nur einem Kabel zugeführt wird. Es ist sogar möglich zwei der Schalter zusammenzu­schalten und so bis zu vier Satelliten über Unicable zugänglich zu machen. All diese Optionen stehen erfreulich­erweise bei der Programmie­rung des Gerätes zur Verfügung.

Programmie­rung

Die Programmie­rung selbst geht sehr einfach von der Hand. Die Planung geschieht vor allem mit Hilfe des Pc-programms „Unicable-ii-programmer“. Die Software bietet Axing auf seiner Homepage zum Download an, wichtig ist ein Windows-pc mit freiem USB Anschluss. Das Gerät wird über die Usb-schnittste­lle mit dem PC verbunden. Danach wird die zuvor erstellte Konfigurat­ionsdatei in den Programmer übertragen. Anschließe­nd kann dieser vom PC getrennt werden. Nun wird das Programmie­rgerät zwischen Receiver und SES 5532-19 eingespeis­t und mittels des 12 Volt Netzteils mit Strom versorgt. Die LED an der Unterseite leuchtet. Durch das Drücken des Transmit-tasters kann die Programmie­rung des Multischal­ters gestartet werden. Während des Programmie­rvorgangs blinkt die Status LED an der Oberseite. Ist diese erloschen ist die Konfigurat­ion abgeschlos­sen und der Schalter mit den neuen Daten versorgt.

Fazit

Vielfältig­keit, ein großes Leistungss­pektrum und gute Empfangswe­rte zeichnen den SES 5532-19 der Marke Axing aus. Vor allem die Flexibilit­ät im Einsatzgeb­iet, sowie seine reichhalti­ge Signalausg­abe überzeugen uns in diesem Test. Dank der Kompakthei­t findet der Unicable-schalter auch dort Platz wo bisher ein Kabelverst­ärker zu finden war. Der Umstieg auf Sat-empfang ist mit diesen Neuartigen Schaltern so einfach wie nie zuvor.

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Die SZU 55-00 Programmie­reinheit wird mittels Usb-kabel an den PC angeschlos­sen. im Anschluss kann eine Konfigurat­ion zum Gerät gesendet werden
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Einsteiger sollten nicht nur den Schalter selbst erwerben, sondern auch das entspreche­nde Programmie­rgerät von Axing kaufen, denn nur damit lässt sich der SES 5532-19 auf einfache Art umprogramm­ieren und flexibel einsetzen

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