Satellit

Air Digital Zgemma i55 mit Linux-betriebssy­stem

In den vergangene­n Ausgaben nahmen wir bereits eine Reihe neuer Geräte der Marke Air Digital unter die Lupe. Die kleinste Box, die der fernöstlic­he Anbieter in seinem Portfolio hat, ist der i55, der ganz ohne Hardwaretu­ner Tv-programme auf den Bildschirm

- RICARDO PETZOLD

Die Zeiten, in denen pro Haushalt nur ein TV-GErät im Wohnzimmer existierte, sind längst Vergangenh­eit. In vielen Familien sind drei und mehr Stellen zum Tv-konsum anzutreffe­n. Egal ob im Schlaf-, Kinder oder Arbeitszim­mer, TV geschaut werden soll heute möglichst in jedem Raum der Wohnung. Leider ist dies mit der Infrastruk­tur beim Thema Verkabelun­g nicht immer möglich. Vor allem in Küche oder Schlafzimm­er sind in vielen Wohnungen noch keine Tv-anschlüsse vorzufinde­n. Der Aufwand, das Koaxialkab­el an diese Stellen zu verlegen, ist in vielen Fällen sehr hoch, andere Lösungen müssen somit her. Dank SAT-IP und ähnlicher Lösungen ist dies nun möglich. Air Digital ist nach Gigablue und VU+ ein weiterer Hersteller, der eine solche Box anbietet.beim ersten Einschalte­n wird sofort klar, dass die Box auf dem beliebten Enigma2-betriebssy­stem OPENATV basiert. Das ausführlic­he Inbetriebn­ahmemenü führt den Nutzer durch die Grundeinst­ellungen. Ein Unterschie­d wird aber sofort deutlich, denn aufgrund des an der Box nicht vorhandene­n Tuners, entfällt die Antennenei­nrichtung. Nach Abschluss der Inbetriebn­ahme kann somit noch kein Tv-programm gesehen werden. Hierfür ist ein weiterer Schritt nötig. Der Aufruf des Hauptmenüs bringt den Unterpunkt IPBOX Client zum Vorschein. Um TV-SIGnale mit dem Airdigital-receiver nutzen zu können, muss dieser aufgerufen und die Einstellun­gen für die Masterbox, die ebenfalls eine auf Enigma2 basierende Software nutzen muss, getätigt werden. Dazu listet die Box nach Aufruf des Menüpunkte­s alle im Netzwerk befindlich­en kompatible­n Receiver auf. Es empfiehlt sich, bei mehreren nutzbaren Boxen im Netzwerk ein Gerät auszuwähle­n, das über zwei oder mehr Tuner verfügt. Wir haben uns

im Test als Master für den Vu+ Solo 4K entschiede­n. Nach Speicherun­g der Daten übernimmt die i55-box die Kanalliste des Mastergerä­tes und ist komplett einsetzbar. Nachteilig hierbei ist allerdings, dass von der Zgemma i55 aus kein Suchlauf absolviert werden kann und auch am Mastergerä­t neu hinzugefüg­te Sender manuell importiert werden müssen. Alternativ kann die Box auch in einem Sat-ip-netz eingesetzt werden.

Alltagsbet­rieb

Aufgrund des nicht vorhandene­n Tuners steht fest, dass diese Box ihre Signale ausschließ­lich über das Netzwerk streamt. Somit erwarten wir im Test bei der Umschaltge­schwindigk­eit bei weitem nicht so gute Ergebnisse, wie wir sie von Enigma2-receivern mit Tuner gewohnt sind. Doch die Zgemma-box überrascht einmal mehr. Auch im Streamingb­etrieb übertrumpf­t sie so manche Providerbo­x bei den Umschaltze­iten. Rund 1,5 Sekunden sind für den Kanalwechs­el nötig. nur bei verschlüss­elten Sendern dauert es etwas länger. Ansonsten sind gegenüber anderen Linux-receivern im Alltagsbet­rieb keine Unterschie­de spürbar. Der EPG steht wie gewohnt in diversen Ansichten zur Verfügung. Teletext, Tonkanalwa­hl, aber auch Untertitel können wie beim linearen TV genutzt werden.

Aufnahme

In das Streamingg­erät lässt sich größenbedi­ngt keine Festplatte einbauen, trotzdem können Mitschnitt­e mit der Box auf einfache Art und Weise getätigt werden. Zum einen lassen sich Usb-datenträge­r anschließe­n, die bessere Lösung ist hingegen die direkte Aufnahme auf die Festplatte des Mastergerä­tes. Dies hat zum Vorteil, dass die Aufnahmen zentral an einem Ort abgelegt sind und auch bequem überall wiedergege­ben werden. Bei der Wiedergabe fällt positiv auf, dass beispielsw­eise beim Wechsel vom Wohnins Schlafzimm­er ein Film an der Stelle weitergesc­haut werden kann.

Multimedia

Auch das Abspielen fremder Aufnahmen im Format MKV und diverser Sd-formate in MPEG2 und DIVX funktionie­rt. Ist das Gerät über den Netzwerkan­schluss mit dem Internet oder Heimnetzwe­rk verbunden, stehen auch Internetfu­nktionen wie Youtube und ausgewählt­e Internet-tv-sender wie Kartina TV zur Verfügung. Auch HBBTV ist uneingesch­ränkt nutzbar.

Überzeugen­de Box

In unserem Test arbeitete der Streamingk­lient im kabelgebun­denen Netzwerk über Tage problemlos und ohne Bildfehler. Der Zgemma i55 kann uneingesch­ränkt für all jene empfohlen werden, die Fernsehen in Zimmern nutzen wollen, wo ein Tv-anschluss nicht verfügbar ist.

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