Spycat Mini überzeugt beim Test
In den letzten Monaten ist ein deutlicher Trend bei den Digitalreceivern hin zu kompakten Geräten zu verzeichnen, die aber dennoch mit überzeugender Ausstattung punkten können. Der Vorteil: Solche Receiver lassen sich auf Wunsch auch versteckt oder zumind
Zu den kleineren Boxen gehört die Einstiegsbox der Marke Spycat. Aktuell ist diese im deutschen Markt mit zwei Geräten aufzufinden. Die Front des Minis ist spärlich ausgestattet. Gerade einmal eine Viersegmentanzeige und eine Usb-schnittstelle finden wir hier vor. Einen Kartenleser oder gar Bedienelemente sucht man vergebens. Ein Blick auf die rechte Seite bringt zumindest den Kartenleser zum Vorschein. Es handelt sich wie bei allen Enigma-receivern um ein sogenanntes Cas-modell, welcher von den Freaks geöffnet werden kann. Die Rückseite des kleinen Spycat ist funktional ausgestattet. Zu finden sind die Standardanschlüsse HDMI, Netzwerk sowie der Tunereingang, hinzu kommen Klinkenbuchsen für einen im Lieferumfang enthaltenen Rs232-adapter und ein analoges Cinchset. Einen Tunerausgang suchen wir verge- bens. Für den Anschluss externer Datenträger steht eine Usb-schnittstelle parat. Eine Besonderheit der Box ist, dass in dieser Einstiegspreisklasse WLAN und Bluetooth integriert sind. Somit muss beim Spycat kein Extra-adapter angesteckt werden, um auf die Komfortfunktionen zurückgreifen zu können. Wie bei den kleinen Boxen üblich wurde auch hier das Netzteil ausgelagert und liegt in Form eines Steckernetzteils neben der Fernbedienung dem Lieferumfang bei. Trotzdem besitzt der Spycat Mini einen rückwärtigen Netzschalter, um die Box stromlos zu machen.
Bedienung
Die Erstinbetriebnahme geht flott von der Hand, das bekannte Enigma-installationsmenü begleitet den Anwender durch die Installation der Box. Der Hersteller setzt dabei auf OPENPLI, was zum Nachteil hat, dass abschließend keine aktuelle Kanalliste im Gerät ist. Somit muss der Nutzer vor dem Fernsehgenuss erst einmal einen Suchlauf ausführen sowie die Kanalsortierung absolvieren. Wer sich dies ersparen möchte, kann auch auf ein Openatv-image setzten, welches schnell per Usb-datenträger eingespielt ist und die Vorteiler einer gut sortierten Kanalliste mitbringt. Bei den Umschalt- und Navigationszeiten zeigt der integrierte BCM 7 362 Prozessor, was in ihm steckt. Nur 1,25 Sekunden müssen beim Kanalwechsel gewartet werden. Auch der Programmführer überzeugt. Dank freier Ansichtenwahl und flüssiger Navigation macht selbst das Einprogrammieren von Aufnahmetimern richtig Spaß. Multimedial kann der Spycat Mini mit vergleichbaren E2-receivern gut mithalten. Über eine externe Festplatte
können bereits ab Auslieferungszustand Sendungen mitgeschnitten werden. Da es sich bei der Box allerdings nur um einen Singletunerreceiver handelt, sind parallele Aufnahmen natürlich nur auf Sender eines Transponders begrenzt bzw. dann möglich, wenn ein Sat-ip-tuner als zweiter Tuner eingebunden wurde.
Multimedia
Neben Aufnahmen kann der integrierte Mediaplayer auch Mp3-musikdatein, Bilder und Videos abspielen. Plugins sorgen für eine Menge multimedialer Zusatzfunktionen. Auch Hbbtv-anwendungen sind nutzbar. Bluetooth-komponennten können im Erweiterungsmenü gesucht und mit der Box gepairt werden. Leider findet der Receiver aktuell nur eine sehr begrenzte Auswahl dieser kabellosen Übertragungsgeräte. In unserem Test ist es uns beispielsweise nicht gelungen, einen Lautsprecher mit der Set-top-box zu koppeln, um beispielsweise die Box als Radioempfänger einzusetzen. Auch bei Tastaturen und Fernbedienungen ist der Spycat noch wählerisch. Bleibt zu hofffen, dass sich dies mit zukünftigen Updates noch ändert, denn die Grundidee der Blutootheinbindung ist sehr lobenswert, selbst die raumübergreifende Bedienbarkeit mittels Fernsteuerung wäre realisierbar.
Tuner
Die Empfindlichkeit des integrierten Tuners liegt mit minus 88 dbm im guten Bereich. Wie von Enigma2 bekannt werden sämtliche Diseqc-protokolle unterstützt, wodurch die Box auch perfekt zum Einsatz an Einkabelsystemen, selbst nach dem neuen Jess-standard, geeignet ist. Natürlich eignet sich die Box auch als Steuerungsreceiver für Drehanlagen. Dxer finden ebenfalls ihre Freude am rund 100 Euro teuren Receiver, denn ein Blindscan ist integriert. Er findet auf der Testpostion 42 Grad Ost die Signale ab einer Symbolrate von 2 500 Megasymbols zuverlässig.
Wiedergabe
Die Bildqualität bietet gleichfalls keinen Anlass zur Kritik. Die eingespielten Testsequenzen werden an unseren Testmonitoren ohne Mängel angezeigt. Laufbänder bzw. schnelle Bewegungen meistert der HDTV-EMPfänger ebenfalls mit Bravour. Beim Energieverbrauch erfüllt die Box die Vorgaben der EU. Mit 0,3 Watt (W) im Deep-standbymodus liegt der Verbrauch im Rahmen. Im Betriebszustand gibt sich der Receiver genügsam und zieht während einer Aufnahme maximal sieben Watt.