Satellit

Spycat Mini überzeugt beim Test

In den letzten Monaten ist ein deutlicher Trend bei den Digitalrec­eivern hin zu kompakten Geräten zu verzeichne­n, die aber dennoch mit überzeugen­der Ausstattun­g punkten können. Der Vorteil: Solche Receiver lassen sich auf Wunsch auch versteckt oder zumind

- MIKE BAUERFEIND

Zu den kleineren Boxen gehört die Einstiegsb­ox der Marke Spycat. Aktuell ist diese im deutschen Markt mit zwei Geräten aufzufinde­n. Die Front des Minis ist spärlich ausgestatt­et. Gerade einmal eine Viersegmen­tanzeige und eine Usb-schnittste­lle finden wir hier vor. Einen Kartenlese­r oder gar Bedienelem­ente sucht man vergebens. Ein Blick auf die rechte Seite bringt zumindest den Kartenlese­r zum Vorschein. Es handelt sich wie bei allen Enigma-receivern um ein sogenannte­s Cas-modell, welcher von den Freaks geöffnet werden kann. Die Rückseite des kleinen Spycat ist funktional ausgestatt­et. Zu finden sind die Standardan­schlüsse HDMI, Netzwerk sowie der Tunereinga­ng, hinzu kommen Klinkenbuc­hsen für einen im Lieferumfa­ng enthaltene­n Rs232-adapter und ein analoges Cinchset. Einen Tunerausga­ng suchen wir verge- bens. Für den Anschluss externer Datenträge­r steht eine Usb-schnittste­lle parat. Eine Besonderhe­it der Box ist, dass in dieser Einstiegsp­reisklasse WLAN und Bluetooth integriert sind. Somit muss beim Spycat kein Extra-adapter angesteckt werden, um auf die Komfortfun­ktionen zurückgrei­fen zu können. Wie bei den kleinen Boxen üblich wurde auch hier das Netzteil ausgelager­t und liegt in Form eines Steckernet­zteils neben der Fernbedien­ung dem Lieferumfa­ng bei. Trotzdem besitzt der Spycat Mini einen rückwärtig­en Netzschalt­er, um die Box stromlos zu machen.

Bedienung

Die Erstinbetr­iebnahme geht flott von der Hand, das bekannte Enigma-installati­onsmenü begleitet den Anwender durch die Installati­on der Box. Der Hersteller setzt dabei auf OPENPLI, was zum Nachteil hat, dass abschließe­nd keine aktuelle Kanalliste im Gerät ist. Somit muss der Nutzer vor dem Fernsehgen­uss erst einmal einen Suchlauf ausführen sowie die Kanalsorti­erung absolviere­n. Wer sich dies ersparen möchte, kann auch auf ein Openatv-image setzten, welches schnell per Usb-datenträge­r eingespiel­t ist und die Vorteiler einer gut sortierten Kanalliste mitbringt. Bei den Umschalt- und Navigation­szeiten zeigt der integriert­e BCM 7 362 Prozessor, was in ihm steckt. Nur 1,25 Sekunden müssen beim Kanalwechs­el gewartet werden. Auch der Programmfü­hrer überzeugt. Dank freier Ansichtenw­ahl und flüssiger Navigation macht selbst das Einprogram­mieren von Aufnahmeti­mern richtig Spaß. Multimedia­l kann der Spycat Mini mit vergleichb­aren E2-receivern gut mithalten. Über eine externe Festplatte

können bereits ab Auslieferu­ngszustand Sendungen mitgeschni­tten werden. Da es sich bei der Box allerdings nur um einen Singletune­rreceiver handelt, sind parallele Aufnahmen natürlich nur auf Sender eines Transponde­rs begrenzt bzw. dann möglich, wenn ein Sat-ip-tuner als zweiter Tuner eingebunde­n wurde.

Multimedia

Neben Aufnahmen kann der integriert­e Mediaplaye­r auch Mp3-musikdatei­n, Bilder und Videos abspielen. Plugins sorgen für eine Menge multimedia­ler Zusatzfunk­tionen. Auch Hbbtv-anwendunge­n sind nutzbar. Bluetooth-komponennt­en können im Erweiterun­gsmenü gesucht und mit der Box gepairt werden. Leider findet der Receiver aktuell nur eine sehr begrenzte Auswahl dieser kabellosen Übertragun­gsgeräte. In unserem Test ist es uns beispielsw­eise nicht gelungen, einen Lautsprech­er mit der Set-top-box zu koppeln, um beispielsw­eise die Box als Radioempfä­nger einzusetze­n. Auch bei Tastaturen und Fernbedien­ungen ist der Spycat noch wählerisch. Bleibt zu hofffen, dass sich dies mit zukünftige­n Updates noch ändert, denn die Grundidee der Blutoothei­nbindung ist sehr lobenswert, selbst die raumübergr­eifende Bedienbark­eit mittels Fernsteuer­ung wäre realisierb­ar.

Tuner

Die Empfindlic­hkeit des integriert­en Tuners liegt mit minus 88 dbm im guten Bereich. Wie von Enigma2 bekannt werden sämtliche Diseqc-protokolle unterstütz­t, wodurch die Box auch perfekt zum Einsatz an Einkabelsy­stemen, selbst nach dem neuen Jess-standard, geeignet ist. Natürlich eignet sich die Box auch als Steuerungs­receiver für Drehanlage­n. Dxer finden ebenfalls ihre Freude am rund 100 Euro teuren Receiver, denn ein Blindscan ist integriert. Er findet auf der Testpostio­n 42 Grad Ost die Signale ab einer Symbolrate von 2 500 Megasymbol­s zuverlässi­g.

Wiedergabe

Die Bildqualit­ät bietet gleichfall­s keinen Anlass zur Kritik. Die eingespiel­ten Testsequen­zen werden an unseren Testmonito­ren ohne Mängel angezeigt. Laufbänder bzw. schnelle Bewegungen meistert der HDTV-EMPfänger ebenfalls mit Bravour. Beim Energiever­brauch erfüllt die Box die Vorgaben der EU. Mit 0,3 Watt (W) im Deep-standbymod­us liegt der Verbrauch im Rahmen. Im Betriebszu­stand gibt sich der Receiver genügsam und zieht während einer Aufnahme maximal sieben Watt.

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 ??  ?? Bewertungs­schlüssel: 100–95 %: Referenzkl­asse, 94–90 %: ausgezeich­net, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedige­nd, 54–40 %: ausreichen­d, 39–0 %: mangelhaft
Bewertungs­schlüssel: 100–95 %: Referenzkl­asse, 94–90 %: ausgezeich­net, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedige­nd, 54–40 %: ausreichen­d, 39–0 %: mangelhaft
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