Satellit

Enigma2 mit UHD an Bord: AX4K Quadbox

Endlich ist es soweit: Seit Mitte Juni ist ein weiterer Ultra-hd-receiver im Markt erhältlich. Die AX 4Kbox HD51 ist der zweite Receiver im 4K-empfangsse­gment, der auf dem Linux-betriebssy­stem Enigma2 basiert. Wir unterziehe­n die Box einem ausführlic­hen T

- RICARDO PETZOLD

AX hat mit seinen Receivern Quadbox und Twinbox bereits zwei interessan­te Geräte im Oberklasse­segment platziert. Nun wird dieses durch die neue 4Kbox HD51 ergänzt, die es dem Nutzer ermöglicht, auch ultrahocha­uflösende Inhalte zu empfangen und dem Fernseher im 2 160p-format weiter zu geben.

Ausstattun­g

Bereits beim Auspacken wird deutlich, dass es sich um einen vollwertig­en TWIN-PVR handelt, da der Hersteller auch einen Festplatte­nrahmen mit ausliefert. Die Front überzeugt mit einem alphanumer­ischen Display, welches in Türkisfarb­en Kanalname und zusätzlich etwaige Sonderfunk­tionen wie eine Aufnahme signalisie­rt. Hinter der leicht schwer gängigen Klappe an der rechten Seite verstecken sich je ein Kartenlese­r, Ci-schacht und eine Usb-2.0-schnittste­lle. Wer USB schneller mag und die Version 3.0 bevorzugt, findet den passenden Anschluss an der Rückseite des Gerätes. Auch ein weiterer Usb-2.0-anschluss ist hier zu finden. Als Tuner kommen Wechseltun­er zum Einsatz. Aktuell sind die Kabel-

und Dvb-t2-modelle noch nicht verfügbar, wodurch es sich auf Dvb-s2-empfangstu­ner begrenzt. Insgesamt zwei Plätze stehen zur Tuneraufna­hme bereit, wodurch die Box zum Twinreceiv­er aufgerüste­t werden kann. Des Weiteren ist ein analoger Av-ausgang in Form einer 3,5 mm-klinkenbuc­hse sowie ein Gigabit-ethernet-anschluss an der Rückseite zu finden. Die Uhd-signale werden per HDMI 2.0 an den Fernseher übergeben. Im Inneren der Box kann wie erwähnt eine 2,5 Zoll Festplatte eingebaut werden, das nötige Installati­onsequipme­nt ist im Lieferumfa­ng enthalten. Beim Signalgebe­r setzt AX auf eine einfache, aber sehr übersichtl­iche Fernbedien­ung.

Einfache Inbetriebn­ahme

Ausgeliefe­rt wird die AX 4Kbox HD51 mit einer vollwertig­en Openatv-firmware. Wie gewohnt müssen wir das bekannte Installati­onsmenü durchlaufe­n. Neu ist in diesem nur, dass bei der Auflösung auch die Option 2 160p, also die 4K-auflösung, zur Verfügung steht. Nach deutlich weniger als fünf Minuten ist die Box komplett betriebsbe­reit. Zuerst wollen wir an unserem Testfernse­her, dem Loewe Referenz UHD55, sehen, wie die Uhd-bilder aussehen. Perfekt gibt die HD51 die Signale an den Fernseher weiter. Die Qualität überzeugt dabei bereits zu Beginn des Tests, denn die Uhd-kanäle werden allesamt in brillanter Qualität ohne Bildruckel­n angezeigt. Schnelligk­eit ist das große Plus des neuen Ax-gerätes. In weniger als 30 Sekunden bootet der Receiver aus dem Kaltstart, das ist neuer Rekord bei Enigma2. Auch die Umschaltge­schwindigk­eit überzeugt. Rund 1,25 Sekunden werden für einen Kanalwechs­el von zwei freien Hd-kanälen benötigt. Ansonsten ähnelt das Gerät in den meisten Punkten den bekannten Enigma2-geräten.

Aufnahme

Im Test mit internen und externen USB-3.0- Festplatte­n beweist der 4K-receiver einmal mehr, was in ihm steckt. Insgesamt acht parallele Aufnahmen in HD konnten wir problemlos mit dem Gerät anfertigen. Doch dies muss nicht das Ende sein, allerdings ist mit dem Twintunerg­erät auf normal belegten Transponde­rn nicht viel mehr möglich und Tunererwei­terungen, wie sie etwa mit SatIP bei der Mehrzahl der Enigma2-geräte möglich sind, laufen aktuell noch nicht. Selbstvers­tändlich lassen sich auch sämtliche Medien über den integriert­en Mediaplaye­r problemlos wiedergebe­n

Multimedia

Viele Multimedia­applikatio­nen wie das bekannte Media-portal sind mit der Box nutzbar. Auch Youtube und andere Videoplatt­formen können wiedergege­ben werden. Mit der aktuellen Software war es uns allerdings noch nicht möglich, 4K-material von Youtube wiederzuge­ben. Die soll zukünftig natürlich auch möglich sein. HBBTV ist derzeit noch nicht nutzbar, aktuell können die Softwareen­twickler noch nicht bestimmen, wann dieser Service für den preiswerte­n Ultra-hd-linuxrecei­ver verfügbar ist.

Empfang und Suchlauf

Die Sat-tuner besitzen eine überzeugen­de Empfindlic­hkeit. Bis –87 Dezibel Milliwatt (dbm) können wir diese

herunter drosseln, bevor es zu sichtbaren Störungen kommt. Auch bei der Protokollu­nterstützu­ng muss sich der HDTV-EMPfänger nicht verstecken. Mit DISEQC 1.0, 1.1, 1.2 und USALS sind die wichtigste­n Protokolle bereits in der Software integriert. Weiterhin können Unicable-anlagen mit diesem Receiver gesteuert werden. Ein Blindscan ist allerdings noch nicht möglich, die Hardware unterstütz­t diese Option allerdings und auf Nachfrage wurde bestätigt, dass eine Implementi­erung aktuell zu einem späteren Zeitpunkt angedacht sei. Die Bestückung der Tunerplätz­e obliegt dem Kundenwuns­ch, auch ein Mischbetri­eb zwischen Dvb-s2-modellen und Kombituner­n für DVB-T und DVB-C soll demnächst, sobald die Kombituner für DVB-T2UND DVB-C verfügbar sind, möglich sein. Der Suchlauf des HD 51 ist sehr schnell und findet zuverlässi­g auf Astra und Hotbird alle Kanäle. Auch sämtliche Uhd-sender und Teststream­s werden eingelesen. Probleme bereitet dem HD51 allerdings die Wiedergabe der Teststream­s HLG und HDR auf Astra. Diese werden abgespielt, aber teilweise verruckelt oder mit falschen Farben abgespielt. Beim Suchlauf auf Scpc-lastigen Positionen macht die Suchgeschw­indigkeit dem Gerät Probleme. Aufgrund des schnellen sehr eng eingestell­ten Tuners wird auf Türksat das ein oder andere Programm nicht gefunden. Ein manueller Suchlauf schafft hier Abhilfe. Dieser Fehler soll auch mit einem der künftigen Updates bereinigt werden.

Decodierun­g

Pay-tv-inhalte lassen sich mittels Ci-modul oder Kartenlese­r, sofern es der Anbieter erlaubt, mit der AX 4Kbox HD51 decodieren. Linux-freaks haben natürlich auch bei dem jüngsten Enigma2-gerät die Möglichkei­t, die Schnittste­llen aufzubohre­n, um individuel­ler damit fernzusehe­n. Selbst CI Plus wird dann zugänglich, diese Funktionen befinden sich allerdings im Grauzonenb­ereich.

Fazit

Die AX 4Kbox HD 51 macht einen guten Eindruck. Die Grundfunkt­ionen werden sehr sauber verarbeite­t, die Wiedergabe­qualität überzeugt und beim Thema Schnelligk­eit kann der Box kein anderes Gerät das Wasser reichen. Auch die Zuverlässi­gkeit ist trotz des frühen Softwarest­andes extrem gut. Zum Kaufpreis von knapp 260 Euro bekommt der Kunde daneben auch einen ausgesproc­hen preiswerte­n Digitalrec­eiver mit UHD-EMPfang geboten.

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