Flexibler Tv-genuss – Fbc-tuner im Detail
Mit der Einführung von Ultra-hd-receivern sind auch erstmals neue Tunermodule im Markt präsent. Die Full-band-capture-tuner (Fbc-tuner) haben dabei eine Menge Vorzüge, sollten aber richtig angeschlossen sein um ihre Leistungsfähigkeit nutzen zu können. Wi
Den ersten Fbc-tuner hatte vor rund 1,5 Jahren die Vu+ Solo 4K-box an Bord. Der Hersteller Vu+ setzt seitdem bei seinen neuen Boxen komplett auf die leistungsfähigen Empfangseinheiten und auch andere Hersteller wie Gigablue ziehen nach. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter FBC? FBC-TUner werden in der Regel als Twinmodule verbaut, äußerlich sieht der Nutzer nicht sofort das es sich um einen neuartigen Octo-tuner handelt, denn nur zwei Anschlüsse werden nach außen geführt. Somit können maximal zwei Antennenanschlüsse an dem Achtfachtu- ner angeschlossen werden, die Verteilung der Signale wird im Inneren der Einheit übernommen. Deshalb ist in der aktuellen Zeit die Anschlusskonfiguration wichtiger denn je.
Warum Achtfachtuner?
Stellt sich natürlich die Frage ob eine so hohe Empfängerzahl in einem Tuner überhaupt sinnvoll ist, schließlich wird kaum jemand sieben Programme gleichzeitig mitschneiden, während ein achtes geschaut wird. Dies ist richtig, aber verbaut werden die Tuner auch nicht
um sieben Parallelaufnahmen absolvieren zu können, sondern vielmehr um flexibel fernsehen zu können und multimedial auf dem aktuellen Stand zu sein. Bestes Beispiel ist die durchschnittliche deutsche Familie mit zwei Kindern, Mutter und Vater. Kommt hier ein Receiver mit Fbc-tuner zum Einsatz, so ist dieser kaum überdimensioniert. Während Vater und Mutter am Sonntag den Tatort auf ARD HD schauen, nimmt im Hintergrund die Box beispielsweise das Traumschiff auf ZDF HD auf. Die Kids Schauen in der Regel nur noch selten über einen regulären Tv-apparat, sondern vielmehr über Smartphone oder Tablet. Genau diese Mobilgeräte verbinden sich über das heimische WLANNetz nun mit der Box und streamen zwei weitere Sender, wahlweise MTV oder Dmax, an die mobilen Endgeräte. Somit werden schon einmal vier Sender von vier verschiedenen Transpondern genutzt, etwas was ein herkömmlicher Twinreceiver nicht leisten könnte. Darüber hinaus ist es möglich ein zweites Programm aufzuzeichnen, die Bild-in-bild-funktion zu nutzen um während des Tatortschauens auch sportlich auf dem aktuellen Stand zu bleiben und die Vorzüge des schnellen Zappens zu nutzen. Letzeres ist auch ein großer Vorzug
der Fbc-tuner. Diese tunen nämlich bereits vorab die um den geschauten Kanal herum positionierten Kanäle, sodass beim Umschalten Geschwindigkeiten wie beim Analog-tv erreicht werden können. Zudem können auch weitere Klientbox über Netzwerk auf die Empfangseinheiten des Hauptreceivers zurückgreifen. Das macht dann Sinn, wenn beispielsweise im Schlafzimmer ein Fernseher steht, aber kein Sat-anschluss verfügbar ist.
Richtiger Anschluss
Um die volle Leistungsfähigkeit der modernen Tuner nutzen zu können, ist es wichtig die Fbc-tuner richtig einzubinden. Wer die Möglichkeit hat und nicht in einer
Mietwohnung lebt, in der ein Umbau der Empfangseinheit schwierig erscheint, sollte hier auf den Anschluss per Unicable oder JESS setzen. Beide Einkabelvarianten erlauben es, die Tuner ohne Einschränkung der Leistungsfähigkeit einzusetzen. Jede der acht Empfangseinheiten bekommt eine eigene Zwischenfrequenz zugewiesen und kann somit das komplette Spektrum eines Satelliten bzw. sogar mehrerer Satellitensysteme nutzen. Die Kosten sind mittlerweile überschaubar, Unicable 2 Schalter sind bereits ab 120 Euro erhältlich und lassen sich ohne große Eingriffe in vorhandene Empfangsanlagen einbinden. Der Vorteil ist, dass sogar eine Empfangsleitung – wie sie in der Regel heute noch Standard ist – in der Wohnstube ausreicht, um den Fbc-tuner mit dem vollen Kanalspektrum zu versorgen. Natürlich ist es auch möglich, den Fbc-tuner mit nur einem herkömmlichen Antennenkabel zu speisen, hier müssen aber Abstriche bei der Empfangbarkeit gemacht werden. So ist es in diesem Fall nicht mehr möglich Sky-sender und die Hd-kanäle der öffentlich-rechtlichen Anstalten parallel zu nutzen, da nur eine Empfangsebene von vier auf dem Astra-satellitensystem auf 19,2 Grad Ost verfügbar ist.
Konfiguration
Kein Licht ohne Schatten: Allerdings ist Schatten doch eher klein ist beim Fbc-tunereinsatz. Etwas aufwendiger als gewohnt ist die Konfiguration der Antennen- anlage. Bei Linux-receivern unterscheidet sich diese allerdings auch vom eingesetzten Image. Wer seinen VU+ Receiver mit dem Vti-image einsetzt, kann auf die komfortable Autokonfiguration der Zusatztuner zurückgreifen. Hier müssen nur die beiden hardwaremäßig sichtbaren Anschlüsse konfiguriert werden, die restlichen sechs Tuner konfiguriert die Box selbstständig. Zu beachten gilt dabei allerdings, dass die Box natürlich die Tuner mit den nachfolgenden Zwischenfrequenzen der Einkabelanlage belegt, es sollte also schon eine gewisse Ordnung im Netz vorherrschen bzw. muss im Nachgang manuell bei der Wahl der Zwischenfrequenzen des Unicable-systems nachgebessert werden. Nicht so schnell von der Hand geht beispielsweise die Konfiguration der Fbc-tuner beim Openatv-image. Hier muss der Benutzer alle acht Tuner manuell angreifen und konfigurieren. Der Aufwand ist somit etwas höher, aber für Nutzer mit ein wenig Erfahrung ebenfalls problemlos zu bewerkstelligen.
Fazit
Fbc-tuner sind eine Klasse Lösung um extrem flexibel mit einer Empfangsbox arbeiten zu können. Nichts desto trotz ist es wichtig die Empfangseinheiten optimal anzuschließen um in den genuss aller Vorzüge zu kommen. Natürlich lassen sie sich auch als normale Twin-tuner betreiben.