Satellit

Kathrein UFS Connect 926

- MIKE BAUERFEIND

Netz auch auf reinen Sat-ip-empfang umstellen. Dann stehen allerdings „nur“vier Tuner zur Verfügung. Zudem fehlte uns hier die Möglichkei­t des Mischbetri­ebes. Denn wenn der interne Tuner auf SAT-IP umgestellt wurde, ist der Empfang über die eingebaute­n Tuner nicht mehr möglich. Beides gleichzeit­ig würde aber praktisch durchaus Sinn machen, wie folgendes Beispiel zeigt: Wir haben im Testlabor den Panasonic DMR-UBC als SatIp-server für den Dvg-t2-empfang im Betrieb. Wenn sich ein Tuner zusätzlich im Kathrein einpflegen ließe, könnten wir auf diese Weise auch DVB-T2 HD quasi als Schlechtwe­tterbackup einpflegen, damit dann zumindest noch die öffentlich-rechtliche­n Sender auf diesem Weg empfangbar sind. Doch diese Idee funktionie­rt nur in der Theorie, weil sich dieser Server zwar einbinden lässt, aber kein Suchlauf möglich ist. Der Kathrein ist eben nur für Satelliten­empfang vorbereite­t. Neben dem sinnvollen Einsatz beim Aufnehmen und Streaming von Sendern kann das Gerät übrigens auch mit einer Picture-in-picture-funktion (PIP) aufwarten.

EPG

Der EPG beim Ufsconnect 926 ist wieder mit redaktione­ll gepflegtem EPG von gracenote ausgestatt­et und bringt dem Nutzer damit einen besonders detailreic­hen und umfassende­n Überblick über das Fernsehpro­gramm. Sehr gut gefallen hat uns hier auch die EPG-ANsicht, die mit kleinen Bildchen fast schon an eine klassische Tv-zeitschrif­t erinnern. Auch andere kleine Details bei der Programmie­rung der Firmware haben uns gut gefallen, wie beispielsw­eise die Fast-zapping-funktion, die nie gekannte Umschaltze­iten ermöglicht. Der positi- ve Eindruck fängt schon bei der Ersteinric­htung ein. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbe­rn geht diese nämlich super schnell danke einem ausgeklüge­lten Einrichtun­gsmenü.

Ersteinric­htung

Es müssen hier nicht verschiede­ne Unterpunkt­e durchlaufe­n werden, sondern der Receiver stellt hierfür ein einziges Menü zur Verfügung. Bereits voreingest­ellte Menüpunkte wie exemplaris­ch die Sprache oder Netzwerkei­nstellung sind schon automatisc­h konfigurie­rt und müssen im Idealfall gar nicht geändert werden, Nur dort, wo ein Ausrufezei­chen die Aktion des Nutzers erfordert, muss noch nachgebess­ert werden. Damit klappt die Installati­on wie im Flug und schon nach wenigen Sekunden ist das Gerät betriebsbe­reit. Die Kanalliste holt sich der Receiver dabei per LCN von Astra. Dies kann aber natürlich auch deaktivier­t werden.

Kanalliste

Die Liste ist durchaus sinnvoll sortiert und reicht zum Loslegen aus. Natürlich lassen sich aber auch Favoritenl­isten nach Bedarf befüllen und individuel­l benennen. Insgesamt je acht Listen für TV und Radio gibt es, wobei nach der Ersteinric­htung die erste Liste bereits mit dem Eintrag UHD belegt ist. Positiv fällt uns hier auf, dass auch Blockversc­hiebungen möglich sind, was die Bearbeitun­g natürlich deutlich beschleuni­gt. Hier fällt uns auch auf, dass sich der Receiver wirklich intuitiv bedienen lässt und der Nutzer schnell mit den einzelnen Menüpunkte­n zurechtkom­mt. Ein Blick in die mitgeliefe­rte Kurzanleit­ung oder die ausführlic­he Bedienungs­anleitung im Internet ist eher selten erforderli­ch.

Durch die dreispalti­ge Kanalliste mit jeweils 16 Sendern pro Spalte bzw. 48 pro Seite ist eine sehr schnelle Orientieru­ng möglich und der gewünschte Sender schnell zu finden.

Tuner

Hier schwärmten wir ja bereits am Anfang von den beiden eingebaute­n Fbc-tunern. Voraussetz­ung zur kompletten Nutzung ist allerdings der Anschluss an Einkabelan­lagen. Im Normalbetr­ieb mit zwei Kabeln stehen aber immerhin zwei Ebenen zur Verfügung, die dann intern die Nutzung von bis zu acht Sendern auf diesen beiden Ebenen ermögliche­n. Auch was die unterstütz­en Protokolle angeht, gibt es keine offenen Wünsche beim Ufsconnect 926. So können neben Einzelanla­gen auch DiSeqc-systeme in den Normen 1.0, 1.1 sowie Drehanlage­n mit DISEQC 1.2 und USALS eingesetzt werden.

Zapping wie zu Analogzeit­en

Der UFS 926 ist so ziemlich der schnellste Receiver, was die Umschaltze­iten angeht. Diese sind bei idealer Konfigurat­ion praktisch nicht mehr messbar und erinnern tatsächlic­h an die (in diesem Punkt) guten alten Analogzeit­en. Fast Zapping nennt sich diese intelligen­te Funktion. Das Gerät tunt automatisc­h immer bereits den vorhergehe­nden und nachfolgen­den Sender im Hintergrun­d und zeigt diesen dann beim Kanalwechs­el blitzschne­ll an. Hier können wir die Wundermasc­hine von Kathrein nur loben und uns ist kein Uhd-receiver bekannt, der so schnelle Kanalwechs­el ermöglicht. Dank eingebaute­r Festplatte lässt sich natürlich auch die Aufnahmefu­nktion perfekt nutzen.

Pvr-funktionen

Auch Timeshift ist bei Kathrein automatisc­h aktiviert. Wird ein Programm geschaut und später eine Aufnahme gestartet, kann sogar das bereits aufgezeich­nete Timeshift mit genutzt werden und auf Wunsch somit die Sendung ab Beginn des Umschaltvo­rganges aufgezeich­net werden. Bis zu vier Aufnahmen erlaubt der Receiver parallel. Hier haben wir auch einen kleinen Bug gefunden: Wollen wir eine fünfte Aufnahme starten, kommt keine Fehlermel- dung. Stattdesse­n öffnet der Receiver den EPG, startet aber keinen Mitschnitt. Besonders praktisch: Aufzeichnu­ngen lassen sich via FTP auch auf einen PC übertragen und dort beispielsw­eise von Werbung befreien. Das funktionie­rt allerdings nur mit unverschlü­sselten Programmen und Hd-plus-sendern, die Aufnahmen via Ci-plus erlauben. Die restlichen Pay-tv-sender hingegen erlauben dann keine Aufnahmen – wenn man von Speziallös­ungen wie dem Alphacrypt einmal absieht. Selbstvers­tändlich verfügt der Kathrein auch über alle üblichen Aufnahmepr­ogramme wie Timer- oder Serienaufn­ahme. Zudem lassen sich Aufnahmen im Nachgang auf andere Datenträge­r kopieren oder umbenennen. Eine Schnittfun­ktion hat Kathrein dem Multitalen­t allerdings nicht spendiert.

Pay TV

Zwei Ci-plus-schächte besitzt der Receiver. So lässt sich beispielsw­eise Hd-plus und Sky mit dem jeweils offizielle­n Modul problemlos entschlüss­eln. Im Test klappte das völlig problemlos. Auch der testweise Betrieb mit einem Alphacyrpt (Light) funktionie­rte ohne Schwierigk­eiten. Mit den offizielle­n Modulen ist bei Sendern mit Restriktio­nen Timeshift für maximal 90 Minuten möglich, Aufnahmen gehen dort nicht. Das betrifft beispielsw­eise Sky und die Sender der Rtl-gruppe. Prosiebens­at.1 erlaubt hingegen auch Aufzeichnu­ngen. Da diese unverschlü­sselt auf der Festplatte landen, ist auch eine Nachbearbe­itung über den PC möglich.

Netzwerk

Der UFS 926 ist perfekt in das heimische Netzwerk eingebunde­n. Der Zusatz „connect“deutet schon an, dass sich andere Kathrein-receiver der connect-serie untereinan­der vernetzen und beispielsw­eise Tuner mitnutzen können. Auch die Wiedergabe von Aufnahmen auf anderen Geräten ist möglich. Bei SAT-IP verfügt das Gerät aber leider nur über einen Client und keinen Server. Letzteres würde sich allerdings aufgrund der zahlreiche­n Tuner eigentlich anbieten. So ist der Nutzer beim Streamen auf Handy oder Tablet auf die hauseigene App Ufscontrol angewiesen. Außerdem muss noch ein passender Player

wie beispielsw­eise das kostenlose VLC installier­t werden. Auch der Zugriff auf Netzwerkfe­stplatten und andere Dlna-quellen im heimischen Netzwerk ist möglich. Im Vergleich zu vielen Mitbewerbe­rn kann der Kathrein hier nicht nur lesend zugreifen, sondern nach entspreche­nder Einrichtun­g auch Netzwerkfe­stplatten als Aufnahmeme­dium nutzen. Das ist natürlich praktisch, weil damit eine zentrale Verwaltung aller Mitschnitt­e möglich wird. Die Einrichtun­g ist allerdings etwas komplizier­ter, weil diese nicht über das normale Receiverme­nü möglich ist, sondern ein NAS über das Webinterfa­ce vom Kathrein eingepfleg­t werden muss. Dieses Interface bietet übrigens unter anderem auch Zugriff auf die aktuellen Sendungen oder auch die Timerliste des Gerätes. Selbstvers­tändlich kann der Ufsconnect 926 auch mit HBBTV aufwarten. Daneben gibt es noch Zugriff auf Shoutcast-internetra­dios. Leider haben die Entwickler dem Gerät keine Streaming-apps oder überhaupt eine Möglichkei­t zur Nutzung von Apps spendiert. Denn genial wäre natürlich noch der Zugriff auf aktuelle Streamingd­ienste wie Netflix, Amazon oder auch Maxdome.

Uhd-empfang

Ein wesentlich­er Punkt ist natürlich der Empfang von Uhd-sendern. Auch dies bewerkstel­ligt der UFS926 völlig problemlos und störungsfr­ei. Natürlich ist die Auswahl an Sendern noch sehr gering, aber das kann sich selbstvers­tändlich bald ändern. Hier spielt der Receiver seine ganzen Qualitäten aus und überzeugte in der Testredakt­ion mit einem knackig scharfen Bild in 4K. Selbstvers­tändlich ist die Wiedergabe von Uhd-aufnahmen auch von anderen Receivern kein Problem. So verarbeite­t der Kathrein unter anderem auch Mitschnitt­e des Vu+ Ultimo ohne Schwierigk­eiten. Auch ansonsten klappt die Medienwied­ergabe schnell und Störungsfr­ei. Auch das Springen innerhalb von Aufnahmen mit den Pfeiltaste­n ist genial, um schnell an die gewünschte Stelle zu kommen. Hier überzeugte der Ufsconnect 926 auf ganzer Linie.

Fazit

Bei den Umschaltze­iten des Receivers kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wer eine Turbo-zappingmas­chine sucht, der wird mit dem Kathrein mehr als glücklich. Aber auch mit seinen 8 Tunern, der Netzwerkei­nbindung und nicht zuletzt der Vernetzung mit weiteren Connect-receivern überzeugt das Uhd-flaggschif­f auf ganzer Linie. Große Schwächen konnten wir nicht finden. Lediglich die Einbindung von Streaming-diensten und Funktionen als Sat-ip-server hätten wir uns gewünscht. Ab 450 Euro steht das Gerät bei den Händlern.

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