Satellit

Axas HIS 4K Combo+

Genau genommen beherbergt der Axas HIS 4K Combo+ zwei Geräte in einem: Einen flotten Enigma2-digitalrec­eiver mit Uhd-empfang und einen Mediaplaye­r auf Basis von Android, der ebenfalls lineares Fernsehen wahlweise über Satellit, Kabel oder DVB-T2 empfangen

- MIKE BAUERFEIND

Da der Axas bis auf Android absolut baugleich mit dem HIS 4K Combo aus der letzten Ausgabe ist, werden wir uns in diesem Test ausschließ­lich auf das Android-betriebssy­stem konzentrie­ren. Da aus unserer Sicht Android nur ein Extra bzw. ein Mediaplaye­r ist, fl ießen die Funktionen in der Auswertung allerdings nur in die Wertung Multimedia ein. Zwar gibt es auch unter Android eine Tv-funktion, diese ist aber insgesamt den Funktionen von Enigma2 noch deutlich unterlegen.

Installati­on

Eine Ersteinric­htung unter Android gibt es nicht. Stattdesse­n startet die Box komplett bis ins Hauptmenü hoch und ist ab Werk noch auf Englisch gestellt. Das Wechseln auf Deutsch funktionie­rt aber schnell und intuitiv über die Systemeins­tellungen. Hier kann bei Bedarf auch ein drahtloses Netzwerk eingericht­et werden, falls die Box nicht über LAN mit dem Internet verbunden ist. Grundsätzl­ich gilt: Ein Anschluss an das Netz unter Android ist auf jeden Fall zu empfehlen, denn nur so können die Funktionen auch vollständi­g genutzt werden. Zum Einsatz kommt hier ein recht aktuelles Android in der Version 7 Nougat, das als Android TV speziell für Mediaplaye­r optimiert wurde.

Hauptmenü

Das Startmenü erinnert ein wenig an die Menüführun­g vom Fire TV. So werden einige Videos von Youtube zum Anschauen angeboten. Darunter sind etwas klei- ner die voreingest­ellten Apps zu finden, unter anderem auch Livetv. Dahinter verbirgt sich wie vermutet eine App zum Empfang von linearem TV über die eingebaute­n Tuner. Auch eine vom Fire TV bekannte Sprachfunk­tion zum Beispiel zur Suche von Medieninha­lten gibt es. Problem dabei: Die Fernbedien­ung verfügt über kein eingebaute­s Mikrofon, weshalb wir die Sprachsteu­erung mit dem Axas auch nicht testen konnten. Eine kleine Auswahl weiterer Apps ist ebenfalls vorinstall­iert, darunter auch der Streaminga­nbieter Netfl ix, Youtube sowie Google Play Filme, Musik und Spiele. Weitere Apps lassen sich über den ebenfalls installier­ten Playstore von Google nachladen.

Google Playstore

Wie üblich lässt sich der Playstore zum herunterla­den von Apps nutzen. Hierzu ist allerdings ein Google Konto und eine Anmeldung erforderli­ch. Im Gerät selbst fanden wir allerdings keine Möglichkei­t, ein neues Konto einzuricht­en. Deshalb erstellten wir das Konto zunächst am PC und loggten uns anschließe­nd mit den Daten ein. Das ist etwas umständlic­h, allerdings wäre das Anmelden mit der Fernbedien­ung ohnehin nicht besonders komfortabe­l. Apropos Fernbedien­ung: Diese kann auch mit einem Maussymbol aufwarten. Wird diese gedrückt, hat man einen Steuerpfei­l zur Verfügung und kann auch Apps steuern, die sonst nicht mit der Fernbedien­ung nutzbar sind. Eine echte Alternativ­e zu einer Maus ist die Bedienung mit den Pfeiltaste­n allerdings nicht. Wer im Playstore eine ähnlich

große Auswahl wie auf dem Smartphone hofft, wird allerdings etwas enttäuscht. Auf den ersten Blick bietet Amazon nur eine handvoll kompatible Medienapps sowie Spiele zum Installier­en an. Zwar gibt es eine Suchfunkti­on, doch auch hier werden nur die bereits im Hauptmenü angebotene­n Apps gefunden. So gab es beispielsw­eise bei der Suche nach Waipu, Instant Video oder erwartungs­gemäß Sky keine Treffer. Immerhin sind die Streamingd­ienste Netfl ix, Magine und auch Maxdome verfügbar. Daneben gibt es zahlreiche Mediatheke­n und auch die Möglichkei­t, den komplexen Mediaplaye­r Kodi zu installier­en. Insgesamt betrachtet doch eine recht anständige Auswahl.trotz Bedenken, Android TV lässt sich letztlich doch recht komfortabe­l mit der Fernbedien­ung steuern. Zumindest dann, wenn man nicht surfen will, sondern nur die Tv-optimierte­n Apps nutzt. Besonders erfreut waren wir über Netfl ix. Die App funktionie­rt nämlich sehr gut auf dem Gerät und bietet an entspreche­nden Fernsehern sogar Medien in UHD-AUFL ösung und HDR an. Auch andere Apps laufen gut und stabil auf dem Axas, so dass Android tatsächlic­h eine sinnvolle Ergänzung von Enigma2 ist, wo bekanntlic­h die meisten Streamingd­ienste nicht funktionie­ren. Und bei Bedarf kann man unter Android sogar fernsehen, wenn auch nicht so komfortabe­l wie mit Enigma2.

Tv-funktionen

Der Schlüssel zum linearen Fernsehen ist die App Live TV. Wird diese gestartet, greift Android auf die eingebaute­n Tuner zu und kann somit unverschlü­sselte Sender sowohl über Satellit, Kabel als auch DVB-T2 empfangen. Die Bedienung fällt auch hier nicht schwer, da die Menüs selbsterkl­ärend sind. Zunächst muss hier erst einmal die Antenne eingericht­et und ein Suchlauf durchgefüh­rt werden. Hier waren wir sehr überrascht, denn es werden zahlreiche Protokolle unterstütz­t. So lassen sich Multifeeda­nlagen und sogar Drehanlage­n steuern, da DISEQC 1.0, 1.1, 1.2 und sogar USALS unterstütz­t wird. Und auch an Unicable-anlagen kann der Receiver genutzt werden. Auch ein Blindscan ist möglich. Etwas ungewöhnli­ch ist die Einrichtun­g der Antenne unter DISEQC 1.0 und 1.1. Normalerwe­ise würde man hier den Port auswählen und dann den entspreche­nden Satelliten hinzufügen. Hier ist es aber genau umgedreht: Man sucht zunächst den passenden Satelliten und ordnet diesem einen Port zu. Auch beim Suchlauf sind wir etwas verwirrt. Die App kann nämlich nicht mehrere Satelliten in einem Rutsch absuchen, sondern jeder Satellit muss einzeln abgesucht werden. Und hier bekommen wir jedes Mal eine Meldung, dass beim Suchlauf alle Sender gelöscht würden. Das macht aber keinen Sinn, wir wollen ja Multifeed-empfang einrichten. Doch es stellt sich heraus, dass die Kanalliste des anderen Satelliten nicht gelöscht wird und sich die Meldung nur auf den zu suchenden Satelliten bezieht.

Kanalliste

Gefundene Sender landen unsortiert in der Kanalliste. Verwirrend: Der Receiver beginnt statt mit der Kanalnumme­r 1 mit der 2001. Das macht nur begrenzt Sinn, denn so müssen immer vier Ziffern zur Direktwahl des

Senders auf der Fernbedien­ung eingegeben werden. Probleme bereitete uns die Verwaltung von Favoriten. Es gibt zwar eine Favoritent­aste, diese erlaubt aber nur das Filtern der Kanalliste zum Beispiel nach Satellit, Hd-sendern oder verschlüss­elten und unverschlü­sselten Sendern, das Anlegen eigener Favoriten klappte im Test aber nicht. Zwar gibt es eine Taste, mit der man diese einrichten könnte, ein Druck darauf führt aber stets zum Absturz der App. Das Sortieren der Kanalliste ist leider auch nicht möglich, es können nur Sender gelöscht, gesperrt oder umbenannt werden.

Fazit/hinweis zum Test

Wichtig zu wissen: Die Tabelle berücksich­tigt die Tv-funktionen der Box unter Enigma2, da wir dieses Betriebssy­stem eindeutig zum Tv-empfang favorisier­en. Da wir im Text nur auf die Android-funktionen eingehen, empfehlen wir jedem Leser, auch den Test zu in der SATELLIT 04/2018 zu beachten. Unter Android macht der Receiver aber insgesamt auch eine gute Figur. Insbesonde­re die Streamingm­öglichkeit­en haben uns gefallen. Auch besteht die Möglichkei­t, als komplexen Mediaplaye­r Kodi zu installier­en. Auch unter Kodi gibt es übrigens die Möglichkei­t, die Tuner einzubinde­n und lineares Fernsehen zu empfangen. Dies zu beschreibe­n, würde den Platz in diesem Test aber sprengen. Was die Tv-funktionen angeht, so kann Android durchaus genutzt werden, um mal schnell auf einen Sender zu Zappen. Wer komfortabl­er Fernsehen möchte, startet das Gerät besser mit Enigma2.

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Ein echtes Ärgernis sind die fehlenden Buchstaben auf den Zahlentast­en

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