Kathrein CAS 124 M
Speziell im professionellen Bereich sind zuverlässige Empfangsanlagen eine Grundvoraussetzung. Wettereinflüsse sollten dabei möglichst minimiert werden, das Material sehr standfest sein. Kathrein hat mit der CAS 124 M, inklusive Zubehör, die passende Ante
Trotz Klimaerwärmung haben die letzten Winter immer wieder gezeigt, dass Schnee und Eis längst nicht ausgestorben sind. Ganz im Gegenteil, vielerorts sorgten heftige Schneefälle mit Temperaturen um oder knapp über dem Gefrierpunkt für Bildausfälle nicht nur bei Tv-zuschauern, die ihre Signale vom Satelliten beziehen. Auch Kabelanlagen sind immer wieder von derartigen Wetterphänomenen betroffen. Die Rede ist von klebrigen, nassem Schnee der sich in der Antenne festsetzt und somit die Empfangseigenschaften verschlechtert. Nicht selten kann dies ohne Einschreiten zu tagelangen Problemen führen. Eine Lösung für derartige Probleme hat Kathrein mit seiner beheizbaren CAS 124 M im Portfolio.
Die Antenne
Auf den ersten Blick wirkt die Antenne wie ein ganz normaler Parabolspiegel. Jedoch lässt schon der Liefer- umfang darauf schließen, dass es sich um mehr als eine klassische Antenne handelt. Die Empfangseinheit erreicht die Testredaktion auf einer Palette, bestehend aus diversen Einzelkartons, in denen sich die verschiedenen Bauteile befinden. Der Refl ektor mit seinem Durchmesser von 124 Zentimetern (cm) ist zweifellos der größte Karton. Doch auch die Steuerung für die Heizung, die in einem eigenen Schaltschrank verbaut ist, macht einen Großteil des Lieferumgangs aus. Hinzu kommen LNBArm, Halterung für das Speisesystem und das Speisesystem selbst, sowie diverse Kleinteile. Im Gegensatz zu herkömmlichen Refl ektoren ist der der CAS 124 M abweichend aufgebaut. Während die Front wie gewohnt aus Aluminium besteht und mit einer weiß-matten Pulverbeschichtung überzogen ist, befindet sich an der Rückseite die Antennenheizung. Dies ist in Form von Heizelementen am Alu-refl ektor angebracht und wird mit einer zweiteiligen Kunststoffverkleidung
verblendet. Eine Besonderheit dabei ist, dass aus dem Refl ektor an der Heckpartie zwei Kabelstränge herausragen, einer für die Refl ektorheizung, ein weiterer für die verbaute Sensorik.
Aufbau
Der Aufbau der Außenanlage geht leicht von der Hand. Zunächst ist es wichtig die Masthalterung mit dem Masten zu verbinden. In unserem Test haben wir uns für eine Montage auf einem Flachdachständer, der mit vier Waschbetonplatten beschwert wird, entschieden. Ist die Masthalterung handfest montiert kann durch einfaches Aufsetzen der Refl ektor montiert werden. Aufgrund der Größe des 124 cm großen Refl ektors mit integriertem Heizelement ist es sinnvoll diesen Vorgang von mindestens zwei Monteuren durchführen zu lassen. Im Nachgang werden die Schrauben festgezogen und der Hauptteil der Antenne sitzt passgenau. Im nächsten Schritt empfiehlt es sich den Lnb-halter zu montieren. Auch dieser wird mit wenigen Handgriffen mit der Antenne verbunden und sitzt sehr fest. Dank seiner Bauform können Antennenleitungen direkt im LNB-ARM verlegt werden.
Speisesystem
An der Front wir die Speisesystemhalterung montiert. Diese zeichnet sich durch eine präzise Verarbeitung, sowie sehr gute Lnb-tilt-einstellungsmöglichkeiten aus. Auf der Adapterplatte können auch zwei LNBS zur schielenden Montage parallel platziert werden, bei-
spielsweise um neben Astra auch Hotbird-signale mit nur einer Antenne zu empfangen. Somit müssen nicht zwingend zwei beheizbare Antennen aufgestellt werden. Letztendlich lassen sich auf der Speisesystemhalterung sämtliche Kathrein-speisesysteme – egal ob Quad, Quattro oder gar Unicable – aufsetzen.
Heizung / Sensorik
Die Heizung an sich ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Nicht nur aus diesem Grund darf das Heizungssystem nur von einer Fachfirma, also einem Elektroinstallateur installiert und in Betrieb genommen werden. Im Gegensatz zu anderen im Markt befindlichen Steuerungen überlässt der Rosenheimer Hersteller hier nichts dem Zufall und sorgt auch für Umweltschutz. Die über eine ausgeklügelte Sensorik verfügenden Sensoren vom Typ PT 100 erfassen die Außentemperatur. Zudem ist eine Optosensorik verbaut. Diese besteht aus einem Sender und Empfänger. Der Sender erzeugt einen modulierten Lichtstrahl, der von der Refl ektorfolie refl ektiert wird. Je nach äußerlicher Begebenheit, sprich ob Schnee oder Eis im Refl ektor angesammelt wurde. Ist dies der Fall wird die wird die Heizung vollautomatisch aktiviert. Heizelemente selbst sind dabei nicht nur an der Antenne, sondern auch am LNB-ARM montiert. Somit ist es möglich wirklich alle durch Schnee und Eis aufgebauten Hindernisse schnell zu beseitigen. Ab welcher Temperatur die Heizanlage anspringt und wie stark die Heizleistung sein soll, kann der Installateur bzw. Betreiber der Antenne selbst bestimmen. Entsprechende Regler für die Einstellung der Außentemperatur sowie der Heiztemperatur befinden sich im Schaltkasten der Anlage. Besagter Schaltkasten muss in einem trockenen Raum in Anlagennähe installiert werden. Über einen im Lieferumfang enthaltenen Klemmkasten werden die Anschlüsse der Sensorik und Heizung an einem Ort unterhalb der Antenne am Antennenmast gebündelt. Von hier ab führen zwei Kabel, ein 12 × 1,5 mm Steuerkabel und ein 3 × 1,5 mm Heizungskabel zur Antenne. Für die Verkabelung selbst hat Kathrein der Anlage detaillierte Schaltpläne beigelegt.
Verarbeitung
Einmal mehr verdeutlicht sich bei der CAS 124 M-ANlage der hohe Qualitätsstandard den Kathrein bei seinen Antennen ansetzt. Nicht nur dass man scharfe Ecken und Kanten, die auch den Installateur schaden könnten, bei dem gesamten Konstrukt vergeblich sucht, nein auch an viele kleine Hilfestellungen wurde gedacht. Überzeugen kann dabei die Speisesystemhalterung mit der detailgenauen Tildeinstellungsmöglichkeit ebenso wie die sehr präzise einstellbare Elevationseinstellungsmöglichkeit der Antenne durch die Spezialhalterung. Hinzu können weitere Feineinstellungsmöglichkeiten generiert werden, die durch Zusatzzubehör erworben werden können. Die ZAS 189 erlaubt es so beispielsweise den Azimut der Antenne millimetergenau zu präzisieren. Außerdem sorgt diese Spezialvorrichtung einmal mehr für den festen Sitz der Antenne. Wurden alle Montageschrauben an der CAS 124 M ordnungsgemäß festgezogen ist es Sturmböen und anderen Einfl üssen nahezu unmöglich die Antennenanlage zu verstellen.
Empfangswerte
Zweifellos eine Sat-antenne ist nur so gut wie ihre Empfangswerte und dies ist auch beim Kathrein-modell so der Fall. Natürlich wollen wir im Test die Empfangsergebnisse der Profiantenne mit 124 cm Durchmesser wissen. Mit Hilfe von Profimessequipment der Firmen Televes und Rover haben wir die Antenne auf diversen Satellitenpositionen geprüft. Montiert war dazu ein Quad-speisesystem mit der Bezeichnung UAS 585. Erstmalig wurden bei dieser Profiantenne auf jeder Astra-frequenz auf 19,2 Grad Ost die Werte für den Pegel, den Träger-rauschabstand und die Bitfehlerrate aufgenommen. Einmal mehr konnte die Antenne punkten. Durchschnittliche C/n-werte von 18,2 Dezibel sprechen
für den Empfangshelfer, der somit perfekt für die Nutzung an Kabelkopfstellen aber auch zum Empfang von Satellitensignalen in großen Mehrteilnehmeranlagen, beispielsweise auf großen Wohnblocks seinen perfekten Einsatz findet. Doch nicht nur auf der Astra-position punktete die Antenne mit sehr guten und zudem stabilen Werten. Auch auf Türksat 42 Grad Ost erzielte die in Rosenheim gebaute Antenne sehr gute Empfangsergebnisse. Alle Transponder des in Mitteleuropa doch schwieriger empfangbaren Eastbeam des Türksat 3A sowie natürlich auch alle Transponder des Europabeams der Satelliten auf 42 Grad Ost lassen sich damit empfangen, wodurch die CAS 124 M auch für den Einsatz auf etwas kniffl iger empfangbaren Positionen bestens geeignet ist. Die Eigenschaft der extrem hohen Standfestigkeit und stabilen Bauform kommt ihr hier einmal mehr zu Gute. Auf der Position 42 Grad Ost lässt sich zudem die Tilteinstellung des LNBS optimal prüfen. Sehr präzise gelingt es das Kathrein-speisesystem im Test auf den Optimalwert einzustellen.
Multifeed
Auch die Multifeedeigenschaften werden im Test überprüft. Der Parallelempfang von Astra 19,2 Grad Ost und Hotbird auf 13 Grad Ost verläuft ausgezeichnet. Die Empfangswerte sind trotz der in diesem Fall nicht ganz optimal im Brennpunkt platzierten Speisesysteme sehr gut, sodass selbst bei schlechten Wetterverhältnissen noch ausreichend Signal zur Verfügung steht.
Fazit
Die CAS 124 M kann auf ganzer Linie überzeugen. Dank durchdachter Heizungssteuerung sorgt sie auch bei starkem Schneefall für gute Empfangsergebnisse und eignet sich auch für den Einsatz im Gebirge. Auch bei normaler Wetterlage punktet die Kathrein-antenne mit sehr guten Empfangswerten. Wie von Kathrein gewohnt erhält der Kunde ein qualitativ ausgezeichnetes Produkt welches auch sämtliche, zumindest bei der Heizungsanlage notwendigen Prüfsiegel besitzt. Die Empfangseinheit verlässt unser Testlabor daher mit dem Testurteil „Referenzklasse“.