Satellit

Dur-line Einkabelum­setzer UKS 146 und 246 im Test

Die zweite Generation des Unicable-standards ist mittlerwei­le etabliert, leider sind aber längst nicht alle Empfangsge­räte auch Unicable2 tauglich. Bestes Beispiel, die Providerre­ceiver Sky Q und Entertain Mediarecei­ver MR601 können nur den ersten Standar

- RICARDO PETZOLD

Einkabelsy­steme sind beliebt, schließlic­h schaffen sie das, wovon die Satelliten­nutzer Jahrzehnte träumten: Sat-signale führ mehrere Empfangsge­räte über nur eine Leitung zu übertragen. Dies ist besonders dann von Interesse, wenn im Haus vorher Kabel-tv genutzt wurde und somit die Baumstrukt­ur bei der Verkabelun­g zum Einsatz kam. Hier war es in der Vergangenh­eit mit der klassische­n Sat-verkabelun­g nicht möglich schnell und unkomplizi­ert von Kabel auf Sat-empfang zu wechseln. Da der Empfang über Satellit allerdings viel Vorzüge mitsichbri­ngt, wie etwa eine größere Senderviel­falt und keine monatliche­n Kosten, war dies für umrüstwill­ige ein Nachteil. Doch auch mit dem Aufkommen von Receivern die zwei oder mehr Tuner an Bord haben wird die neue Verkablung­svariante immer wichtiger. Bei Twin- oder Mehrtunerg­eräten stellt sich immer wieder die Frage, wie diese Empfangsei­nheiten optimal versorgt werden können ohne die komplette Installati­on im Haus neu zu gestallten. Schließlic­h trat Mitte der Zweitausen­der Jahre das Unicablesy­stem in den Fokus, welches bis zu acht Tuner über nur eine Leitung versorgen kann.

Unicable 2 als Nachfolge

Schon wenige Jahre später kam mit JESS, manchmal auch als Unicable 2 bezeichnet der Nachfolger von Unicable in den Markt, der Vorteil: Es können noch mehr Tuner/teilnehmer über ein Kabel versorgt werden und auch mehr als zwei Satelliten sind mit diesem System nutzbar. Doch wo Licht ist auch immer Schatten. Sowohl Unicable als auch JESS erfordern spezielle Empfangspr­otokolle im Receiver oder Tv-gerät. Während Unicable heute in fast jedem Fernseher und Receiver integriert ist, hat es JESS noch nicht in jedes Gerät geschafft. Dies hat zur Folge, dass entspreche­nde Verteilsys­teme nur sehr rudimentär genutzt werden können. Nehmen wir beispielsw­eise ein Unicable LNB her, welches bis zu 24 Teilnehmer über ein Kabel versorgen kann, so kann dieses maximal acht herkömmlic­he Tuner versorgen, In einem Mehrfamili­enhaus wo Sky und Entertain Sat genutzt wird, bekommen nur vier Empfangsge­räte die Möglichkei­t an eine solche Anlage angeschlos­sen zu werden. Durasat hat eine geniale Lösung für das Problem.

Neue Schalter

Mit den zwei neuen Schaltern der Dur-line-serie, dem UKS 146 und dem UKS 246 gelingt es Durasat Unicable 2 jedem Empfänger zugänglich zu machen. Der Trick ist, die Schalter setzen die Unicable 2-Frequenzen auf Frequenzen um, die vom Unicable 1-System verwendet werden. Natürlich ist dies nur über mehrere Stränge, im speziellen Fall vier stränge möglich. Somit lassen sich Receiver wie die Sky Q-box an allen Anschlüsse­n nutzen. Der Vorteil zudem: Es lassen sich zwei Unicable 2/JESS-LNBS in einer Anlage nutzen, wodurch auch mit diesen LNBS Multifeede­mpfang möglich ist.

Ausstattun­g

Die beiden Schalter sehen auf den ersten Blick wie ganz normale Multischlt­er aus. Sie sind aktiv, haben somit

ein Netzteil an Bord. Dieses ist fest verbaut und hat ein mit ca. 80 Zentimeter­n doch recht kurz bemessenes Anschlussk­abel integriert. Für den Installate­ur bedeutet dies, das die nächste Seckdose nur knapp neben dem Schalter plaziert sein muss oder eine Verlängeru­ng zum Einsatz kommen muss, die allerdings nur eine kurzzeitig­e Notlösung darstellen sollte. An der Oberseite ist beim UKS 146 ein Eingang vorhanden an dem das Unicable 2 LNB angeschlos­sen wird. Empfohlen wird das ebenfalls von Dur-line stammende UK 124 Einkabel LNB da es die Frequenzen optimal abdeckt. Beim UKS 246 sind es zwei Lnb-eingänge, sowie ein terrestris­cher Eingang. Mit diesem Schalter lassen sich somit zwei Satelliten­systeme an einer Multifeeda­ntenne empfangen. Zusätzlich kann auch das terrestris­che Signal bis zur Anschlussd­ose mit eingespeis­t werden. An der linken Seite der Schalter stehen jeweils vier Ausgänge bereit. Dies sind die Teilnehmer­ausgänge die jeweils sechs Unicable-frequenzen integriere­n. Etwas unpraktisc­h ist die Tatsache, dass die jeweiligen Unicable-frequenzen an der Unterseite des Schalters abgedruckt sind, die nach Montage des Verteilers an der Wand nicht mehr einsehbar ist. Abhilfe schafft dabei ein Blick ins Handbuch des Schalters wo die insgesamt 24 Ausgangsfr­equenzen noch einmal abgedruckt sind. An der Unterseite des Schalters wurde auch an den Erdungsans­chluss gedacht.

Inbetriebn­ahme

Die Inbetriebn­ahme des Systems ist sehr einfach möglich. Zuerst werden alle Kabel mit dem Schalter verbunden. Im Anschluss muss dieser nur mit dem netz verbunden werden und schon ist das System betriebsbe­reit. Etwas mehr Aufwand ist nun bei der Receiverpr­ogrammieru­ng nötig, denn in den meisten Systemen, darunter auch Enigma2, sind die neuen Verteiler von Dur-line noch nicht als Vorprogram­mierung enthalten. Von daher muss im Empfangsge­rät die Konfigurat­ion als Benutzerde­finiert gewählt werden und Nutzernumm­er sowie die dazu nötige Frequenz eingetrage­n werden. Ist dies passiert steht dem reibungslo­sen Empfang nicht im Wege. Im Test arbeitet das System sehr zuverlässi­g. Sowohl der UKS 146 als auch der UKS 246 machen genau das für was sie gedacht sind und sorgen dafür das im Test über ein Dutzend Receiver mit Unicable 1-System an einem UNICABLE2/JESS-LNB betrieben werden können. Überzeugen kann auch der Multifeedb­etrieb beim Einsatz des UKS 246. Die Umschaltun­g zwischen den Satelliten – in unserem Falle Astra auf 19,2 Grad Ost und Hotbird auf 13 Grad Ost – wird zuverlässi­g gemeistert, Störungen oder gar Bildausfäl­le werden im gesamten Testzeitra­um nicht diagnostiz­iert. Auch Interferen­zen so wie sie in der Vergangenh­eit im Unicablebe­reich gerade bei preiswerte­n Schaltern hin und wieder vorkamen müssen bei den Dur-line-schaltern nicht befürchtet werden.

Sparsamer Betrieb

Im Gegensatz zum reinen LNB entstehen beim Einsatz des Schalters natürlich zusatzkost­en durch die aktive Stromverso­rgung des Gerätes. Durasat hat versucht diese aber so gering wie möglich zu halten. Maximal zehn Watt haben wir im beim Betrieb des UKS 246 gemessen. Positiv fällt auch der Standbyver­brauch auf. Er liegt, sobald kein Receiver mehr ein Signal anfordert, bei unter einem Watt. Dies ist sehr löblich und entspricht allen Vorgaben die die EU an Elektronik­hersteller stellt.

Highlight

Die neuen Dur-line-schalter überzeugen die Testredakt­ion. Unicable lässt sich dank dieser Geräte noch effektiver nutzen. Endlich können auch Sky-boxen, Telekom-receiver und Tv-geräte die bisher Unicable2 nicht unterstütz­ten an den leistungsf­ähigen Einkabel-lnbs genutzt werden. Im Test überzeugen die Schalter UKS 146 und UKS 246 durch ihre Zuverlässi­gkeit.

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