So beseitigen Sie Empfangsstörungen beim Sat-empfang
Nichts stört beim Fernsehen mehr, wenn immer wieder mal im Bild Klötzchen auftreten oder noch schlimmer, das Bild ganz einfriert. Besonders dann, wenn davon Programme betroffen sind, die man gerne sieht.
Häufig liegt die Störquelle im eigenen Haushalt und lässt sich leicht ermitteln. Meist lassen sich solche Empfangsbeeinträchtigungen mit einfachen Mitteln beseitigen. Fehler, die nur sporadisch auftreten, sind nur schwer zu lokalisieren und zu beseitigen. Mit einem solchen wurden wir unlängst konfrontiert. Bei ihm traten auf Astra 19,2 Grad Ost auf 11,494 GHZ horizontal, auf ihm werden das Erste, Arte und die beiden Swr-versionen in HD übertragen, immer wieder mal vereinzelt Klötzchenbildungen auf. Wobei auf gestörte Tage mitunter über eine Woche ohne die geringste Auffälligkeit folgte. Eines Tages war auf den genannten Kanälen jedoch nicht mehr an fernsehen zu denken. Ständige Totalausfälle und eingefrorene Bilder, wenn es gut kam. Und das über Stunden hinweg. Der Receiver attestierte währenddessen auf den gestörten Programmen bis unter 8 db an Signalstärke, während sie bei allen anderen Sendern zwischen etwa 15,5 und 17 db lag. Am nächsten Tag war wieder alles in bester Ordnung.
Störquelle finden
Nachdem die Störungen in der Vergangenheit nie aufgefallen waren, musste es sich um eine neue Quelle handeln. Nur welche? Im eigenen Haushalt wurden keine neuen Geräte angeschafft oder andere ausgetauscht. Womit eigentlich alles so war, wie immer. Neue Geräte bei den Nachbarn, „beliebte“Störquellen in Wohnblocks, konnten wir ausschließen, da die Beeinträchtigungen in einem Einfamilienhaus auftraten. Die Entfernung zum nächsten Nachbarn betrug 35 m. Auch am rund 250 m entfernten Mobilfunkmast wurden, soweit bekannt, keine Veränderungen vorgenommen. Minderwertige Antennenkabel mit unzureichender Schirmung konnten ausgeschlossen werden, da bei der Verlegung der Antennenleitungen bewusst auf hochwertiges Material zurückgegriffen wurde. Schließlich kannte man ja die Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis, bei dem minderwertige Antennenkabel bereits nach kurzer Zeit gegen
gute Ware ausgetauscht werden musste. Um jedoch weiter ins Detail gehen zu können, hieß es zunächst so lange warten, bis die Störungen wieder auftraten. Erst zwei Wochen später traten sie wieder massiv und lange genug auf, um ihnen auf die Spur zu kommen. Der Empfangsvergleich an anderen, an der Heimverteilung angeschlossenen Fernsehern/receivern ergab, dass nur die Box im Wohnzimmer davon betroffen ist. Womit wir es mit einem lokalen, hausgemachten Problem zu tun hatten. Ein gutes Zeichen übrigens. Schließlich wussten wir so, dass es für unser Problem eine eher leicht zu realisierende Lösung geben wird. Wäre die Störstrahlung etwa vom nahen Mobilfunkmast gekommen, hätten wir ungleich schlechtere Karten in der Hand gehabt.
Pc-receiver vereinfacht Suche
Die Fehlerquelle ließe sich zwar auch finden, wenn wir uns alleine auf die im Tv-bild auftretenden Klötzchenbildungen konzentrieren würden. Bequemer ist der Weg allerdings per Pc-sat-receiver und der Empfangssoftware EBS Pro. Zuerst wird die Antennenleitung der SetTop-box an den Pc-receiver angeschlossen und in der Spektrumskurve der betroffene Transponder angeklickt. Im nun geöffneten Fenster „Signal Analyzer“ist das Untermenü „Signal Monitor“auszuwählen. Er zeichnet den exakten Signalstärkeverlauf als Kurve in Echtzeit auf und zeigt so auch Störungen an, die noch gar nicht im Tv-bild zu sehen sein müssen. Der Kurvenverlauf verriet uns zunächst, dass die Störungen nicht kontinuierlich, sondern sehr schnell pulsierend auftraten und das Signal um bis zu 7 db dämpften. Da sich die Störquelle im selben Raum befinden musste, wurden nach und nach alle Verbraucher stromlos gemacht. dazu wurden sie nicht nur von den Steckdosen ausgesteckt, sondern, wie etwa beim Schnurlostelefon, auch der Akku entfernt. Nach jedem ausgesteckten Gerät wurde der Signalstärke-kurvenverlauf für etwa eine Minute beobachtet. Nachdem der gestörte Empfang vorerst weiter aufrecht blieb, konnten wir den großen Fernseher, die Hifi-anlage, das Schnurlostelefon und den Festnetzrouter ausschließen. Erst nachdem wir unsere Box für das mobile Internet außer Betrieb genommen hatten, schnellte die Signalkurve auf ihren Normalwert hoch und der Empfang blieb einwandfrei.
Störquelle erkennen und beseitigen
Die Internetbox befand sich nur im Abstand von etwa 30 cm zum Receiver. Dort stand sie bereits seit jedenfalls drei Jahren und hatte den Tv-empfang auf dem betroffenen Transponder offensichtlich zuvor nie beeinträchtigt. Was, wie uns EBS Pro weiter verriet, so nicht ganz stimmte. Beim normalen Internetsurfen, oder allgemein, beim Download, wurde das Satellitensignal stets nur für wenige Augenblicke um etwa 0,5 bis 1 db gedämpft.
Zu wenig, um als Bildstörung aufzufallen. Selbst beim Streamen von Filmen aus dem Netz, wie etwa von Mediatheken, auf den Rechner, beeinträchtigte dies das Satellitensignal kaum, jedenfalls nicht sichtbar. Was den Empfang des Ersten, Arte und der Swr-kanäle jedoch derart in Mitleidenschaft zog, war der Upload größerer Datenmengen ins Netz. Wie allseits bekannt, kann das versenden von bis zu mehreren GB großen Datenpaketen bei nicht allzu schnellem Internetanschluss, längere Zeit beanspruchen. Da das Hochladen größerer Datenmengen bislang kaum erfolgte, während gleichzeitig im TV die auf 11,494 GHZ horizontal ausgestrahlten Programme geschaut wurden, konnte dieser Fehler so lange unentdeckt bleiben. Letztlich wurde der Abstand zwischen Receiver und der Funkinternetbox auf etwa zwei Meter vergrößert. Auch am neuen Standort hat sie gleich guten Empfang, wie beim alten. Was sich in der Down- und Uploadgeschwindigkeit bemerkbar macht. Der vergrößerte Abstand bewirkt nun, dass keine Störstrahlungen mehr den Sat-receiver erreichen und somit alle Programme einwandfrei zu sehen sind.
Stichwort Abschirmung
Der Elektrosmog wird kontinuierlich mehr. So werden etwa immer mehr Geräte per WLAN mit dem Heimnetzwerk verbunden, wie etwa Smartphones und Tablets, Receiver und Fernseher. Noch vor wenigen Jahren war das bestenfalls der Computer. Ein zunehmender Anteil an Störstrahlung geht auch von modernen Leuchtmitteln aus. Je mehr wir von solchen Geräten in unseren Haushalten betreiben, umso höhere Anforderungen werden an die Abschirmung gestellt. Sie soll etwa bei Antennenkabeln verhindern, dass die Störsignale den Mittelleiter erreichen und so den Empfang beeinträchtigen können. Nachdem der Elektrosmog in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird, sollte man beim Kauf eines neuen Kabels diese Zukunft berücksichtigen. Schließlich verlegt man eine Antennenverteilung mit der Absicht, sie nie wieder anrühren zu müssen. Was im Gegenzug aber auch heißt, dass die beste heute erhältliche Qualität vielleicht in zehn Jahren nur mehr die Mindestanforderungen zu erfüllen in der Lage ist. Zur guten Abschirmung gehören übrigens auch qualitativ hochwertige Antennensteckdosen und Stecker, die auch fachgerecht montiert werden wollen.