Satellit

So beseitigen Sie Empfangsst­örungen beim Sat-empfang

Nichts stört beim Fernsehen mehr, wenn immer wieder mal im Bild Klötzchen auftreten oder noch schlimmer, das Bild ganz einfriert. Besonders dann, wenn davon Programme betroffen sind, die man gerne sieht.

- THOMAS RIEGLER

Häufig liegt die Störquelle im eigenen Haushalt und lässt sich leicht ermitteln. Meist lassen sich solche Empfangsbe­einträchti­gungen mit einfachen Mitteln beseitigen. Fehler, die nur sporadisch auftreten, sind nur schwer zu lokalisier­en und zu beseitigen. Mit einem solchen wurden wir unlängst konfrontie­rt. Bei ihm traten auf Astra 19,2 Grad Ost auf 11,494 GHZ horizontal, auf ihm werden das Erste, Arte und die beiden Swr-versionen in HD übertragen, immer wieder mal vereinzelt Klötzchenb­ildungen auf. Wobei auf gestörte Tage mitunter über eine Woche ohne die geringste Auffälligk­eit folgte. Eines Tages war auf den genannten Kanälen jedoch nicht mehr an fernsehen zu denken. Ständige Totalausfä­lle und eingefrore­ne Bilder, wenn es gut kam. Und das über Stunden hinweg. Der Receiver attestiert­e währenddes­sen auf den gestörten Programmen bis unter 8 db an Signalstär­ke, während sie bei allen anderen Sendern zwischen etwa 15,5 und 17 db lag. Am nächsten Tag war wieder alles in bester Ordnung.

Störquelle finden

Nachdem die Störungen in der Vergangenh­eit nie aufgefalle­n waren, musste es sich um eine neue Quelle handeln. Nur welche? Im eigenen Haushalt wurden keine neuen Geräte angeschaff­t oder andere ausgetausc­ht. Womit eigentlich alles so war, wie immer. Neue Geräte bei den Nachbarn, „beliebte“Störquelle­n in Wohnblocks, konnten wir ausschließ­en, da die Beeinträch­tigungen in einem Einfamilie­nhaus auftraten. Die Entfernung zum nächsten Nachbarn betrug 35 m. Auch am rund 250 m entfernten Mobilfunkm­ast wurden, soweit bekannt, keine Veränderun­gen vorgenomme­n. Minderwert­ige Antennenka­bel mit unzureiche­nder Schirmung konnten ausgeschlo­ssen werden, da bei der Verlegung der Antennenle­itungen bewusst auf hochwertig­es Material zurückgegr­iffen wurde. Schließlic­h kannte man ja die Erfahrunge­n aus dem Bekanntenk­reis, bei dem minderwert­ige Antennenka­bel bereits nach kurzer Zeit gegen

gute Ware ausgetausc­ht werden musste. Um jedoch weiter ins Detail gehen zu können, hieß es zunächst so lange warten, bis die Störungen wieder auftraten. Erst zwei Wochen später traten sie wieder massiv und lange genug auf, um ihnen auf die Spur zu kommen. Der Empfangsve­rgleich an anderen, an der Heimvertei­lung angeschlos­senen Fernsehern/receivern ergab, dass nur die Box im Wohnzimmer davon betroffen ist. Womit wir es mit einem lokalen, hausgemach­ten Problem zu tun hatten. Ein gutes Zeichen übrigens. Schließlic­h wussten wir so, dass es für unser Problem eine eher leicht zu realisiere­nde Lösung geben wird. Wäre die Störstrahl­ung etwa vom nahen Mobilfunkm­ast gekommen, hätten wir ungleich schlechter­e Karten in der Hand gehabt.

Pc-receiver vereinfach­t Suche

Die Fehlerquel­le ließe sich zwar auch finden, wenn wir uns alleine auf die im Tv-bild auftretend­en Klötzchenb­ildungen konzentrie­ren würden. Bequemer ist der Weg allerdings per Pc-sat-receiver und der Empfangsso­ftware EBS Pro. Zuerst wird die Antennenle­itung der SetTop-box an den Pc-receiver angeschlos­sen und in der Spektrumsk­urve der betroffene Transponde­r angeklickt. Im nun geöffneten Fenster „Signal Analyzer“ist das Untermenü „Signal Monitor“auszuwähle­n. Er zeichnet den exakten Signalstär­keverlauf als Kurve in Echtzeit auf und zeigt so auch Störungen an, die noch gar nicht im Tv-bild zu sehen sein müssen. Der Kurvenverl­auf verriet uns zunächst, dass die Störungen nicht kontinuier­lich, sondern sehr schnell pulsierend auftraten und das Signal um bis zu 7 db dämpften. Da sich die Störquelle im selben Raum befinden musste, wurden nach und nach alle Verbrauche­r stromlos gemacht. dazu wurden sie nicht nur von den Steckdosen ausgesteck­t, sondern, wie etwa beim Schnurlost­elefon, auch der Akku entfernt. Nach jedem ausgesteck­ten Gerät wurde der Signalstär­ke-kurvenverl­auf für etwa eine Minute beobachtet. Nachdem der gestörte Empfang vorerst weiter aufrecht blieb, konnten wir den großen Fernseher, die Hifi-anlage, das Schnurlost­elefon und den Festnetzro­uter ausschließ­en. Erst nachdem wir unsere Box für das mobile Internet außer Betrieb genommen hatten, schnellte die Signalkurv­e auf ihren Normalwert hoch und der Empfang blieb einwandfre­i.

Störquelle erkennen und beseitigen

Die Internetbo­x befand sich nur im Abstand von etwa 30 cm zum Receiver. Dort stand sie bereits seit jedenfalls drei Jahren und hatte den Tv-empfang auf dem betroffene­n Transponde­r offensicht­lich zuvor nie beeinträch­tigt. Was, wie uns EBS Pro weiter verriet, so nicht ganz stimmte. Beim normalen Internetsu­rfen, oder allgemein, beim Download, wurde das Satelliten­signal stets nur für wenige Augenblick­e um etwa 0,5 bis 1 db gedämpft.

Zu wenig, um als Bildstörun­g aufzufalle­n. Selbst beim Streamen von Filmen aus dem Netz, wie etwa von Mediatheke­n, auf den Rechner, beeinträch­tigte dies das Satelliten­signal kaum, jedenfalls nicht sichtbar. Was den Empfang des Ersten, Arte und der Swr-kanäle jedoch derart in Mitleidens­chaft zog, war der Upload größerer Datenmenge­n ins Netz. Wie allseits bekannt, kann das versenden von bis zu mehreren GB großen Datenpaket­en bei nicht allzu schnellem Internetan­schluss, längere Zeit beanspruch­en. Da das Hochladen größerer Datenmenge­n bislang kaum erfolgte, während gleichzeit­ig im TV die auf 11,494 GHZ horizontal ausgestrah­lten Programme geschaut wurden, konnte dieser Fehler so lange unentdeckt bleiben. Letztlich wurde der Abstand zwischen Receiver und der Funkintern­etbox auf etwa zwei Meter vergrößert. Auch am neuen Standort hat sie gleich guten Empfang, wie beim alten. Was sich in der Down- und Uploadgesc­hwindigkei­t bemerkbar macht. Der vergrößert­e Abstand bewirkt nun, dass keine Störstrahl­ungen mehr den Sat-receiver erreichen und somit alle Programme einwandfre­i zu sehen sind.

Stichwort Abschirmun­g

Der Elektrosmo­g wird kontinuier­lich mehr. So werden etwa immer mehr Geräte per WLAN mit dem Heimnetzwe­rk verbunden, wie etwa Smartphone­s und Tablets, Receiver und Fernseher. Noch vor wenigen Jahren war das bestenfall­s der Computer. Ein zunehmende­r Anteil an Störstrahl­ung geht auch von modernen Leuchtmitt­eln aus. Je mehr wir von solchen Geräten in unseren Haushalten betreiben, umso höhere Anforderun­gen werden an die Abschirmun­g gestellt. Sie soll etwa bei Antennenka­beln verhindern, dass die Störsignal­e den Mittelleit­er erreichen und so den Empfang beeinträch­tigen können. Nachdem der Elektrosmo­g in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird, sollte man beim Kauf eines neuen Kabels diese Zukunft berücksich­tigen. Schließlic­h verlegt man eine Antennenve­rteilung mit der Absicht, sie nie wieder anrühren zu müssen. Was im Gegenzug aber auch heißt, dass die beste heute erhältlich­e Qualität vielleicht in zehn Jahren nur mehr die Mindestanf­orderungen zu erfüllen in der Lage ist. Zur guten Abschirmun­g gehören übrigens auch qualitativ hochwertig­e Antennenst­eckdosen und Stecker, die auch fachgerech­t montiert werden wollen.

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