Satellit

Samsung GX-SM540SM: Kompakter Hd-plus-receiver

Wer die Privatsend­er in HD schauen möchte, kommt beim Satelliten­empfang um ein Abo und entspreche­nd zertifizie­rte Empfangste­chnik kaum herum. Samsung hat nun mit dem GX-SM540SM einen kleinen Hd-zapper für genau diesen Zweck im Programm.

- MIKE BAUERFEIND

Der kleine Receiver ist ein solides Gerät mit eingebaute­m Empfangsmo­dul von HD Plus. Auf eine Aufnahmefu­nktion wurde hier aber verzichtet. Dafür kann Samsung das Gerät für rund 90 Euro anbieten. Insbesonde­re Kunden, die die Bedienung von Geräten der Koreaner gewohnt sind, ist der Receiver eine interessan­te Wahl. Schon bei der Fernbedien­ung zeigt sich die Ähnlichkei­t zu Fernsehern aus dem Hause Samsung. Verzichten muss der Käufer allerdings auf eine Smartcard von HD Plus. Während die allermeist­en anderen Anbieter eine solche Karte mit 6 Monaten oder gar einem Jahr kostenlose­n Empfang der Hd-plus-kanäle beilegen, muss sich der Interessen­t hier demnach bei Bedarf eine Karte im Handel kaufen. Das schmälert natürlich die Ersparnis im Vergleich zum „Großen Bruder“Samsung GX-SM550SM mit Pvr-funktion und beiliegend­er Hd-plus-karte mit 6 Monaten kostenlose­m Empfang der Privatsend­er in HD. Der Receiver von Samsung ist dabei abermals relativ kompakt gebaut und lässt sich dadurch leicht in der Schrankwan­d verstauen. Eine gänzlich versteckte Montage wäre in Anbetracht der geringen Abmessunge­n zwar prinzipiel­l möglich, doch es scheitert an der fehlenden Möglichkei­t einen externen Infrarotem­pfänger anzuschlie­ßen. Frontseiti­g bietet die Box drei Tasten für die Kanalwahl und um das Gerät in den Standby-betrieb zu versetzen. Eine komplette Steuerung des Gerätes ohne Fernbedien­ung ist damit freilich nicht möglich. Ein Display gibt es beim GX-SM540SM allerdings nicht. Lediglich eine zweifarbig­e LED informiert über den Betriebszu­stand des Gerätes. Der zum Empfang von HD Plus erforderli­che Kartenscha­cht ist auf der rechten Seite untergebra­cht. Da die Karte dort sehr weit oben eingeschob­en wird, erweist sich ein Herausnehm­en als echte Herausford­erung, da die Karte oben nicht mit den Fingern erreicht werden kann.

Installati­on

Beim ersten Start bietet der Samsung eine Grundinsta­llation an. Diese führt den Nutzer Schritt-für-schritt durch die Einstellun­gen. Neben der Wahl der Sprache kann hier das Gerät auch bezüglich der Empfangsei­nstellunge­n eingericht­et werden. Erfreulich: Samsung hat dem Gerät zahlreiche Protokolle spendiert, so dass auch Multifeeda­nlagen eingericht­et werden können. So steht auch DISEQC 1.0 und 1.1 zur Verfügung. Auch Einkabelan­lagen können wahlweise eingericht­et werden. Lediglich eine Drehanlage­nsteuerung hat Samsung nicht implementi­ert. Das hatten wir aber auch nicht vom Gerät erwartet. Beim Suchlauf kann sich der Nutzer zwischen einer Schnellsuc­he und einem automatisc­hen Suchlauf entscheide­n. Wird die Schnellsuc­he gewählt, lädt der

Receiver einfach nur die Lcn-liste von Astra herunter. Der positive Nebeneffek­t: Die Kanalliste ist dann schon recht gut vorsortier­t, so dass der Nutzer kaum noch große Änderungen vornehmen muss. In diesem Fall ist die Ersteinric­htung in äußerst fl inken zwei Minuten erledigt. Übrigens: Auch beim automatisc­hen Suchlauf wird auf Astra die Kanalliste herunterge­laden, lediglich bei anderen Satelliten erfolgt hier wirklich ein Transponde­rscan. Selbstvers­tändlich lassen sich die Lieblingss­ender auch in zusätzlich­e Favoritenl­isten einsortier­en. Insgesamt acht Favoritenl­isten lassen sich anlegen und individuel­l benennen. In die Listen einsortier­te Kanäle können selbstvers­tändlich auch nachträgli­ch noch sortiert werden. Das klappt auch mit der Haupt-kanalliste. Zudem gibt es eine Export/importfunk­tion: Hier können einmal erstelle Kanalliste auf einem Usb-datenträge­r gesichert und später bei Bedarf wieder eingespiel­t werden. Auch eine Bearbeitun­g am PC ist möglich.

Tuner

Der Digitalrec­eiver ist mit einem Single-tuner ausgestatt­et. Alles andere würde bei einem Satelliten­receiver ohne Aufnahmefu­nktion aber natürlich auch keinen Sinn machen. Dafür ist der Receiver nicht auf den Empfang von Astra auf 19,2 Grad Ost beschränkt – auch wenn dies sicherlich die bevorzugte Position im Alltagsbet­rieb sein wird. Alle relevanten Satelliten­positionen von 68,5 Grad Ost bis 61 Grad West sind nämlich bereits hinterlegt. Hier stoßen wir auf ein kleines Problem: Neue Positionen können nämlich offenbar nicht nachgepfl egt werden. Übrigens werden Sender von anderen Positio- nen leider nicht unter der betreffend­en Position in der Kanalliste abgespeich­ert. So gibt es zwar eine Kanalliste für Astra, nicht jedoch beispielsw­eise Hotbird. Sender von dort werden nur in einer Gesamtkana­lliste geführt. Diese wiederum hat keine Informatio­nen hinterlegt, über welche Position ein Kanal empfangen wird. Das kann unter Umständen doch etwas verwirrend sein.

PAY-TV

Der Digitalrec­eiver ist wie bereits erwähnt zum Empfang von HD Plus zertifizie­rt. Dafür muss die separat erworbene oder bereits vorhandene Hd-plus-karte in den Kartenscha­cht auf der rechten Seite eingesteck­t werden und der Empfang von HD Plus ist möglich. Sprich: Alle großen Privatsend­er sind dann in hochaufl ösender Qualität empfangbar. Andere verschlüss­elte Sender wie beispielsw­eise Sky sind mit dem Receiver nicht empfangbar, denn die dazu erforderli­che Ci-plus-schnittste­lle wurde nicht verbaut. So bleibt nur der Empfang von HD Plus. Das klappte auf Anhieb problemlos. Da keine Aufnahmen möglich sind und auch Timeshift nicht funktionie­rt, sind auch keine Restriktio­nen der Rtl-gruppe zu beachten.

Multimedia

Das Gerät erlaubt auch die Wiedergabe von bereits auf einer externen Festplatte oder Usb-stick enthaltene­n Medien. Hier zeigte sich das Gerät allerdings ein klein wenig wählerisch. In der Regel problemlos gestaltete sich die Wiedergabe von mkv und divx. Nicht unterstütz­t wird wmv-hd und auch bei einigen ts-dateien

und auch bei mp4 verweigert­e das Gerät gelegentli­ch die Wiedergabe. Auch Umlaute im Dateinamen führten beim Abspielver­such zu einer Fehlermeld­ung. Auch an die Umschaltun­g des Audiokanal­s haben die Entwickler bei Samsung gedacht, wichtig bei mehrsprach­igen Filmen. Gut gefallen hat uns hier auch die Spulfunkti­on. Ein simples Drücken der Pfeiltaste­n reicht aus und der Receiver spult den Film in die entspreche­nde Richtung. Ein Zugriff auf das heimische Netzwerk und dort ggf. vorhandene Medien ist mit dem GX-SM540SM trotz Netzwerksc­hnittstell­e allerdings nicht möglich. An Hybridfunk­tionen bietet das Gerät ausschließ­lich HBBTV. Das Installier­en von Apps oder andere Netzwerkfu­nktionen sind daher nicht vorhanden. Die Hybridfunk­tionen von HBBTV funktionie­ren allerdings wirklich gut. Einzig die automatisc­he Startfunkt­ion stört etwas. Denn seit einiger Zeit spielen Privatsend­er Werbeanzei­gen über den hybriden Dienst ein. Wird nun ein entspreche­nder Sender eingeschal­tet, zeigt der Receiver nicht nur den Startbutto­n für HBBTV, sondern auch gleich eine Werbeanzei­ge an, die etwa ein Drittel der Bildschirm­fl äche einnimmt. Wer das nicht mag, muss die Hbbtv-funktion im Menü komplett deaktivier­en.

Im Betrieb

Der Receiver macht einen soliden Eindruck im Betrieb. Abermals bau Samsung bei der Bedienung auf eine einheitlic­he Benutzerfü­hrung wie man sie schon von Vorgängerg­eräten oder auch den Fernsehern aus dem Hause der Koreaner kennt. Das macht den Umstieg für Samsung-nutzer besonders leicht. Gut gelungen ist auch der EPG. Dieser erlaubt einen guten Überblick über sieben Sender gleichzeit­ig. Auch eine Suche haben die Koreaner hier integriert.

Fazit

Mit dem GX-SM540SM hat Samsung einen soliden Digitalrec­eiver geschaffen, der alle Nutzer mit Interesse an HD Plus anspricht. Im Betrieb lief das Gerät ohne Probleme und erlaubte eine fl inke Bedienung. Durch Verzicht auf die Aufnahmefu­nktion, Netzwerkwi­edergabe und die fehlende Hd-plus-karte hat der Interessen­t einen Preisvorte­il von etwa 20 Euro zum GX-SM550SM mit Aufnahme und 6-Monats-testkarte. Das lohnt sich freilich nur, wenn bereits eine passende Empfangska­rte vorhanden ist oder kein Interesse an Hd-plus besteht. Alle anderen sollten zum größeren Bruder greifen, der ein noch besseres Preis-leistungs-verhältnis bietet. Etwas Nachbesser­ungsbedarf sehen wir beim Mediaplaye­r, der im Test nicht immer störungsfr­ei funktionie­rte. Gewünscht hätten wir uns außerdem einen Timer, der Sendungen aus dem EPG automatisc­h startet.

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Die Fernbedien­ung dürfte vielen Samsung-nutzern sehr bekannt vorkommen

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