Samsung GX-SM540SM: Kompakter Hd-plus-receiver
Wer die Privatsender in HD schauen möchte, kommt beim Satellitenempfang um ein Abo und entsprechend zertifizierte Empfangstechnik kaum herum. Samsung hat nun mit dem GX-SM540SM einen kleinen Hd-zapper für genau diesen Zweck im Programm.
Der kleine Receiver ist ein solides Gerät mit eingebautem Empfangsmodul von HD Plus. Auf eine Aufnahmefunktion wurde hier aber verzichtet. Dafür kann Samsung das Gerät für rund 90 Euro anbieten. Insbesondere Kunden, die die Bedienung von Geräten der Koreaner gewohnt sind, ist der Receiver eine interessante Wahl. Schon bei der Fernbedienung zeigt sich die Ähnlichkeit zu Fernsehern aus dem Hause Samsung. Verzichten muss der Käufer allerdings auf eine Smartcard von HD Plus. Während die allermeisten anderen Anbieter eine solche Karte mit 6 Monaten oder gar einem Jahr kostenlosen Empfang der Hd-plus-kanäle beilegen, muss sich der Interessent hier demnach bei Bedarf eine Karte im Handel kaufen. Das schmälert natürlich die Ersparnis im Vergleich zum „Großen Bruder“Samsung GX-SM550SM mit Pvr-funktion und beiliegender Hd-plus-karte mit 6 Monaten kostenlosem Empfang der Privatsender in HD. Der Receiver von Samsung ist dabei abermals relativ kompakt gebaut und lässt sich dadurch leicht in der Schrankwand verstauen. Eine gänzlich versteckte Montage wäre in Anbetracht der geringen Abmessungen zwar prinzipiell möglich, doch es scheitert an der fehlenden Möglichkeit einen externen Infrarotempfänger anzuschließen. Frontseitig bietet die Box drei Tasten für die Kanalwahl und um das Gerät in den Standby-betrieb zu versetzen. Eine komplette Steuerung des Gerätes ohne Fernbedienung ist damit freilich nicht möglich. Ein Display gibt es beim GX-SM540SM allerdings nicht. Lediglich eine zweifarbige LED informiert über den Betriebszustand des Gerätes. Der zum Empfang von HD Plus erforderliche Kartenschacht ist auf der rechten Seite untergebracht. Da die Karte dort sehr weit oben eingeschoben wird, erweist sich ein Herausnehmen als echte Herausforderung, da die Karte oben nicht mit den Fingern erreicht werden kann.
Installation
Beim ersten Start bietet der Samsung eine Grundinstallation an. Diese führt den Nutzer Schritt-für-schritt durch die Einstellungen. Neben der Wahl der Sprache kann hier das Gerät auch bezüglich der Empfangseinstellungen eingerichtet werden. Erfreulich: Samsung hat dem Gerät zahlreiche Protokolle spendiert, so dass auch Multifeedanlagen eingerichtet werden können. So steht auch DISEQC 1.0 und 1.1 zur Verfügung. Auch Einkabelanlagen können wahlweise eingerichtet werden. Lediglich eine Drehanlagensteuerung hat Samsung nicht implementiert. Das hatten wir aber auch nicht vom Gerät erwartet. Beim Suchlauf kann sich der Nutzer zwischen einer Schnellsuche und einem automatischen Suchlauf entscheiden. Wird die Schnellsuche gewählt, lädt der
Receiver einfach nur die Lcn-liste von Astra herunter. Der positive Nebeneffekt: Die Kanalliste ist dann schon recht gut vorsortiert, so dass der Nutzer kaum noch große Änderungen vornehmen muss. In diesem Fall ist die Ersteinrichtung in äußerst fl inken zwei Minuten erledigt. Übrigens: Auch beim automatischen Suchlauf wird auf Astra die Kanalliste heruntergeladen, lediglich bei anderen Satelliten erfolgt hier wirklich ein Transponderscan. Selbstverständlich lassen sich die Lieblingssender auch in zusätzliche Favoritenlisten einsortieren. Insgesamt acht Favoritenlisten lassen sich anlegen und individuell benennen. In die Listen einsortierte Kanäle können selbstverständlich auch nachträglich noch sortiert werden. Das klappt auch mit der Haupt-kanalliste. Zudem gibt es eine Export/importfunktion: Hier können einmal erstelle Kanalliste auf einem Usb-datenträger gesichert und später bei Bedarf wieder eingespielt werden. Auch eine Bearbeitung am PC ist möglich.
Tuner
Der Digitalreceiver ist mit einem Single-tuner ausgestattet. Alles andere würde bei einem Satellitenreceiver ohne Aufnahmefunktion aber natürlich auch keinen Sinn machen. Dafür ist der Receiver nicht auf den Empfang von Astra auf 19,2 Grad Ost beschränkt – auch wenn dies sicherlich die bevorzugte Position im Alltagsbetrieb sein wird. Alle relevanten Satellitenpositionen von 68,5 Grad Ost bis 61 Grad West sind nämlich bereits hinterlegt. Hier stoßen wir auf ein kleines Problem: Neue Positionen können nämlich offenbar nicht nachgepfl egt werden. Übrigens werden Sender von anderen Positio- nen leider nicht unter der betreffenden Position in der Kanalliste abgespeichert. So gibt es zwar eine Kanalliste für Astra, nicht jedoch beispielsweise Hotbird. Sender von dort werden nur in einer Gesamtkanalliste geführt. Diese wiederum hat keine Informationen hinterlegt, über welche Position ein Kanal empfangen wird. Das kann unter Umständen doch etwas verwirrend sein.
PAY-TV
Der Digitalreceiver ist wie bereits erwähnt zum Empfang von HD Plus zertifiziert. Dafür muss die separat erworbene oder bereits vorhandene Hd-plus-karte in den Kartenschacht auf der rechten Seite eingesteckt werden und der Empfang von HD Plus ist möglich. Sprich: Alle großen Privatsender sind dann in hochaufl ösender Qualität empfangbar. Andere verschlüsselte Sender wie beispielsweise Sky sind mit dem Receiver nicht empfangbar, denn die dazu erforderliche Ci-plus-schnittstelle wurde nicht verbaut. So bleibt nur der Empfang von HD Plus. Das klappte auf Anhieb problemlos. Da keine Aufnahmen möglich sind und auch Timeshift nicht funktioniert, sind auch keine Restriktionen der Rtl-gruppe zu beachten.
Multimedia
Das Gerät erlaubt auch die Wiedergabe von bereits auf einer externen Festplatte oder Usb-stick enthaltenen Medien. Hier zeigte sich das Gerät allerdings ein klein wenig wählerisch. In der Regel problemlos gestaltete sich die Wiedergabe von mkv und divx. Nicht unterstützt wird wmv-hd und auch bei einigen ts-dateien
und auch bei mp4 verweigerte das Gerät gelegentlich die Wiedergabe. Auch Umlaute im Dateinamen führten beim Abspielversuch zu einer Fehlermeldung. Auch an die Umschaltung des Audiokanals haben die Entwickler bei Samsung gedacht, wichtig bei mehrsprachigen Filmen. Gut gefallen hat uns hier auch die Spulfunktion. Ein simples Drücken der Pfeiltasten reicht aus und der Receiver spult den Film in die entsprechende Richtung. Ein Zugriff auf das heimische Netzwerk und dort ggf. vorhandene Medien ist mit dem GX-SM540SM trotz Netzwerkschnittstelle allerdings nicht möglich. An Hybridfunktionen bietet das Gerät ausschließlich HBBTV. Das Installieren von Apps oder andere Netzwerkfunktionen sind daher nicht vorhanden. Die Hybridfunktionen von HBBTV funktionieren allerdings wirklich gut. Einzig die automatische Startfunktion stört etwas. Denn seit einiger Zeit spielen Privatsender Werbeanzeigen über den hybriden Dienst ein. Wird nun ein entsprechender Sender eingeschaltet, zeigt der Receiver nicht nur den Startbutton für HBBTV, sondern auch gleich eine Werbeanzeige an, die etwa ein Drittel der Bildschirmfl äche einnimmt. Wer das nicht mag, muss die Hbbtv-funktion im Menü komplett deaktivieren.
Im Betrieb
Der Receiver macht einen soliden Eindruck im Betrieb. Abermals bau Samsung bei der Bedienung auf eine einheitliche Benutzerführung wie man sie schon von Vorgängergeräten oder auch den Fernsehern aus dem Hause der Koreaner kennt. Das macht den Umstieg für Samsung-nutzer besonders leicht. Gut gelungen ist auch der EPG. Dieser erlaubt einen guten Überblick über sieben Sender gleichzeitig. Auch eine Suche haben die Koreaner hier integriert.
Fazit
Mit dem GX-SM540SM hat Samsung einen soliden Digitalreceiver geschaffen, der alle Nutzer mit Interesse an HD Plus anspricht. Im Betrieb lief das Gerät ohne Probleme und erlaubte eine fl inke Bedienung. Durch Verzicht auf die Aufnahmefunktion, Netzwerkwiedergabe und die fehlende Hd-plus-karte hat der Interessent einen Preisvorteil von etwa 20 Euro zum GX-SM550SM mit Aufnahme und 6-Monats-testkarte. Das lohnt sich freilich nur, wenn bereits eine passende Empfangskarte vorhanden ist oder kein Interesse an Hd-plus besteht. Alle anderen sollten zum größeren Bruder greifen, der ein noch besseres Preis-leistungs-verhältnis bietet. Etwas Nachbesserungsbedarf sehen wir beim Mediaplayer, der im Test nicht immer störungsfrei funktionierte. Gewünscht hätten wir uns außerdem einen Timer, der Sendungen aus dem EPG automatisch startet.