Xoro HRS8660 Smart mit Sprachsteuerung
Der Xoro HRS 8660 ist kein unbekannter Receiver. Schon vor zwei Jahren hatte DIGITAL FERNSEHEN den kleinen Fta-receiver im ausführlichen Test. Nun erlebt das Gerät eine Renaissance. Mit dem Kürzel „Smart“hat Xoro eine neue Version des Gerätes auf den Mark
Optisch unterscheidet sich das Gerät nicht von der Vorversion. Nur ein orangefarbener Aufkleber auf dem Karton weist auf die erhebliche Neuerung beim HRS 8660 Smart hin. Denn dieser kann nun wahlweise über die Dienste Amazon Alexa oder Google Home auch per Sprachbefehl gesteuert werden. Das weckt sicherlich nicht nur die Neugier einiger Nutzer, sondern kann in der Praxis eine echte Erleichterung bei der Bedienung sein. Die Fernbedienung kann somit einmal aus der hand gelegt werden und Zapping ist trotzdem möglich. Der HRS 8660 Smart ist allerdings ein reiner Fta-satellitenreceiver, der somit ausschließlich unverschlüsselte Sender in HD- und Sd-aufl ösung empfangen kann.
Installation
Beim Einrichten des Receivers hat der Nutzer die Wahl. Entweder erledigt er diesen Schritt in wenigen Sekunden und lässt vom Receiver eine vorinstallierte Kanalliste einspielen oder er geht den längeren Weg über einen ausführlichen Suchlauf auf dem Satelliten. Spätestens beim Betrieb an einem Multifeed-system oder beim Empfang eines anderen Satelliten als Astra auf 19,2 Grad Ost muss ein Suchlauf durchgeführt werden. Dann werden die Sender allerdings im Gegensatz zur vorinstallierten Kanalliste unsortiert im Speicher abgelegt und müssen anschließend noch sortiert werden. Einen kleinen Fehler hat die Erstinstallation in beiden Varianten: Ab Werk ist das Gerät nur auf 720p eingestellt. Das wird möglicherweise leicht übersehen. Die beste Bildqualität liefert der Receiver zumindest an Full-hd-fernsehern erst, wenn die Aufl ösung im Einstellungsmenü auf 1 080p angepasst wurde.
Tv-betrieb
Im Alltagsbetrieb überzeugt die Box anfangs mit recht fl otten Umschaltzeiten. Rund 1,5 Sekunden vergehen zwischen Druck auf die Umschalttaste der Fernbedienung und stabilem Bild am Fernsehgerät. Allerdings passiert es gelegentlich beim Wechsel des Transponders, dass die Bildwiedergabe in der ersten Sekunde wie bei einer Zeitlupenwiedergabe etwas stockt bis ein stabiles Abspielen erfolgt. Die Navigation durch die Menüs verläuft sehr fl üssig. Etwas altbacken erscheinen hingegen die Bildschirmanzeigen. Diese wirken doch sehr in die Jahre gekommen und erinnern eher an Sd-receiver als einen modernen Hdtv-empfänger. Eine etwas moderne Benutzeroberfl äche hätte dem Receiver besser gestanden. Der Programmführer steht in der Einzelkanalansicht parat. Über ihn lassen sich auch Timer schnell und unkompliziert programmieren. Eine Mehrkanalansicht oder eine Suchfunktion gibt es hingegen beim Gerät
nicht. Der integrierte Empfangstuner ist mit seiner Empfindlichkeit von minus 86 dbm eher durchschnittlich. Bei der Diseqc-protokollunterstützung müssen keine Abstriche gemacht werden. Das Einstiegsgerät verarbeitet mehr Protokolle als manch hochpreisiger Receiver. Neben DISEQC 1.0 stehen auch DISEQC 1.1 und DISEQC 1.2 sowie USALS zur Verfügung. Für den Betrieb an Drehanlagen sind bereits 58 Satellitenpositionen mit vielen gängigen Satelliten hinterlegt. Neue Positionen lassen sich hinzufügen. Auch Unicable wird unterstützt.
Pvr-funktionen
Auch mit dem Einstiegsgerät können perfekt Aufnahmen absolviert werden. Dazu muss ein entsprechendes Usb-aufnahmemedium vorne an der Box angeschlossen werden. Bei unserem Test erkannte der kleine Receiver sowohl externe Usb-festplatten als auch große USBSticks anstandslos. Positiv: Unsere Multimediafestplatte wurde sofort vom Gerät erkannt und konnte anschließend ohne weitere Modifikationen als Aufnahmemedium genutzt werden. Eine Formatierung unter Verlust des bereits vorhandenen Inhalts ist glücklicherweise nicht erforderlich. Da der HRS 8660 nur über einen Singletuner verfügt, kann der Transponder während einer laufenden Aufnahme natürlich nicht gewechselt werden. Innerhalb des Aufnahmetransponders kann aber auf ein anderes Programm geschaltet werden. Schön hat Xoro hier die Kanalumschaltung gelöst. Denn mit den Kanaltasten des Steuerkreuzes lässt sich in diesem Fall nur innerhalb des Transponders zappen, alle anderen Sender werden hier automatisch ausgeblendet. Nur bei der Direktwahl oder über die Kanalliste selbst kann man versehentlich auch einen Kanal außerhalb des Transponders ansteuern, was dann zu einer Fehlermeldung führt.
Blindscan
Bei den Suchoptionen sind der Satellitensuchlauf, ein manueller Scan sowie der Blindscan vom Nutzer auswählbar. Der Blindscan sucht zuverlässig, lässt sich allerdings nicht modifizieren. Zuverlässig arbeitet er beim Xoro-gerät ab einer Symbolrate von rund 4 000 Megasymbols. Signale, die mit geringeren Symbolraten senden, werden nur unzuverlässig aufgespürt. Recht anständig sortiert ist die voreingestellte Kanalliste des Xoro. Wird die Ersteinrichtung allerdings - wie bereits erwähnt - über einen ausführlichen Suchlauf durchgeführt, landen die Kanäle unsortiert in der Liste und müssen anschließend manuell sortiert werden. Hierzu stellt Xoro acht Favoritenlisten zur Verfügung. Die Reihenfolge der Kanäle in der Hauptliste lässt sich aber auch ändern.
Multimedia
Neben dem Pvr-modus können über die Usb-schnittstelle auch Bilder, Musikdateien und Filme von externen Datenträgern wiedergegeben werden. Filmdateien lassen sich in den Formaten mkv, avi, MP4 und MPEG wiedergeben. Bilder sind als JPEG oder BMP abspielbar.
Musik kann im Mp3-format auf der Box wiedergegeben werden. Das ist eine recht praxistaugliche Auswahl an Formaten. Lediglich WMV-HD und Divx erkennt der Receiver als Medien nicht. Zur Nutzung der Sprachsteuerung muss das Gerät natürlich mit dem Internet verbunden sein. Das geschieht wahlweise über den Netzwerkanschluss oder einen als Sonderzubehör erhältlichen Wlan-dongle, der dann allerdings den einzigen vorhandenen Usb-anschluss belegt. Wenn man den Menüpunkt Apps öffnet, präsentiert der Receiver sein doch relativ mageres Internetangebot. Neben der App zur Sprachsteuerung gibt es hier lediglich einen Rss-reader und eine Wetter-app. HBBTV kann der Receiver leider nicht wiedergaben.
Sprachsteuerung
Das ist sicherlich das spannendste Feature am Gerät. Wir fanden jedenfalls die Sprachsteuerung so interessant, dass wir im Anschluss an diesem Test die Einrichtung und das Potential der Funktion noch einmal in einem Workshop ausführlich beleuchten. Voraussetzung zur Nutzung der Sprachfunktion ist entweder Amazon Alexa in Form eines entsprechend ausgestatteten Lautsprechers, Fire TV mit Sprachfernbedienung oder Google Home ebenfalls über einen Multimedialautsprecher mit der Sprachfunktion oder ein taugliches Android-smartphone. Daneben muss sich der Nutzer einmalig beim Anbieter Discvision mit seiner Emailadresse registrieren. Dies geschieht während der erstmaligen Nutzung von Amazon Alexa oder Google Home. Ist die Einrichtung abgeschlossen, können Sprachbefehle direkt an die Box geschickt werden. So lässt sich die Lautstärke ändern, der Kanal auf Zuruf wechseln oder der EPG öffnen. Noch sind nicht alle möglichen Sprachbefehle auch wirklich integriert, nach und nach soll die Steuerung aber immer umfangreicher werden. Wer sich für die Sprachsteuerung im Detail interessiert, der sollte sich den Workshop gleich auf den folgenden Seiten durchlesen. Kurz zusammengefasst: Im Test funktionierte die Sprachsteuerung in den meisten Fällen gut, nur die Funktionen sind noch nicht alle implementiert.
Fazit
Tatsächlich konnte Xoro den Receiver dank der Sprachsteuerung deutlich aufwerten. Insgesamt ist der HRS 8660 also ein interessanter Fta-receiver mit praktischen Funktionen. Aufpassen müssen Interessenten aber beim Kauf des Gerätes im Internet: Nur Receiver mit dem Zusatz Smart sind für die Sprachsteuerung von Amazon und Google-tauglich. Zudem sind auch noch Versionen mit und ohne freigeschalter Festplattenrecorder-funktion im Umlauf.