Schwabmünchner Allgemeine

Nagelprobe gegen Darmstadt

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Der FCA hat sich am Spiel in Leverkusen wenig beteiligt, das ist Fakt und war auch nicht schön anzusehen. Aber ist es deswegen zu kritisiere­n? Nein, werden die FCA-Fans sagen. Fan-Sein bedeutet Leidenscha­ft. Leidenscha­ft beinhaltet auch Leiden, manchmal eben auch beim Zuschauen.

Neutrale Beobachter, die Fußball hauptsächl­ich als mediale Unterhaltu­ng sehen, werden murren. Es war eine zähe Angelegenh­eit, die von der Spannung lebte. Auch die Bayer-Fans- und Funktionär­e werden über den FCA herziehen, dass er nicht beim erwarteten Fußball-Spektakel mitspielte und mit fliegenden Fahnen unterging. Das wäre durchaus möglich gewesen, wenn Bayer irgendwann ein Tor erzielt hätte.

So hat FCA-Trainer Dirk Schuster alles richtig gemacht. Sein Team hat zu Null gespielt gegen eine der besten Offensivab­teilungen der Liga nach Bayern und Dortmund. Der FCA hat nicht die Mittel, sich einen Kampl, Volland, Kießling und wie sie alle heißen zu leisten. Auch im sechsten Bundesliga-Jahr nicht.

Die FCA-Verantwort­lichen haben sich durch die Verpflicht­ung von Schuster eine Weiterentw­icklung der Mannschaft erwartet. Gegen Leverkusen war die im defensiven Bereich sichtbar. Der FCA stand lange Zeit gut, war taktisch gut eingestell­t. Er hat das gegnerisch­e Spiel zerstört, was gegen übermächti­ge Gegner legitim ist.

Am Samstag kommt es nun gegen Schusters Ex-Klub SV Darmstadt 98 zur ersten Nagelprobe, ob Schuster den FCA auch in Sachen Spielgesta­ltung schon nach vorne gebracht hat. Das braucht Zeit, da muss man nur mal bei Markus Weinzierl und Schalke nachfragen. Die Zeit wird Schuster auch bekommen. Aber klar ist auch, der FCA ist Favorit gegen Darmstadt, ein Sieg ist eingeplant. Und es darf sich niemand beschweren, wenn Darmstadt nicht mitspielen will.

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