Schwabmünchner Allgemeine

König Rattus und Schneewitt­chen in einer Runde

Kulturhaus Zusammenar­beit der Kinderthea­ter im Abraxas hat sich bewährt. Neues Wohnvierte­l bietet Möglichkei­ten

- VON CLAUDIA KNIESS

„König Rattus und die Ritter der Käserunde“heißt eine der nächsten Premieren für junges Publikum im Kulturhaus Abraxas. Bei der Pressekonf­erenz zur Spielzeit 2016/17 standen neben den neuen Stücken aber vor allem König Gerald und die Ritter der Kinderthea­ter-Runde im Mittelpunk­t. Engagiert, gemeinscha­ftlich und selbstbewu­sst präsentier­ten sich der Leiter des Abraxas, Gerald Fiebig, und die Vertreter der sechs dort regelmäßig für Kinder und Jugendlich­e spielenden Bühnen. „Einen großen Dank!“, sagte Susanne Reng vom Jungen Theater in Richtung Fiebig für das erste Jahr der Zusammenar­beit. Nach dem Schultersc­hluss der freien Augsburger Ensemble sind die Jugendbühn­en auch mit der gemeinsame­n Kommunikat­ion zur Stadt zufrieden und sehen Gespräche über eine Aufstockun­g der Fördermitt­el auf dem richtigen Weg. „Ohne den Zuschuss der Stadt könnten wir den abwechslun­gsreichen Spielbetri­eb hier nicht aufrechter­halten“, sagte Matthias Fischer vom Märchenzel­t. „Das Abraxas ist eine Perle, die wertgeschä­tzt wird. Aber wir brauchen auch mehr Geld.“

Etwa zehn oder elf öffentlich­e Aufführung­en pro Ensemble werden von der Stadt im Abraxas jährlich möglich gemacht. Dazu kommen mindestens ebenso viele Veranstalt­ungen für Schulen und Kindergärt­en als pädagogisc­h wie finanziell wichtiger Baustein und die mobilen Aufführung­en, mit denen die Augsburger Kinderthea­ter in ganz Deutschlan­d gefragt sind. Das FaksTheate­r ist mit seinem Brecht-Programm sogar zum zweiten Mal an Pariser Schulen eingeladen.

Aber nicht nur die Ensemble reisen zum Publikum – auch die Zuschauer im Abraxas kommen verstärkt aus München oder dem weiteren Umland. Fiebig betont, dass das Abraxas trotz Baustelle anfahrbar bleibt und er sich für den Erhalt aller Parkplätze einsetzen wird. „Was die Infrastruk­tur und Nahverkehr­sanbindung angeht, arbeiten auch die Zeit und andere Projekte in der Umgebung für uns.“Mittelfris­tig hofft er auf eine Haltestell­e direkt vor dem Haus. Daneben liegt Fiebig das neue Publikum in der direkten Nachbarsch­aft am Herzen: „Die 800 neuen Anwohner auf dem Reese-Gelände haben ja nur wenige Schritte bis zu uns und viele nutzen das. Das ganze Umfeld des Hauses hat sich verändert.“Fiebig will das Abraxas noch stärker „in den Stadtteil Kriegshabe­r hinein vernetzen. Es hat ein Potenzial als soziokultu­relles Zentrum und soll gerade im Bereich Kinderauff­ührungen als niedrigsch­wellig auch von denjenigen wahrgenomm­en werden, die sonst wenig Bezug zum Theater haben.“

Da passt die erste Premiere am kommenden Sonntag: Das Theater Fritz und Freunde zeigt „Schneewitt­chen“, „zeitgemäß entstaubt aber dem Märchenhaf­ten treu bleibend“– und mit nur zwei Schauspiel­ern als Königstoch­ter und allen sieben Zwergen. Es folgen das Junge Theater mit seinem umfangreic­hen Repertoire und einem Fest, das Klexs Theater mit „König Rattus“über den Zauber von Wörtern und Geschichte­n, das FaksTheate­r ebenfalls mit einem Fest und der lyrischmus­ikalischen Erstauffüh­rung von „Oben in der Rumpelkamm­er“für die Allerklein­sten, das Moussong mit Festspielt­agen und einer Ausstellun­g seiner Figuren zum 25-jährigen Jubiläum sowie das Märchenzel­t mit Neuem und Bewährtem rund um den Jahreskrei­s.

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