König Rattus und Schneewittchen in einer Runde
Kulturhaus Zusammenarbeit der Kindertheater im Abraxas hat sich bewährt. Neues Wohnviertel bietet Möglichkeiten
„König Rattus und die Ritter der Käserunde“heißt eine der nächsten Premieren für junges Publikum im Kulturhaus Abraxas. Bei der Pressekonferenz zur Spielzeit 2016/17 standen neben den neuen Stücken aber vor allem König Gerald und die Ritter der Kindertheater-Runde im Mittelpunkt. Engagiert, gemeinschaftlich und selbstbewusst präsentierten sich der Leiter des Abraxas, Gerald Fiebig, und die Vertreter der sechs dort regelmäßig für Kinder und Jugendliche spielenden Bühnen. „Einen großen Dank!“, sagte Susanne Reng vom Jungen Theater in Richtung Fiebig für das erste Jahr der Zusammenarbeit. Nach dem Schulterschluss der freien Augsburger Ensemble sind die Jugendbühnen auch mit der gemeinsamen Kommunikation zur Stadt zufrieden und sehen Gespräche über eine Aufstockung der Fördermittel auf dem richtigen Weg. „Ohne den Zuschuss der Stadt könnten wir den abwechslungsreichen Spielbetrieb hier nicht aufrechterhalten“, sagte Matthias Fischer vom Märchenzelt. „Das Abraxas ist eine Perle, die wertgeschätzt wird. Aber wir brauchen auch mehr Geld.“
Etwa zehn oder elf öffentliche Aufführungen pro Ensemble werden von der Stadt im Abraxas jährlich möglich gemacht. Dazu kommen mindestens ebenso viele Veranstaltungen für Schulen und Kindergärten als pädagogisch wie finanziell wichtiger Baustein und die mobilen Aufführungen, mit denen die Augsburger Kindertheater in ganz Deutschland gefragt sind. Das FaksTheater ist mit seinem Brecht-Programm sogar zum zweiten Mal an Pariser Schulen eingeladen.
Aber nicht nur die Ensemble reisen zum Publikum – auch die Zuschauer im Abraxas kommen verstärkt aus München oder dem weiteren Umland. Fiebig betont, dass das Abraxas trotz Baustelle anfahrbar bleibt und er sich für den Erhalt aller Parkplätze einsetzen wird. „Was die Infrastruktur und Nahverkehrsanbindung angeht, arbeiten auch die Zeit und andere Projekte in der Umgebung für uns.“Mittelfristig hofft er auf eine Haltestelle direkt vor dem Haus. Daneben liegt Fiebig das neue Publikum in der direkten Nachbarschaft am Herzen: „Die 800 neuen Anwohner auf dem Reese-Gelände haben ja nur wenige Schritte bis zu uns und viele nutzen das. Das ganze Umfeld des Hauses hat sich verändert.“Fiebig will das Abraxas noch stärker „in den Stadtteil Kriegshaber hinein vernetzen. Es hat ein Potenzial als soziokulturelles Zentrum und soll gerade im Bereich Kinderaufführungen als niedrigschwellig auch von denjenigen wahrgenommen werden, die sonst wenig Bezug zum Theater haben.“
Da passt die erste Premiere am kommenden Sonntag: Das Theater Fritz und Freunde zeigt „Schneewittchen“, „zeitgemäß entstaubt aber dem Märchenhaften treu bleibend“– und mit nur zwei Schauspielern als Königstochter und allen sieben Zwergen. Es folgen das Junge Theater mit seinem umfangreichen Repertoire und einem Fest, das Klexs Theater mit „König Rattus“über den Zauber von Wörtern und Geschichten, das FaksTheater ebenfalls mit einem Fest und der lyrischmusikalischen Erstaufführung von „Oben in der Rumpelkammer“für die Allerkleinsten, das Moussong mit Festspieltagen und einer Ausstellung seiner Figuren zum 25-jährigen Jubiläum sowie das Märchenzelt mit Neuem und Bewährtem rund um den Jahreskreis.