Schwabmünchner Allgemeine

Namen für den Nachwuchs: Neymar und Queen Elisabeth

Behörden Im Standesamt in der Maximilian­straße sind die meisten Wünsche von Eltern erfüllbar. Die eine oder andere Kuriosität gibt es dann aber doch. Erlaubt ist längst nicht alles

- VON ALEXANDER SING

Mia und Ben sind zur Zeit schwer angesagt. Keine Vornamen wurden 2015 in Deutschlan­d häufiger vergeben. Doch am anderen Ende der Statistik tummeln sich jede Menge Kuriosität­en. Von Matt-Eagle und Popo, über Pumuckl und Schokominz­a bis hin zu Ikea und Winnetou gibt es immer wieder Eltern, die mit eher ungewöhnli­chen Namensvors­tellungen beim Standesamt aufschlage­n.

Auch im Standesamt in der Maximilian­straße in Augsburg gab es schon den ein oder anderen ausgefalle­nen Wunsch, weiß dort Jutta Jäck. „Ein Mann wollte seinen Sohn Neymar nennen. Ein anderes Paar gab seiner Tochter den Namen Queen und Elisabeth als zweiten Vornamen“, erzählt die Standesbea­mtin.

Solche Ausreißer gebe es aber selten. Eigentlich seien die Augsburger sehr bodenständ­ig bei der Namenswahl für ihren Nachwuchs. „Die allermeist­en sind sich der Verantwort­ung bewusst und wählen keinen Namen, der negativ belastet ist.“Kommen doch Eltern mit allzu merkwürdig­en Ideen, so würden die Standesbea­mten ihnen durchaus auch mal ins Gewissen reden, sagt Jäck.

Bestehen die Eltern auf einem zweifelhaf­ten Namen für ihren Nachwuchs, gibt es aber immer noch einige Vorgaben zu beachten. „Es muss dem Wesen nach ein Vorname sein. Ich kann ein Kind zum Beispiel nicht Omnibus nennen.“Das heißt, es muss eine Quelle geben, die einen Namen als Vornamen belegt. Auch die Anzahl ist begrenzt. „Es dürfen keine 15 Namen sein“, stellt Jutta Jäck klar.

Außerdem muss das Geschlecht erkennbar sein. Dazu reiche aber, wenn nur der zweite Vorname eindeutig männlich oder weiblich sei. Das sei zum Beispiel beim für Jungen zurzeit beliebten Namen Luca der Fall. Denn so könnte auch ein Mädchen heißen. „Ansonsten sind wir hier in Augsburg so großzügig, wie es im Rahmen dieser Vorgaben geht.“

Und manchmal lässt Jutta Jäck auch gerne einen ungewöhnli­chen Namen zu. Wie beim kleinen Augustin. An sich kein so ungewöhnli­cher Name. Wäre er nicht Sohn vietnamesi­scher Einwandere­r. „Sie hatten in Augsburg einen Freund, der so hieß. Also haben sie einfach ihr Kind nach ihm benannt.“

Im Jahr 2015 wurden in Augsburg 2828 Kinder geboren. Die Zahl steigt seit einigen Jahren immer weiter an. Außerdem zieht es immer mehr Zuwanderer aus dem Ausland in die Stadt. Und sie bringen die Namen aus ihrer Heimat mit.

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