Der Grüne Gockel landet in Bobingen
Preis Für ihr Umweltmanagement wurde die evangelische Kirchengemeinde zertifiziert. Dafür bleiben die Bänke etwas kühler
Bobingen Verantwortung für das Bewahren der Schöpfung übernahm die evangelische Kirchengemeinde, indem sie sich im Vorjahr um den sogenannten Grünen Gockel bewarb. Mit Erfolg, denn bereits vor den jüngsten Sommerferien wurden die Bemühungen um mehr Umweltverträglichkeit zertifiziert. Der Grüne Gockel steht als äußeres Symbol für ein Programm, systematisch und kontinuierlich Umweltschutz zu betreiben. Es wurde eigens für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen entwickelt und hat als Ziel, nach den Richtlinien des europäischen Umweltmanagements (EMAS) zertifiziert zu werden.
Der Impuls zu dem Projekt in Bobingen kam schon vor zwei Jahren vom Ehepaar Susanne und Günter Sturm. Sie trugen den Gedanken in die Kirchengemeinde und konstituierten ein neunköpfiges Umweltteam. In einem Faltblatt zu den „Schöpfungsrichtlinien“formulierten sie das Anliegen: „Den verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung zum Wohle allen Lebens und für zukünftige Generationen sehen wir als Aufgabe christlicher Lebensführung.“
Zunächst galt es, eine Bestandsaufnahme des Energieverbrauchs im Gemeindezentrum zu machen und dann ein Programm zu entwickeln, wo nachhaltig eingespart werden kann. Über den Erfolg ist Susanne Sturm erfreut: „Wir haben, mit dem Einverständnis der Gemeindemitglieder, die Heizung der Sitzbänke reduziert und konnten so den Kohlendioxidausstoß um 38 Prozent verringern und 700 Euro Heizkosten im Jahr sparen.“Aber das ist nur ein Punkt des umfangreichen Programms. So wird nun überwiegend Recyclingpapier verwendet und der Abfall genauer getrennt. Über den Verbrauch wird ein grünes Datenbuch geführt und ständig nach weiteren Möglichkeiten gefahndet, die Umwelt zu schonen. Denn, wie Susanne Sturm sagt: „Es ein Programm, das in die Zukunft reicht und jährlich aktualisiert wird.“
So wird beispielsweise über ein System nachgedacht, das wertvolle und zu 100 Prozent recycelbare Aluminium getrennt zu sammeln.
Gefeiert wird der Grüne Gockel anlässlich des Erntedankfestes am Sonntag, 2. Oktober, ab 10 Uhr mit
Die Schöpfung bewahren
einem Schöpfungsgottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche und einem anschließenden Gemeindefest mit Erntegaben-Markt. An diesem Sonntag soll auch die mit dem Zertifikat verliehene Plakette mit dem Grünen Gockel an der Kirche angebracht werden.
Das Zertifikat ist ein Erfolg des Umweltteams, das schon 2014 Ulrike Barthel, Rainer Engelbrecht, Max Fiederl, Elisabeth Öschey, Klaus Philipp, Hartmut und Karin Schütze sowie Susanne und Günter Sturm bildeten. Ihr Ziel ist der verantwortungsvolle, bewahrende Umgang mit der Schöpfung. Dazu gehören Umweltschutz und Energieeinsparung.
Die erste Zertifizierung mit dem Grünen Gockel in Bobingen und im Umkreis erhielt 2013 die Kirche Heilig Kreuz in Straßberg.