Feuerteufel macht Neuburg Angst
Brandstiftung Ein unbekannter Zündler hat in den vergangenen Nächten schon sechs Mal Feuer gelegt. Wie die Anwohner reagieren
Neuburg an der Donau Ein Feuerteufel hält Neuburg in Atem. Schon sechs Mal in eineinhalb Wochen schlug der Zündler zu – immer nachts und nur im Stadtteil Schwalbanger. Vom Täter fehlt bisher jede Spur.
Begonnen hatte die Serie mit dem Anschlag auf den Neuburger Tafelladen Anfang vergangener Woche. Ein mit einer brennbaren Flüssigkeit getränktes Taschentuch war in das gekippte Fenster gesteckt und angezündet worden. Das gleiche Muster wie einen Tag später am Fenster zu einem Treppenabgang. Nur purem Glück ist es zu verdanken, dass das Feuer von alleine ausging und nur das Kunststofffenster angeschmort wurde. Es folgten brennende Papiercontainer sowie ein Autoanhänger. Zudem hatte jemand versucht, in einem Schuhgeschäft Feuer zu legen, was jedoch misslang.
Bei den Anwohnern ist die Verunsicherung groß. Simone Fischerbauer lebt im Erdgeschoss im Haus gegenüber, wo in der Nacht auf Donnerstag der sechste Anschlag passierte. Sie verriegelt inzwischen grundsätzlich alle Fenster und lässt – sobald es dämmrig wird – alle Rollläden herunter. „Da kann man schon Angst kriegen.“
Der Geruch nach Verbranntem lag sogar gestern noch in der Luft. Die Überreste des Containers, der Feuer gefangen hatte, liegen auf dem Grünstreifen neben den Hochhäusern. Bei dem jüngsten Brand griffen die Flammen auf eine Hecke und einen Baum über. Verletzt wurde auch diesmal niemand.
Doch das beruhigt niemanden. „Alles, was geht, wird abends ins Haus gestellt“, sagt Christoph Ostermeier. Und damit ist er nicht der Einzige. Die einen sorgen sich um ihr Gartenhäuschen, die anderen um den im Carport geparkten Wohnwagen und wieder andere haben Angst, weil sie auch im Erdgeschoss einen hölzernen Balkon haben. Die Menschen sind sensibilisiert. Ostermeier: „Wenn ich nachts meine, irgendetwas gehört zu haben, dann schaue ich sofort raus.“
Doch trotz intensiver Ermittlungen der Neuburger Polizei sowie der Kriminalpolizei Ingolstadt ist der Zündler nach wie vor auf freiem Fuß. Ein erboster Anwohner brachte es auf den Punkt: „Die Finger soll er sich verbrennen, dieser Irre!“