43,2 Millionen Euro für Augsburgs Zukunft
Bildung Ende 2018 sollen Studenten und Forscher in einen Neubau südlich der Universität einziehen. Damit sind große Hoffnungen für den Wirtschaftsstandort verbunden
Es sind drei Buchstaben, in die Vertreter aus Wirtschaft und Politik, der Hochschule und Universität Augsburg große Hoffnungen setzen: MRM. Sie stehen für Material- und Ressourcenmanagement. Dabei geht es um den möglichst günstigen, effizienten und nachhaltigen Einsatz von Materialen. In Augsburg wurde gestern der Grundstein gelegt für ein entsprechendes Forschungszentrum an der Bürgermeister-UlrichStraße nahe dem Stadion.
Baubeginn war allerdings schon im Frühjahr. „Solche Forschung ist extrem wichtig und sichert die Zukunft Bayerns. Unsere Unternehmen sind auf solche neuen Erkenntnisse angewiesen, um dauerhaft bestehen zu können“, betonte Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle bei dem Festakt. Der Freistaat finanziert das Projekt mit 43,2 Millionen Euro. Ähnlich äußerte sich auch Oberbürgermeister Kurt Gribl. Augsburg sei ein großer Produkti- an dem „neue Potenziale fruchtbar gemacht werden“, wovon die Stadt langfristig profitiere. Es sei auch „ein Meilenstein“für die Weiterentwicklung des Innovationsparks. Dort haben sich bereits das Fraunhofer-Institut und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt angesiedelt.
Der Neubau wird künftig die beiden universitären Forschungsbereiche „Materialien und Ressourcen“sowie „Produktion und Software“beherbergen. Dort werden auch die Studierenden der beiden ingenieurwissenschaftlich-technischen Studiengänge Wirtschaftsingenieur sowie Ingenieur-Informatik ausgebildet. Außerdem wird es dort einen Kooperationsbereich mit der Hochschule Augsburg geben. Herzstück des Gebäudes sind zwei große Hallen, in denen Tests stattfinden können. Die größere ist 24 mal 30 Meter groß und erstreckt sich über alle drei Geschosse des Gebäudes. Vorgesehen sind zudem separate Forschungsbereiche, ein Hörsaal für 120 Studenten, Seminarräume und ein Bereich für die Verwaltung. Die Hauptnutzfläche beträgt fast 5000 Quadratmeter. „Wir errichten das Gebäude so, dass räumliche Gegebenheiten flexibel verändert werden können, falls sich die Anforderungen ändern“, sagt Architekt Martin Boden-Peroche vom Dresdner Architektenbüro Code Unique. Das Büro gewann den Architektenwettbewerb im Jahr 2012. In den dreionsstandort, einhalb Jahren danach folgten Diskussionen der Beteiligten und Umplanungen durch das Staatliche Bauamt, das das Projekt leitet. Es gab viele Wünsche und Hinweise der Hochschule und der Universität bezüglich des Aufbaus des Gebäudes. Der Planungsprozess fand letztlich zweimal statt.
Kommenden Sommer soll Richtfest sein und im Sommer 2018 das Gebäude fertiggestellt sein. „Dann geht es in den Testlauf und Ende 2018 in Betrieb“, so Architekt Boden-Peroche.
Uni-Präsidentin Sabine-DoeringManteuffel freute sich, dass das „lange Streben“nach dem MRMGebäude nun sichtbar wird. Es sei zugleich ein „starkes Zeichen für die gute strategische Zusammenarbeit zwischen Universität Augsburg und den schwäbischen Hochschulen“. Neben Augsburg sind auch NeuUlm und Kempten beteiligt. Auch Eberhard Schurk, Präsident der Hochschule Augsburg, lobte das Projekt. „Ich bin überzeugt vom Erfolg und dass es einen Mehrwert für die Region schafft.“Das Thema Ressourceneffizienz und -management spiele an der Hochschule bereits in allen Fakultäten seit Jahren eine wichtige Rolle, betonte er.
Sollten sich die ab Ende 2018 die Kapazitäten einmal als zu klein erweisen, ist übrigens vorgesorgt. Westlich des jetzigen Gebäudes wird für diesen Fall eine Fläche für Erweiterungen freigehalten.