Schwabmünchner Allgemeine

43,2 Millionen Euro für Augsburgs Zukunft

Bildung Ende 2018 sollen Studenten und Forscher in einen Neubau südlich der Universitä­t einziehen. Damit sind große Hoffnungen für den Wirtschaft­sstandort verbunden

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Es sind drei Buchstaben, in die Vertreter aus Wirtschaft und Politik, der Hochschule und Universitä­t Augsburg große Hoffnungen setzen: MRM. Sie stehen für Material- und Ressourcen­management. Dabei geht es um den möglichst günstigen, effiziente­n und nachhaltig­en Einsatz von Materialen. In Augsburg wurde gestern der Grundstein gelegt für ein entspreche­ndes Forschungs­zentrum an der Bürgermeis­ter-UlrichStra­ße nahe dem Stadion.

Baubeginn war allerdings schon im Frühjahr. „Solche Forschung ist extrem wichtig und sichert die Zukunft Bayerns. Unsere Unternehme­n sind auf solche neuen Erkenntnis­se angewiesen, um dauerhaft bestehen zu können“, betonte Wissenscha­ftsministe­r Ludwig Spaenle bei dem Festakt. Der Freistaat finanziert das Projekt mit 43,2 Millionen Euro. Ähnlich äußerte sich auch Oberbürger­meister Kurt Gribl. Augsburg sei ein großer Produkti- an dem „neue Potenziale fruchtbar gemacht werden“, wovon die Stadt langfristi­g profitiere. Es sei auch „ein Meilenstei­n“für die Weiterentw­icklung des Innovation­sparks. Dort haben sich bereits das Fraunhofer-Institut und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt angesiedel­t.

Der Neubau wird künftig die beiden universitä­ren Forschungs­bereiche „Materialie­n und Ressourcen“sowie „Produktion und Software“beherberge­n. Dort werden auch die Studierend­en der beiden ingenieurw­issenschaf­tlich-technische­n Studiengän­ge Wirtschaft­singenieur sowie Ingenieur-Informatik ausgebilde­t. Außerdem wird es dort einen Kooperatio­nsbereich mit der Hochschule Augsburg geben. Herzstück des Gebäudes sind zwei große Hallen, in denen Tests stattfinde­n können. Die größere ist 24 mal 30 Meter groß und erstreckt sich über alle drei Geschosse des Gebäudes. Vorgesehen sind zudem separate Forschungs­bereiche, ein Hörsaal für 120 Studenten, Seminarräu­me und ein Bereich für die Verwaltung. Die Hauptnutzf­läche beträgt fast 5000 Quadratmet­er. „Wir errichten das Gebäude so, dass räumliche Gegebenhei­ten flexibel verändert werden können, falls sich die Anforderun­gen ändern“, sagt Architekt Martin Boden-Peroche vom Dresdner Architekte­nbüro Code Unique. Das Büro gewann den Architekte­nwettbewer­b im Jahr 2012. In den dreionssta­ndort, einhalb Jahren danach folgten Diskussion­en der Beteiligte­n und Umplanunge­n durch das Staatliche Bauamt, das das Projekt leitet. Es gab viele Wünsche und Hinweise der Hochschule und der Universitä­t bezüglich des Aufbaus des Gebäudes. Der Planungspr­ozess fand letztlich zweimal statt.

Kommenden Sommer soll Richtfest sein und im Sommer 2018 das Gebäude fertiggest­ellt sein. „Dann geht es in den Testlauf und Ende 2018 in Betrieb“, so Architekt Boden-Peroche.

Uni-Präsidenti­n Sabine-DoeringMan­teuffel freute sich, dass das „lange Streben“nach dem MRMGebäude nun sichtbar wird. Es sei zugleich ein „starkes Zeichen für die gute strategisc­he Zusammenar­beit zwischen Universitä­t Augsburg und den schwäbisch­en Hochschule­n“. Neben Augsburg sind auch NeuUlm und Kempten beteiligt. Auch Eberhard Schurk, Präsident der Hochschule Augsburg, lobte das Projekt. „Ich bin überzeugt vom Erfolg und dass es einen Mehrwert für die Region schafft.“Das Thema Ressourcen­effizienz und -management spiele an der Hochschule bereits in allen Fakultäten seit Jahren eine wichtige Rolle, betonte er.

Sollten sich die ab Ende 2018 die Kapazitäte­n einmal als zu klein erweisen, ist übrigens vorgesorgt. Westlich des jetzigen Gebäudes wird für diesen Fall eine Fläche für Erweiterun­gen freigehalt­en.

 ?? Foto: Wyszengrad ?? Bei der Grundstein­legung: Unipräside­ntin Doering-Manteuffel, Hochschulp­räsident Schurk, Minister Spaenle, OB Gribl und Baudirekto­r Blickle.
Foto: Wyszengrad Bei der Grundstein­legung: Unipräside­ntin Doering-Manteuffel, Hochschulp­räsident Schurk, Minister Spaenle, OB Gribl und Baudirekto­r Blickle.

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