Die Pluspunkte überwiegen
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Über Jahre hinweg war es eine Gammelecke. Der Gebäudekomplex zwischen Leonhardsberg, Karolinenstraße und Schmiedberg kam nach dem Auszug der Handwerkskammer immer mehr herunter. Ein passendes Konzept, das Quartier neu zu beleben, ließ sehr lange auf sich warten.
Zwar gab es immer wieder Anläufe unterschiedlicher Interessenten, zu modernisieren. Realisiert wurden die Ideen aber nie. Teilweise wollten die Investoren vor allem kostengünstige Neubauten durchsetzen. Das wäre an dieser städtebaulich exponierten Stelle mit Sichtachsen zum Dom und zum Rathaus fatal gewesen. Auch die Karolinenstraße selbst ist ein wichtiger historischer Straßenzug. Die Bauten am Leonhardsberg, die in kriegsbedingten Baulücken in den 1950er Jahren entstanden, gelten heute ebenfalls als Zeitdokumente des Städtebaus, die erhalten bleiben sollen.
Mit den neuen Bauherren wurde nun ein Kompromiss gefunden, mit dem die meisten Fachleute einverstanden sind. Schade ist, dass der Wunsch der Denkmalpflege kein Gehör fand, ein großes historisches Satteldach am Schmiedberg zu erhalten. Auch solche Bauelemente prägen das schöne Bild der Augsburger Altstadt mit. Das weiß jeder, der einmal auf dem Perlachturm Ausschau gehalten hat.
Grundsätzlich ist es aber immer eine große Herausforderung, historische Bauten mit neuen Nutzungen zu beleben. Denn solche Projekte müssen sich gerade für Investoren auch rechnen. Im aktuellen Kompromiss überwiegen bei der Modernisierung die Pluspunkte.