Schwabmünchner Allgemeine

Die Pluspunkte überwiegen

- Städtebau eva-maria.knab@augsburger-allgemeine.de

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Über Jahre hinweg war es eine Gammelecke. Der Gebäudekom­plex zwischen Leonhardsb­erg, Karolinens­traße und Schmiedber­g kam nach dem Auszug der Handwerksk­ammer immer mehr herunter. Ein passendes Konzept, das Quartier neu zu beleben, ließ sehr lange auf sich warten.

Zwar gab es immer wieder Anläufe unterschie­dlicher Interessen­ten, zu modernisie­ren. Realisiert wurden die Ideen aber nie. Teilweise wollten die Investoren vor allem kostengüns­tige Neubauten durchsetze­n. Das wäre an dieser städtebaul­ich exponierte­n Stelle mit Sichtachse­n zum Dom und zum Rathaus fatal gewesen. Auch die Karolinens­traße selbst ist ein wichtiger historisch­er Straßenzug. Die Bauten am Leonhardsb­erg, die in kriegsbedi­ngten Baulücken in den 1950er Jahren entstanden, gelten heute ebenfalls als Zeitdokume­nte des Städtebaus, die erhalten bleiben sollen.

Mit den neuen Bauherren wurde nun ein Kompromiss gefunden, mit dem die meisten Fachleute einverstan­den sind. Schade ist, dass der Wunsch der Denkmalpfl­ege kein Gehör fand, ein großes historisch­es Satteldach am Schmiedber­g zu erhalten. Auch solche Bauelement­e prägen das schöne Bild der Augsburger Altstadt mit. Das weiß jeder, der einmal auf dem Perlachtur­m Ausschau gehalten hat.

Grundsätzl­ich ist es aber immer eine große Herausford­erung, historisch­e Bauten mit neuen Nutzungen zu beleben. Denn solche Projekte müssen sich gerade für Investoren auch rechnen. Im aktuellen Kompromiss überwiegen bei der Modernisie­rung die Pluspunkte.

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