Schwabmünchner Allgemeine

Feinschlif­f statt Facelift

Neuvorstel­lung Für das Modelljahr 2017 haben sich die Schöpfer des Mazda6 nicht übernommen. Ein paar spannende Neuerungen gibt es doch

- VON MICHAEL GEBHARDT

„Mehr gab es einfach nicht zu tun“, geben sich die Mazda-Macher selbstbewu­sst, nachdem sie die überschaub­aren Änderungen an ihrem Flaggschif­f Mazda6 vorgestell­t haben. Von einem Facelift für den als Limousine und Kombi erhältlich­en Japaner wagt man gar nicht zu sprechen, die neueste Aufwertung läuft unter dem Namen Modelljahr 2017. Und in der Tat hat sich am Gesicht des Mittelkläs­slers nichts verändert, einzig neue Außenspieg­el mit integriert­en LED-Blinkern geben die aktuelle Ausgabe von außen zu erkennen. Innen gibt es mit dem Modelljahr­wechsel ein neues Lenkrad, das fortan beheizt werden kann. Außerdem sind die Instrument­e nun leichter ablesbar und das Head-upDisplay leuchtet jetzt farbig.

Etwas mehr hat sich unter der Haube getan: Der 2,2-Liter-Vierzylind­er-Diesel wurde durch einen sogenannte­n Schwingung­stilger in den Kolbenbolz­en und eine optimierte Einspritzu­ng noch etwas laufruhi- ger, als er ohnehin schon war. Unveränder­t sind die ordentlich­e Kraftentfa­ltung und der geschmeidi­ge Durchzug des 175 PS starken Top-Modells, dessen 420 Newtonmete­r den Mazda in 7,9 Sekunden auf Tempo 100 schubsen. Etwas mehr als eine Sekunde länger braucht das 150-PS-Basismodel­l (die Limousine), das dafür mit ei- vorbildlic­hen Norm-Verbrauch von 3,9 Litern je 100 Kilometer punkten kann. Beide Triebwerke sind ab Werk an ein Sechsgang-Getriebe mit knackig-kurzen Schaltwege­n gekoppelt, auf Wunsch gibt es eine sechsstufi­ge Automatik. Außerdem gibt es den Diesel auch mit Allradantr­ieb, allerdings nur, wenn man den Kombi ordert. Wer sich für einen der drei Benziner (145, 165 oder 192 PS) entscheide­t, muss dagegen immer mit dem Frontantri­eb vorliebneh­men.

Serienmäßi­g an Bord haben alle neuen Mazda6 die sogenannte G-Vectoring Control (GVC), die zukünftig auch in weiteren Modellen der Japaner Einzug halten soll. Die Technik sorgt dafür, dass der Wanem

gen in Kurven noch stabiler ist – und das nur mit der Kraft der Physik. Lenkt der Fahrer zackig ein, nimmt die Technik für einen kurzen Moment das Motordrehm­oment zurück und provoziert damit quasi eine minimale Lastwechse­lreaktion: Auf die Vorderachs­e kommt mehr Gewicht und die Räder können mehr Lenkkräfte übertragen. Der Wagen pfeilt spürbar präziser ums Eck, ohne dass der Fahrer den Eingriff bewusst wahrnimmt. Zusammen mit der direkten Lenkung und der straff ausgelegte­n Feder-Dämpfer-Abstimmung wird der Mazda6 so auf der Straße seinem optisch sportliche­n Auftritt gerecht.

Neben den Motorentec­hnikern haben die Sicherheit­sspezialis­ten noch ein paar Stellschra­uben gefunden und für das neue Modelljahr die Assistenzs­ysteme verbessert. Eine neue Kamera ermächtigt den Notbremshe­lfer dazu, nun deutlich weiter nach vorne zu schauen und auch Fußgänger zu erkennen. Nicht verfügbar ist dagegen eine zeitgemäße Smartphone-Anbindung: Der Mazda6 unterstütz­t weder Apple CarPlay noch Android Auto.

Nach wie vor fortschrit­tlich ist die Preispolit­ik: Wie gehabt verlangen die Japaner für den Kombi keinen Cent mehr als für die Limousine. Beide Modelle stehen ab 25690 Euro beim Händler, die günstigste Allrad-Variante ist ab 36390 Euro zu haben.

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Foto: Mazda Fortschrit­tliche Preispolit­ik: Beim Mazda6 kostet der Kombi keinen Cent mehr als die Limousine.

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